18.03.2025 • Topstory

BVSW Wintertagung 2025 beleuchtet die drängendsten sicherheitsrelevanten Herausforderungen unserer Zeit

Vom 12. bis 14. März 2025 fand die 13. BVSW Wintertagung statt. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Grenzen der Sicherheit – Sicherheit ohne Grenzen?“ und behandelte aktuelle sicherheitsrelevante Fragen, darunter insbesondere geopolitische Entwicklungen oder Chancen und Risiken des Einsatzes Künstlicher Intelligenz (KI) aus Sicht der Sicherheit. Hochkarätige Experten aus verschiedenen Bereichen referierten über die neuesten Trends und Entwicklungen, die die Sicherheitslage in Deutschland, Europa und der übrigen Welt bis in den Weltraum beeinflussen. Die Rahmenbedingungen waren in diesem Jahr besonders spannend: Eine prekäre Sicherheitslage in Europa, die zweite Amtszeit von Donald Trump als US-Präsident sowie eine neue Regierung in Deutschland, um nur einige Eckpunkte zu nennen.

Johannes Strümpfel spricht vor dem Autitorium
Gut besucht: Ca. 150 Teilnehmer nahmen 2025 an der 13. BVSW Wintertagung teil
© BVSW

Die Eröffnung fand in bewährter Tradition in Form  einer Gesprächsrunde statt, moderiert durch Caroline Eder, Geschäftsführerin des BVSW. Themenschwerpunkte waren dabei die innere Sicherheit, Anforderungen an die Sicherheitsabteilungen in den Unternehmen sowie die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und der bayerischen Polizei. Mit von der Partie waren in diesem Jahr Michael Schwald, Landespolizeipräsident Bayern, Michael George, Leiter des Cyber-Allianz-Zentrums Bayern im Bayerischen Landesamt für Verfassungsschutz, und Johannes Strümpfel, Vorstandsvorsitzender BVSW und stellvertretender Sicherheitschef der Siemens AG.

20.000 Meilen unter dem Meer oder doch Krieg der Sterne?

Michael George, Johannes Strümpfel, Caroline Eder, Michael Schwald diskutieren bei Ihrer Gesprächsrunde
Eröffnungsgespräch zur Inneren Sicherheit (v.l.n.r.): Michael George, Johannes Strümpfel, Caroline Eder, Michael Schwald
© BVSW

Der zweite Tag der Sicherheitstagung stand ganz im Licht geopolitischer und technologischer Entwicklungen. In bekannter Manier hielt Prof. em. Dr. Günter Schmidt einen Vortrag über die zweite Amtszeit von Donald Trump und die daraus resultierenden sicherheitspolitischen und wirtschaftlichen Folgen für Europa und Deutschland. Im Anschluss daran referierte Andrea Rotter, Leiterin Außen- und Sicherheitspolitik der Hanns-Seidel-Stiftung, über die strategische Dimension des Weltraums für Deutschland und die Dynamik und Transformation im Weltraum seit Beginn des Ukraine-Kriegs. 

Dass chemische, biologische und nukleare Waffen auch in der Gegenwart und vielleicht mehr denn je Teil der modernen Kriegsführung sind, dokumentierte Generalstabsarzt Dr. Hans-Ulrich Holtherm. Zudem beleuchtete er in seiner Funktion als Kommandeur der Sanitätsakademie der Bundeswehr die Bedeutung der dort angesiedelten Institute im Bereich Forschung, Entwicklung, Ausbildung und dem medizinischen ABC-Schutz.

Noch wichtiger als der Weltraum sind für die globale Übertragung von Daten  die Seekabel. 98 Prozent des weltweiten Datenverkehrs werden über diese Unterwasserinfrastruktur abgewickelt. Anfang 2025 betrug das globale Datenvolumen  insgesamt 175 Zettabyte. Es wird erwartet, dass dieses Datenvolumen bis 2028 auf 400 Zettabyte anwächst.
 Wie nicht zuletzt die Vorfälle in der Ostsee in den vergangenen Wochen und Monaten gezeigt haben, sind Seekabel im höchsten Maße vulnerabel und mit Blick auf die hybride Kriegsführung, als Achillesferse der Kritischen Infrastruktur zu betrachten. Dies stellte Oliver Rolof, Co-Founder der Munich Cyber Security Conference und Managing Partner bei Commvisory, in einem spannenden Beitrag heraus.

