Datenspeicherung und -verwaltung kombiniert mit Videomanagement
Synology bringt zusammen, was durchaus zusammengehören kann: Datenspeicherung und die Funktion des Netzwerkvideorekorders. Zu den Details und Möglichkeiten haben wir jetzt Niklas ...
Synology bringt zusammen, was durchaus zusammengehören kann: Datenspeicherung und die Funktion des Netzwerkvideorekorders.
Zu den Details und Möglichkeiten haben wir jetzt Niklas Poll, Product Manager bei Synology, ausführlich befragt.
GIT-SICHERHEIT.de: Herr Poll, Sie verknüpfen bei Synology zwei Themen miteinander: Storage-Lösungen und Überwachungslösungen - und zwar mit Network Attached Storage-Lösungen (NAS). Welche Vorteile und Möglichkeiten
ergeben sich aus dieser Verknüpfung?
Niklas Poll: Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung, das richtige System zur Speicherung und Verwaltung unternehmenssensibler Daten zu wählen und parallel eine davon getrennte Überwachungslösung installieren zu müssen. Wir dagegen verfolgen mit unseren NAS-Systemen einen All-In-One-Ansatz: Das heißt, wir vereinen Business-Storage - mit seiner Vielzahl an Funktionen zur Speicherung und Verwaltung von Daten - mit der Möglichkeit, das NAS-System gleichzeitig als Netzwerk-Videorekorder (NVR) zu nutzen. Durch die Verbindung aller Funktionen in einem Gerät liegen die Vorteile klar auf der Hand. Neben den grundlegenden NAS-Funktionen wie File-Server, VPN-Server und zusätzlicher Virtualiserungsfähigkeit bieten unsere NAS-Systeme für Kunden aus dem Bereich Videoüberwachung vor allem einen zuverlässigen Storage für ihr sensibles Video-Footage, das mit einer intuitiven Überwachungssoftware gepaart ist. Wir unterstützen hierbei alle gängigen RAID-Level für Datenverfügbarkeit und ermöglichen Datensicherheit durch eingebaute Antivirensoftware, Verschlüsselungsmöglichkeiten und automatische IP-Blockierung. Der Kunde aus dem Überwachungsbereich kann neben der Überwachung im lokalen Netzwerk zudem seine Videodaten und Live-View-Feeds außerhalb des eigenen Netzwerks über das Internet abrufen. Wichtig ist auch das Thema stabile Software. Unsere Nutzerzahlen im NAS-Segment sind sehr hoch, was den Vorteil hat, dass unsere Überwachungssoftware mit Ihren stetig erneuerten Features der Evaluierung einer sehr großen Community unterliegt. Vor jeder finalen Version eines Softwareupdates gibt es eine Beta-Phase, in der unsere Software von der Nutzergemeinde getestet wird.
Für welche Kunden ist dieser Ansatz typischerweise geeignet?
Niklas Poll: Was die Kombination von NAS und Überwachungslösung betrifft, würde ich sagen: KMUs und Privatkunden werden uns definitiv mögen. Die Kombination von NAS und Überwachungssoftware ist allerdings auch kein Muss. Da unser Betriebssystem, DiskStation Manager (DSM), modular aufgebaut ist und sämtliche Funktionen somit hinzufügbar sind, bleibt es dem Kunden überlassen, entweder nur das Paket „Surveillance Station" zur Videoüberwachung zu nutzen oder auch andere Programme aus unserem Paketzentrum.
Geben Sie uns das eine oder andere Beispiel für größere Projekte, die in letzter Zeit mit Ihren Systemen ausgestattet wurden?
Niklas Poll: In einem aktuellen Projekt wurden in Verbindung mit Axis-IP-Kameras bisher 24 Hotels der Novum-Gruppe mit Synology DiskStations und RackStations zur Videoüberwachung ausgestattet. Hier profitiert der Kunde vor allem von der einfachen Installation unserer Überwachungslösung und dem Vorteil, bereits mit unseren kleineren NAS-Geräten eine hohe Anzahl IP-Kameras in Megapixel-Qualität nutzen zu können. Neben dem vorangegangen Projekt wurde unsere Lösung mit Axis IP-Kameras beispielsweise auch beim Online-Magazin Netzwelt zur Überwachung des Redaktionsbüros eingesetzt. Hier profitiert das Redaktionsteam neben der DiskStation in Verbindung mit unserer Überwachungssoftware Surveillance Station zudem von unserem Live-Ansicht-System VisualStation VS80. Nächstes Jahr bringen wir einen Nachfolger auf den Markt, die VisualStation VS240HD.
Auf der Security haben Sie dieses Live-Ansicht-System ja vorgestellt. Was leistet dieses System genau?
