Cloudbasiertes Videomanagement auf dem Vormarsch in Deutschland und Europa

Mit dem cloudbasierten Videomanagement von Eagle Eye Networks lassen sich Videoüberwachung und Analyse mit jeder Kamera und ohne eigenen Server organisieren: Die Software-as-a-Ser...

Dean Drako, CEO von Eagle Eye Networks
Dean Drako, CEO von Eagle Eye Networks

Mit dem cloudbasierten Video­management von Eagle Eye Networks lassen sich Videoüber­wachung und – Analyse mit jeder Kamera und ohne eigenen Server organisieren: Die Software-as-a-Service-Lösung läuft komplett über die Cloud des Herstellers. Das Unternehmen hat gerade ein neues Rechenzentrum in Frankfurt eröffnet und sich auf der Security in Essen präsentiert. GIT SICHERHEIT nutzte die Gelegenheit zu einem Gespräch mit CEO Dean Drako.

GIT SICHERHEIT: Herr Drako, Sie bezeichnen Ihre Lösung als „Brücke zwischen den Geschäftsbereichen IT und Sicherheit“. Können Sie das bitte etwas näher erläutern?

Dean Drako: Wir sind tief in den Themen Cybersicherheit und IT verwurzelt. Wir schulen unsere Vertriebspartner hinsichtlich der Vorteile von Cloudlösungen (die zur IT gehören) im Vergleich mit Vor-Ort-Lösungen: das vereinfachte Management, die geringeren Total Costs of Ownerwhip, die höhere Verfügbarkeit und die höhere Cybersicherheit. Die Kunden physischer Sicherheitslösungen verlangen von den Anbietern zusätzliche Funktionen und Optionen. Angesichts der zunehmenden Komplexität können diese am besten als cloudbasierte Lösungen bereitgestellt werden. Es gibt sehr gute Gründe dafür, die IT im Wesentlichen in die Cloud zu verlagern. Sie gelten auch für die Videoüberwachung. Händler und Kunden sollten bei der Auswahl einer Überwachungslösung eine Cyberoption in Erwägung ziehen. Die Eagle Eye Cloud VMS ist eine echte Cybersicherheitslösung. Eagle Eye Bridges sorgen für eine physische Isolierung der Kameras vom Internet und verhindern damit, dass über die Kameras Hacking-Angriffe ausgeführt werden können. Da unsere Infrastruktur cloudbasiert ist, können wir problemlos neue Features wie etwa eine Analysefunktion ergänzen.

Auf der Messe hat Eagle Eye Networks mit einer ganzen Reihe von Partnern zusammengearbeitet. Wie sorgen Sie dafür, dass die Partnerunternehmen Ihre Standards zur Cybersicherheit einhalten?

Dean Drako: Eagle Eye kann dank unserer Zusammenarbeit mit zahlreichen Kamerapartnern mit mehr als 2.000 unterschiedlichen Kameras eingesetzt werden. Wir arbeiten mit den besten professionellen Vertriebspartnern und Integratoren zusammen, die für die Wartung und Installation unserer Produkte sorgen. Je nach Partnertyp ergeben sich verschiedene Vorteile. Erstens für Vertriebspartner: Da es sich um einen Cloudservice handelt, hat Eagle Eye Networks mehr Kontrolle über die Software und Plattform (das Eagle Eye Cloud VMS). Unser Team aus Sicherheits-Profis ist rund um die Uhr im Einsatz und kann die Cybersicherheitslösung umfassender pflegen, als dies bei einer Vor-Ort-Lösung möglich wäre. Darüber hinaus bieten wir unseren Kunden und Vertriebspartnern Schulungen und Hinweise zur richtigen Installation an. Diese beiden Maßnahmen sorgen für eine optimale Cybersicherheit. Kameraherstellern können wir sagen: Unsere Architektur und Infrastruktur sind zielgerichtet für den Schutz der Kundendaten konzipiert. Unsere Architektur isoliert in der Regel die Kameras vom Netzwerk des Kunden und vom Internet und macht die Nutzung dadurch deutlich sicherer als bei einer herkömmlichen Konfiguration.

Welche Zielgruppe sprechen Sie an?

Dean Drako: Wir wenden uns an Geschäftskunden jeder Art und Größe. Sowohl der betriebswirtschaftliche Nutzen als auch die Benutzerfreundlichkeit steigen in einer echten Cloudlösung exponentiell mit der Zahl der Standorte. Das Datenmanagement in der Cloud ist äußerst kostengünstig. Die Kunden zahlen nur für die Leistungen, die sie tatsächlich nutzen. Es muss keine Software installiert oder verwaltet werden. Dadurch sinken die Kosten für Installation, Wartung und IT-Personal erheblich. Außerdem kann das Problem der alternden Technik vermieden werden, was vor allem für große Unternehmen einen enormen Vorteil darstellt. Warum sollten die Unternehmen ständig Geld für neue Hardware ausgeben? Wir haben stark in eine Plattform investiert, die eine leistungsstarke Lösung für Unternehmen bietet – mit einfachem Benutzermanagement sowie die Überwachung und Management mehrerer Standorte. Bei einem Ausfall der Internetverbindung funktioniert das Eagle Eye Security Camera VMS einwandfrei weiter. Die Aufzeichnungen werden nicht unterbrochen. Die Eagle Eye Bridge vor Ort ist dauerhaft mit den Kameras am Standort verbunden und überwacht deren Status. Sobald die Internetverbindung wiederhergestellt ist, wird das Video sicher in die Cloud übertragen.

