Diadora Utility drängt auf den deutschen Markt für Sicherheitsschuhe

GIT SICHERHEIT im Interview mit Romina Zanchetta, Marketing & Communication Director beim italienischen Hersteller Diadora Utility.

Romina Zanchetta, Marketing & Communication Director bei Diadora Utility. ©...
Romina Zanchetta, Marketing & Communication Director bei Diadora Utility. © Diadora Utility

Stil und Eleganz gepaart mit Tradition  Italienische Schuhe genießen von jeher einen ganz besonderen Ruf. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Allerdings standen Sicherheitsschuhe lange Zeit nicht gerade für diese Werte. Vielmehr sollten und sollen sie den Fuß des Trägers in gefährlichen oder rauen Arbeitsumgebungen effektiv vor Verletzungen schützen. In den letzten Jahren hat sich jedoch diesbezüglich viel verändert: Neben der reinen Schutzfunktion werden nun dem Tragekomfort, der Ergonomie und dem Design ein immer höherer Stellenwert eingeräumt. Gemäß dem Motto „Wer seine Schuhe gerne trägt, wird sie auch freiwillig tragen“ hat sich dieser Trend in den letzten Jahren immer weiter verstärkt. Mit Diadora Utility drängt nun seit einigen Jahren ein italienischer Hersteller auf den deutschen Markt, der sich bereits seit 1998 der Verschmelzung von Sport und Lifestyle in einem Sicherheitsschuh verschrieben hat. GIT SICHERHEIT hat bei Romina Zanchetta, Marketing & Communication Director bei Diadora Utility, nachgehakt, wie das Unternehmen den deutschen Markt erobern will.
 

GIT SICHERHEIT: Frau Zanchetta, Diadora Utility kann auf eine über 70-jährige Unternehmensgeschichte zurückblicken. Seit den Gründungsjahren hat sich natürlich vieles, wenn nicht sogar fast alles verändert. Gibt es dennoch etwas aus dieser Zeit, was das Unternehmen bis heute prägt?

Romina Zanchetta: Auf jeden Fall unsere Identität als Unternehmen. Diadora entstand 1948 zunächst als Hersteller von Bergschuhen, wurde gleich danach aber Sportschuhproduzent. Von Anfang an prägte eine klare Mission das Unternehmen: Sportler zu schützen und sie bei ihren Höchstleistungen zu unterstützen – dank innovativer und hochqualitativer Produkte. Jeder Sportler ist anders und braucht einen auf seine Bedürfnisse zugeschnittenen Schuh. 50 Jahre später, 1998, entstand auf der Grundlage dieser Vision Diadora Utility – mit dem Anspruch, Arbeiter zu schützen und zu unterstützen. Es gibt keinen Laufschuh, der jedem Läufer passt. Genauso gibt es auch keinen Sicherheitsschuh, der jedem Arbeiter passt. Die Passform hängt sehr davon ab, um welche Art von Arbeiten es geht und um welche Bedürfnisse: Fütterung, Reaktion auf den Untergrund, Atmung, das geringe Gewicht des Schuhs, etc. Innovation und Sport sind die Säulen auf denen Diadora Utility bis heute steht. 


Kommen wir mal ein Stück mehr in die Gegenwart: Seit wann ist Diadora Utility auf dem deutschen Markt für Sicherheitsschuhe vertreten und inwiefern unterscheidet sich dieser von anderen Märkten, auf denen Sie bisher aktiv waren?

Romina Zanchetta: Der deutsche Verbraucher ist wirklich anspruchsvoll. Überhaupt gehört Deutschland von den Ländern, in denen wir tätig sind, zu den anspruchsvollsten. Man interessiert sich hier viel mehr für Funktionalität und Leistungsfähigkeit des Produkts als für Stil und Design. Aus dem Blickwinkel von Marketing und Produktentwicklung ist es entscheidend, den Markt gut zu kennen und Verbraucherstudien durchzuführen. Dadurch erhält man ein klares Verständnis der Erwartungen an ein Produkt – dies fließt dann in die Entwicklung ein. Genau dies tun wir bei Utility. Deshalb haben wir auch ein eigenes F&E-Labor das mit wichtigen Einrichtungen in Europa und den USA zusammenarbeitet. Wir entwickeln eine internationale Kollektion, aber auch auf einzelne Länder zugeschnittene Modelle, beispielsweise bei der Serie Master hinsichtlich Farbe, Design und Funktionalität auch speziell für Deutschland getan haben.