Niklas Poll: Die Visual Station ergänzt unsere DiskStations und RackStations. Diese letzteren sind zuständig für das Management der IP-Kameras und deren Videoaufzeichnungen. Um nun die Surveillance Station anzusteuern, und damit das Geschehen vor der Kamera live zu verfolgen oder aufgezeichnete Events anzuschauen, benötigt man normalerweise einen PC und einen Browser. Denkt man jedoch beispielsweise an die Bedürfnisse am Empfang oder des Sicherheits-Teams eines Bürogebäudes, wäre es unpraktisch, jedes Mal mit einem PC arbeiten zu müssen. Statt dessen benötigt man nur unsere VS240HD: Sie wurde für Live-Ansicht inklusive PTZ-Steuerung und Event-Playback entwickelt. Dieses Zusatzgerät bietet mittels HDMI die Möglichkeit, einen Monitor oder ein TV-Gerät anzuschließen und über eine USB-Maus zu steuern. Als leistungsfähiges Live-Ansicht-System unterstützt sie 24 Channels à 720p. Somit benötigt der Kunde keinen PC zur Live-Überwachung. Die Einrichtung ist einfacher, die Investitionskosten sind geringer und der Stromverbrauch niedriger als bei üblichen PCs.
Lassen Sie uns noch mal einen näheren Blick auf Ihre Überwachungslösung werfen. Hier spielt ja Ihr DiskStationManager eine entscheidende Rolle - vor allem bei der Verwandlung einer Storage-Lösung in einen Netzwerk-Videorekorder?
Niklas Poll: Alle Synology DiskStations oder RackStations laufen mit dem Synology-eigenen Betriebssystem DiskStation Manager (DSM). Dieser ist browserbasiert und lässt sich plattformunabhängig über Chrome, Firefox, Safari oder Internet Explorer steuern. DSM ist modular aufgebaut und bietet die Möglichkeit über das Synology-Paketzentrum Programme zu installieren oder zu deinstallieren. Möchte man nun das NAS parallel in ein NVR verwandeln, installiert man das Paket Surveillance Station, die Synology Videomanagement- und Analysesoftware. IP-Kameras werden über das Netzwerk eingebunden und können direkt über die Benutzeroberfläche der Surveillance Station hinzugefügt werden. Hierbei ist zu beachten, dass die Nutzung einer IP-Kamera inklusive ist. Weitere Lizenzen kann der Kunde kostengünstig in der 1er- oder 4er-Paketvariante hinzukaufen. Synology ermöglicht mittels eigenem DDNS-Service die unkomplizierte Einrichtung des externen Zugriffs auf die DiskStation/RackStation via PC oder mobiler Apps von unterwegs. Dies bietet somit den Vorteil, dass unsere Kunden sowohl im Netzwerk als auch von unterwegs auf ihre Videoüberwachungsanlage zugreifen können. Da unsere Geräte auch als VPN-Server fungieren, der einfach über das Paketzentrum installiert werden kann, können unsere Kunden sogar von unterwegs die lokale IP-Adresse der angeschlossenen IP-Kameras ansteuern.
Der mobile Zugriff erfolgt über eine App - wie kann man sich das genau vorstellen?
Niklas Poll: Wir bieten eine Vielzahl mobiler Apps für unterschiedlichste Bedürfnisse unserer Kunden. Für die mobile Videoüberwachung ist unsere App „DS cam" zuständig, die für iOS- und Android-Geräte verfügbar ist. DS cam ermöglicht es, von unterwegs das Geschehen vor den IP-Kameras in der Live-Ansicht zu verfolgen oder auf aufgezeichnete Events zuzugreifen und direkt von unterwegs die PTZ-Funktion nutzen. Zudem erhalten sie Push-Benachrichtigungen direkt über die App. In Verbindung mit E-Mail- oder SMS-Benachrichtigung werden sie unterwegs über Vorkommnisse Informiert. Stellen Sie sich vor, jemand bricht in Ihr Büro ein. Sobald die Bewegungserkennung einer IP-Kamera aktiviert wird, schickt Ihnen die Surveillance Station eine Benachrichtigung via Push auf DS cam, per SMS aufs Handy oder per Mail. Sie können sich sofort über DSM oder DS cam einloggen und die Vorgänge in den aufgezeichneten Events nachvollziehen.
Sie bieten verschiedene NVR-Systeme an?
Niklas Poll: Nicht für jedes Überwachungsszenario ist jedes NVR geeignet. Daher bieten wir eine breite Produktpalette an NVR-Systemen für jeden Bedarf. Unsere Kunden können zwischen kleinen Geräten mit 1 und 2 Festplatteneinschüben bis hin zu großen, auf bis zu 106 Einschübe erweiterbaren Systemen wählen. Da alle Geräte mit dem gleichen Betriebssystem laufen, ist die Surveillance Station auf allen Synology DiskStations und RackStations verfügbar. Bei der Wahl des passenden NVRs hilft unser Tool „NVR-Berater", zu finden auf unserer Internetseite. Der NVR-Berater gibt Produktempfehlungen in Abhängigkeit von der Anzahl der verwendeten Kameras, Archivierungsdauer, Videoformat, Auflösung und Bildrate. Sollte ein Kunde also vor der Wahl stehen, welches Synology-NVR nun das Richtige ist, kann er unseren NVR-Berater zu Rate ziehen, um das passende Gerät für seine Bedürfnisse auszuwählen.