Finden cloudbasierte SaaS-Lösungen in Europa ausreichende Akzeptanz?

Dean Drako: Bei Videoanwendungen liegen die USA hinsichtlich Cloudakzeptanz noch vorn. In den letzten zwölf Monaten hat Europa jedoch stark aufgeholt. Das liegt an der höheren Benutzerfreundlichkeit, den Kostenvorteilen, dem gestiegenen Funktionsumfang von mobilen Anwendungen und dem allgemeinen Anstieg der Cloudakzeptanz für die IT. In Ländern wie Dänemark, Schweden, Norwegen, den Niederlanden und Belgien sind sehr hohe Bandbreiten verfügbar. In diesen Ländern verzeichnet Eagle Eye Networks ein deutliches Wachstum, das nun auch auf Großbritannien, Spanien und Deutschland übergreift. Wir bieten äußerst fortschrittliche Technologien für das Bandbreitenmanagement sowie für Verschlüsselungen. Dies ermöglicht die Verwendung des VMS auch bei niedriger Bandbreite. Für den Umstieg auf die Cloud sprechen die unterschiedlichsten Gründe. In Spanien wollen sich die Unternehmen zum Beispiel nicht mehr mit Problemen wie gestohlenen digitalen Videorekordern herumärgern.

Sie haben dafür eine eigene Cloud-Infrastruktur aufgebaut?

Dean Drako: Wir hätten unseren Cloudbedarf über externe Anbieter wie AWS, Microsoft Azure oder Google abwickeln können, aber wir haben uns dazu entschlossen, unsere eigene Cloud-Infrastruktur aufzubauen, da nur so die erforderlichen Sicherheitsebenen, die garantierte Einhaltung lokaler Bestimmungen, die nötige Kostendeckung und ein möglichst geringer Videolatenzwert zu erreichen waren. Einer der Schlüssel für ein erfolgreiches Cloud- und Cyberunternehmen ist die komplette Verantwortlichkeit für die gesamte Technologie und Infrastruktur, denn nur so lässt sich das optimale Produkt bereitstellen. Durch unsere interne Kompetenz können wir alle Hürden überwinden und eventuelle Probleme der Kunden lösen sowie die Nachfrage erfüllen. Wenn ich die weltweit beste Videoüberwachungslösung anbieten will, kann ich nicht das Risiko eingehen, bei der Cloud auf eine Outsourcing-Lösung zu setzen. Im Hinblick auf den Datenspeicherbedarf und die Bestimmungen der DSGVO haben wir in Europa zahlreiche zusätzliche Rechenzentren eingerichtet.

Wie sehr unterscheidet sich der deutsche Markt beim Datenschutz von anderen Märkten? Was sind die größten Herausforderungen?

Dean Drako: Deutschland ist schon immer ein führender Markt für neue Technologien gewesen. Unser Eindruck aus Essen ist der, dass Deutschland die cloudbasierte Videoüberwachung kaum abwarten kann. Wenn wir von unserer Verwurzelung in der Cybersicherheit und von der Einbindung der Cloud sprechen, zeigen sich die Deutschen äußerst interessiert. Unserer Ansicht nach war die Eröffnung des Rechenzentrums in Frankfurt ein notwendiger Schritt für den Einstieg in den deutschen Markt. Die Deutschen haben schnell erkannt, dass wir die Bedenken bezüglich Cloud und Sicherheit äußerst ernst nehmen und entkräften können. Ich bin Gründer des Cybersicherheitsanbieters Barracuda Networks, der sich auf die Bereitstellung cloudbasierter Firewalls sowie auf den Schutz vor Viren und Spam konzentriert und der seine Angebote als Cloud-Abonnementdienst bereitstellt. Wenn es in einem Einzelhandelsunternehmen zu einer Datenpanne kommt, ist die Glaubwürdigkeit dahin. Dennoch kann das Unternehmen vielleicht fortbestehen, weil seine Kernkompetenzen in anderen Bereichen liegen, die von der Öffentlichkeit weiterhin als wichtig betrachtet werden. Bei uns ist die Sicherheit unsere Kompetenz und unser Rettungsseil in einem.

Welche Ziele haben Sie sich für die nächste Zeit gesteckt?

Dean Drake: In den vergangenen anderthalb Jahren haben wir uns darauf konzentriert, unser Geschäft weltweit auszudehnen und an mehr lokalen Standorten – insbesondere in Europa – tätig zu werden. Um die regionale Abdeckung und den Support vor Ort zu verbessern, haben wir zusätzlich zu unserem Rechenzentrum in den Niederlanden weitere Rechenzentren in Dubai, London und Frankfurt eröffnet. Außerdem haben wir in Japan ein neues Eagle Eye Networks-Büros eröffnet und neue Vertriebspartnerschaften in Skandinavien und Spanien geschlossen. Die Benutzeroberfläche wurde in sieben Sprachen lokalisiert. In den nächsten Monaten werden wir mit einem enormen Aufwand Vertriebspartner in Europa gewinnen und schulen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Deutschland und dessen Nachbarländern. Die Eröffnung weiterer Rechenzentren in Europa ist geplant. Wir investieren intensiv in KI, Analyselösungen und Big Data. Im vergangenen Monat haben wir beispielsweise unsere Analyse-Suite um eine Lösung zur Überwachung von herumlungernden Personen erweitert. Dank der Cloud können wir zusätzliche Analyse- und KI-Funktionen entwickeln und unseren Kunden zur Verfügung stellen.“

Business Partner

Eagle Eye Networks EMEA

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Niederlande

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