Dorma Geschäftsbericht 2006/2007

Dorma Geschäftsbericht 2006/2007. Das Geschäftsjahr 2006/07, das zum 30. Juni endete, hat die Dorma-Gruppe mit einer kräftigen Umsatzsteigerung von 9,3 % auf 838 Mio. € (Vorjahr: 767 Mio. €) abgeschlossen. Erfreuliches auch auf der Ertragsseite: Das Ergebnis vor Steuern (EBT) stieg um 25,4 % auf 62,3 Mio. € ( Vorjahr: 49,6 Mio. €).

„Damit konnten wir im zweiten Jahr in Folge ein mehr als doppelt so starkes Ergebniswachstum wie Umsatzwachstum in der Gruppe realisieren“, betonte Geschäftsführer Dr. Michael Schädlich im Verlauf der Bilanzpressekonferenz. Das EBT von 62,3 Mio. € entspricht einer Umsatzrendite von 7,4 %. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) beträgt 64,3 Mio. € bei einer Umsatzrendite von 7,7 %.

Erfreuliches Wachstum in Zentraleuropa – besondere Applikationen auch im Bereich Sicherheit

Das wirtschaftliche Umfeld ermöglichte ein erfreuliches Wachstum in der Region Zentraleuropa mit seinem Kernmarkt Deutschland in Höhe von 8,3 % (Vorjahr: +1,6 %). „Besonderer Wachstumsträger war hier die Division Glasbeschlagtechnik mit über 20 %, aber auch die Geschäftsfelder Raumtrennsysteme und Türtechnik haben das Wachstum kräftig unterstützt“, erklärte Dr. Schädlich. Ebenso wichtig für das Unternehmen – wie auch für die Sicherheitsbranche – ist die starke STA-Division (Sicherungstechnik, Zeit- und Zutrittskontrolle), die regelmäßig mit besonderen Applikationen (z.B. Zutrittskontrollsystem für ein Bergwerk, s. GIT SICHERHEIT 4/07, oder Fluchtwegsicherung in der Zeche Zollverein, s. GIT SICHERHEIT 9/07) auf sich aufmerksam macht.

Das hohe Euro-Kursniveau ist eine zunehmende Belastung für den Export aus dem Stammhaus in Ennepetal und aus Deutschland. „In Deutschland sind rund 40 % aller Mitarbeiter beschäftigt, wir machen hierzulande aber nur noch 25 % unseres Geschäftes“, sagte der CEO. Der Auslandsanteil von heute 75 % am Gesamtumsatz steigt kontinuierlich an. Deutlich zweistellig entwickelten sich die Regionen Golf, Emerging Markets und Far East. Weltweit waren zum Ende des Geschäftsjahres 6.532 Mitarbeiter in der Unternehmensgruppe beschäftigt. Dabei gelingt es dem Unternehmen seit Jahren, die Anzahl der Mitarbeiter im Inland stabil bei rund 2.600 Mitarbeitern zu halten.

Konsequente Expansion in wachsende Märkte

Geografische Schwerpunkte der Expansionsstrategie bleiben die Regionen Golf, Emerging Markets und Asien. Ende April 2007 hat man in Suzhou, China, ein neues Werk in Betrieb genommen, das sowohl für den chinesischen Inlandsmarkt als auch für den Exportmarkt künftig eine kostengünstige Plattform bieten soll. Mit ca. 16.000 Quadratmetern wird es eine der größten Fabriken der Ennepetaler weltweit werden. Die Eröffnung des Neubaus für Dorma Gulf in Dubai steht im Oktober an.

Effizienzsteigerung im Inland

Das Zukunftssicherungsprojekt "Premium" für den Standort Ennepetal wurde planmäßig weitergeführt. Für das Werk Türtechnik sind eine neue Lackieranlage und Montageeinrichtungen mit einem Investitionsvolumen von 3,1 Mio. € fertiggestellt worden. Dieser Bauabschnitt ist ein wesentlicher Bestandteil des Projektes, das bis zum Frühjahr 2008 den Umbau des Werkes in Ennepetal zu einem hochmodernen Fertigungsstandort vorsieht.

Akquisitionen als strategische Maßnahmen der Zukunftssicherung

Bereits zum 1. November 2006 erwarb man die Mame Türendesign GmbH in Rietberg, Ostwestfalen. In Deutschland ist die Firma Marktführer im Bereich oberflächenbearbeiteter Ganzglastüren und über ihren Vertriebskanal Holz- und Bauelementehandel in bundesweit 1.200 Ausstellungen vertreten. Mit 50 Mitarbeitern erwirtschaftet das Unternehmen einen Jahresumsatz von rund 10 Mio. €. Man hat sich dadurch auch die Möglichkeit eröffnet, für eigene Produkte aus dem umfangreichen Beschlagprogramm einen bisher nicht belegten Vertriebskanal im In- und Ausland zu erschließen. Erst nach dem Ende des Geschäftsjahres 2006/07 konnte die Akquisition der Firma Milenyum formell zum Abschluss gebracht werden. Das türkische Vertriebsunternehmen mit Sitz in Istanbul erzielt mit 24 Mitarbeitern rund 4,5 Mio. E Umsatz.

Messlatte wieder ein wenig höhergelegt

Chancen sieht der CEO vor allem in den Boom-Regionen der Weltwirtschaft. Auch bezeichnet er die konsequente Fortführung der Doppelstrategie mit der Investition in wachsende Märkte zum einen und Kosteneffizienz in der Produktion und in Kernregionen zum anderen als wesentliche Erfolgsfaktoren des Unternehmens. Als Risikofaktoren sieht man insbesondere den voranschreitenden Preisverfall, das Problem asiatischer Kopisten und die stark ansteigenden Materialkosten. „Es ist uns gelungen, die Messlatte im Geschäftsjahr 2006/07 wieder ein wenig höherzulegen“, resümierte der Dorma-CEO. Das Unternehmen geht sehr zuversichtlich ins 100. Jahr seines Bestehens. Der Geburtstag des Unternehmens wurde von Dr. Schädlich übrigens exakt auf den 1. Juli 1908 datiert. Ein Familienunternehmen also das Tradition mit Erfolg verbindet.

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Helge Wego
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