Ihr Unternehmen setzt bereits seit 1998 konsequent darauf, Sport und Lifestyle mit der Funktion eines Sicherheitsschuhs zu verschmelzen. Würden sie sich selbst als Vorreiter dieser, bis heute andauernden Entwicklung ansehen?

Romina Zanchetta: Wir sind sicherlich schon vor 25 Jahren Pioniere gewesen und halten immer noch den Wettbewerb auf Abstand. Es gibt viele Sicherheitsmarken, die in Sport oder Sportdesign investieren, weil das eine einfache Methode ist, unsere Zielgruppen zu erreichen. Allerdings haben nur wirklich wenige das Know-how und den Willen, so wie wir Sicherheitsschuhe mit Innovationen auszustatten, die aus dem Sport kommen. Bei Diadora werden Techniken die im Sportbereich entwickelt wurden, häufig auf die Safety übertragen – und umgekehrt. Das liegt einfach daran, dass der Läufer wie der Arbeiter gleichermaßen nach Leichtigkeit, Fütterung, Atmung, etc. sucht. 


Der deutsche Markt für Sicherheitsschuhe ist hart umkämpft. Inwiefern kann sich Diadora Utility von anderen Marktteilnehmern abgrenzen? Was macht ihre Schuhe besonders? Und mit welchen Modellen wollen Sie beim Kunden punkten?

Romina Zanchetta: Wir versuchen immer, die Bedürfnisse des Marktes zu antizipieren – so wie wir das bei Fly oder Run net airbox getan haben. Fly ist ein Schuhmodell das wir mit Vibram zusammen entwickelt haben – das ist der leichteste Sicherheitsschuh auf dem Markt. Run net airbox ist ein atmungsaktiver Schuh mit einem von Geox lizensierten System – er ist heute unser Bestseller. 


Lieferengpässe sind nach wie vor für viele produzierende Betriebe eine enorme Herausforderung. Wer verlässlich und zeitnah liefern kann, verschafft sich daher gerade jetzt einen Marktvorteil. Wie ist es um die Lieferfähigkeit bei Diadora Utility bestellt?

Romina Zanchetta: Die Lage ist noch immer herausfordernd, wobei eine genaue Planung entscheidend ist. Dabei geht es um Bestellmengen, richtiges Timing bis hin zur Diversifikation der Lieferanten. 


Nachhaltigkeit spielt bei Workwear gegenwärtig und in Zukunft eine immer größere Rolle. Welche Bedeutung kommt diesem Thema bei Diadora Utility zu?

Romina Zanchetta: Unser Vorstand Enrico Moretti Polegato ist fest überzeugt vom Gedanken der Nachhaltigkeit. Als Unternehmen sind wir diesbezüglich in verschiedenen Kanälen aktiv: Die Lieferketten und jeden unserer Lieferanten haben wir zertifizieren und von Eco Vadis, einer unabhängigen Institution, überprüfen lassen. Sie hat auch unsere Zentrale zertifiziert. Wir wurden mit der Kategorie „Gold“ ausgezeichnet, was bedeutet, dass wir zu den oberen fünf Prozent aller von Eco Vadis geprüften Unternehmen gehören. Außerdem arbeiten wir an „Glove Eco“, einem Sicherheitsschuh der in jedem seiner Bestandteile nachhaltig konzipiert wurde. Wir haben uns bereits von einigen Materialien getrennt, die nicht zu unserer Nachhaltigkeitspolitik passen. Dazu gehört zum Beispiel Känguruleder, das wir für unsere Fußballschuhe verwendet hatten. Wie gesagt, arbeiten wir daran, unser eigenes Unternehmen selbst nachhaltig zu machen. Wir verwenden in unserer Zentrale keine Flaschen und Becher aus Kunststoffen und in naher Zukunft wird der Energiebedarf in unserer Zentrale zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammen.

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