Sie haben eben die Surveillance Station eingeführt - welche weiteren wichtigen Funktionen bietet sie?
Niklas Poll: Die Funktionen der Surveillance Station gliedern sich in drei Bereiche: Management, Live-Ansicht, Timeline. Über den Management-Bereich lassen sich IP-Kameras assistentengestützt hinzufügen. Wir unterstützen derzeit über 1200 IP-Kameramodelle von mehr als 50 Herstellern, um unseren Kunden eine größtmögliche Wahlfreiheit zu gewährleisten. Zudem sind wir vollständiges Mitglied im Open Network Video Interface Forum (Onvif), wodurch Onvif-kompatible IP-Kameras integriert werden können.
Können Sie uns die genannten drei Bereiche etwas näher beschreiben?
Niklas Poll: Im Management-Bereich kann der Kunde zwischen verschiedenen Aufzeichnungsmodi wie z. B. Bewegungserkennung durch die Surveillance Station oder Alarm bei Bewegung wählen. Um eine optimalen Speicherplatznutzung zu gewährleisten, lassen sich ältere Aufnahmen mittels Rotationsmechanismus innerhalb festgelegter Zeitspannen löschen. Innerhalb der Live-Ansicht lassen sich bis zu 49 Channels pro DiskStation/RackStation simultan streamen. Das Layout lässt sich individuell anpassen und durch PTZ-Unterstützung lassen sich PTZ-fähige IP-Kameras schwenken, neigen und zoomen. Schnappschüsse lassen sich per Mausklick erstellen und Aufnahmen einzelner Kameras manuell starten. Innerhalb des Timeline-Bereichs lässt sich die Ereignisverwaltung durch eine Fülle an Funktionen erleichtert. Es lassen sich anhand der Smart-Search-Funktion Ereignisse schnell lokalisieren, durchsuchen und analysieren. Durch verschiedene Ansicht-Modi lässt sich die Sichtungszeit erheblich verkürzen. Mittels Zeitschnitt-Modus lassen sich Gesamtspieldauer und Ereignisse auf bis zu vier Channels synchron oder asynchron wiedergeben.
Sie bieten Händlern und Errichtern besonders gute Konditionen und geben umfangreichen Projekt-Support. Wie sieht das im Einzelnen aus?
Niklas Poll: Unsere deutsche Niederlassung in Düsseldorf unterstützt Händler und Errichter in den unterschiedlichsten Bereichen. Wir bieten Marketingmaterialien, Produktbroschüren, deutschsprachigen technischen Support, Produkttrainings usw., sodass wir sicherstellen, dass der Händler das notwendige Wissen erhält, um unsere Produkte zu verkaufen. Wenn z.B. ein Händler ein Projekt betreut, in dem unsere Systeme eingesetzt werden, kann er sich darauf verlassen, dass unser Support- und Sales-Team ihm stets bei technischen oder verkaufsorientierten Fragen zur Seite steht. Abhängig vom Projekt bieten wir zusätzlich Projektpreise und -schutz. Das Wichtigste ist natürlich das Tagesgeschäft. Hier bieten wir speziell für Systemhäuser, Händler und Errichter attraktive Rabatte um unsere Partner auch hier zu unterstützen.
Business Partner
Synology GmbHGrafenberger Allee 125
40237 Düsseldorf
Deutschland
Meist gelesen
Konzernsicherheit und Krisenmanagement bei Carl Zeiss
Risikobasierter Sicherheitsansatz: "Wer alles schützen will, schützt nichts." GIT SICHERHEIT im Interview mit Sven Franke, Head of Security, Crisis Management & BCM bei Carl Zeiss.
Phoenix: der erste Barfuß-Sicherheitsschuh auf dem Markt
Baak bringt mit "Phoenix" nach fünf Jahren Entwicklungsarbeit den ersten Barfuß-Sicherheitsschuh auf den Markt.
Wie Unternehmen und Polizei zusammenarbeiten
GIT SICHERHEIT im Interview mit Julia Vincke, Leiterin Unternehmenssicherheit BASF, und Bettina Rommelfanger, Polizeivollzugsbeamtin am Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA BW).
Top Player Maschinensicherheit – Oscar Arias, Schmersal
GIT SICHERHEIT im Interview mit Oscar Arias, Chief Sales Officer (CSO), Schmersal Gruppe.
Globale Konzernsicherheit bei der BMW Group
CSO Alexander Klotz ist für die globale Konzernsicherheit bei BMW Group zuständig. GIT SICHERHEIT hat sich mit ihm über Aufgaben und potentielle Bedrohungen unterhalten.