Ebenso packend und ein echtes Highlight der Tagung war der Vortrag von Boris Bärmichl, Technologiescout & BVSW Vorstand. Unter dem martialischen Titel „KI als Werkzeug der Macht: Sind wir bereit für die dunkle Seite der Innovation?“ demonstrierte er im praktischen „Selbstversuch“, welche Möglichkeiten KI gegenwärtig bereits eröffnet und welche Gefahr für die Sicherheit einer Gesellschaft bei missbräuchlicher Anwendung daraus entstehen kann. 

Boris Bärmichl mit eingeschalteter VR-Brille am Rednerpult vor dem Auditorium...
Boris Bärmichl, Vorstand der BVSW Digitalsparte, demonstriert bei seinem Vortrag mit einer VR-Brille, was KI alles ermöglicht
© BVSW

Wie James Bond den Tag rettet!

Bei all den „Weltuntergangsszenarien“ der Gegenwart sehnt man sich natürlich nach einem Helden, der den Tag rettet. Und wer könnte diesen besser verkörpern als James Bond?! Doch halten die waghalsigen Stunts des britischen Doppelnullagenten überhaupt einem physikalischen Check stand? Dieser Frage ging zum Auftakt des dritten Veranstaltungstags in humorvoller Weise Prof. Dr. Metin Tolan, Präsident Universität Göttingen, auf den Grund. Und kleiner Spoiler: Hier und da wurde die Physik aus dramaturgischen Gründen tatsächlich etwas gebeugt!

In der Realität gibt es leider keinen James Bond. Hier bedarf es Konzepten und Methoden um Manipulationen zu erkennen und für mehr Sicherheit zu sorgen. In diesem Zusammenhang stellte Sabrina Rizzo, Profilerin, Polizeicoach und Buchautorin, das Rizzo-Konzept vor. Dieses hilft dabei, Menschen zu durchblicken und beim Lügen zu entlarven. Kleiner Hinweis: Achten Sie auf die Bewegung ihrer Mundwinkel.

Doch vor allem braucht es in Zukunft mehr Fachkräfte für mehr Sicherheit. „Vom Hörsaal in die Praxis: Wie mich der Masterstudiengang auf meine Karriere vorbereitet hat“ lautete daher der Titel des Vortrags von Sebastian Reis, MBA, CSM bei Quantum-Systems GmbH. Und über „Neues aus den Sicherheits-Studiengängen der Technischen Hochschulen Ingolstadt und Deggendorf“ unterrichtete das Auditorium Andrea Schiberna, THI, und Peter Apfelbeck, THD.

Den krönenden Abschluss der 13. BVSW Wintertagung vollzog auch in diesem Jahr Dr. Benedikt Franke, CEO der Münchner Sicherheitskonferenz. Mit spannenden Einblicken und einem detaillierten Resümee zur diesjährigen Münchner Sicherheitskonferenz rundete er die Wintertagung ab. Hierbei kam auch die Rede von Vizepräsident JD Vance zur Sprache, und dass die Amerikaner eine klare „Druckpunkt-Strategie“ verfolgen, um die Europäer endlich zum Handeln zu bewegen. Europa soll und muss sich künftig stärker um die eigene Sicherheit kümmern – ein Appell, der nicht nur auf Seiten der Speaker der Wintertagung, sondern auch im persönlichen Gespräch mit den Teilnehmern immer wieder thematisiert wurde.  

Tradition verpflichtet!

Die BVSW Wintertagung 2025 war ein voller Erfolg und bot den Teilnehmenden wertvolle Einblicke in die drängendsten sicherheitsrelevanten Herausforderungen und potentiellen Antworten unserer Zeit. Und Herausforderungen gibt es dieser Tage genug: der Wegfall der Transatlantischen Partnerschaft, die zweite Amtszeit Donald Trumps, der zunehmende Einfluss der großen Tech-Konzerne sowie das aggressive Vormachtstreben autoritärer Staaten wie China und Russland. Nichtsdestotrotz gelang es dem BVSW erneut, nicht nur eine hochkarätige und informative Veranstaltung auf die Beine zu stellen, sondern auch eine durch und durch positive Atmosphäre unter den Teilnehmern zu schaffen – in diesen Tagen sicherlich keine Selbstverständlichkeit. Die nächste BVSW Wintertagung findet vom 11. bis 13. März 2026 statt – wie immer im Arabella Alpenhotel am Spitzingsee. Tradition verpflichtet!

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