14.05.2018 • TopstoryHikvisionKameraPerimeterschutz

Eröffnung des Büros in Frankfurt ist ein weiterer Meileinstein für Hikvision

Global betrachtet ist Hikvision im Bereich Videoüberwachung fast auf allen Märkten weltweit die Nummer Eins. Die Region Deutschland, Österreich, Schweiz oder kurz DACH-Region gehör...

Global betrachtet ist Hikvision im Bereich Videoüberwachung fast auf allen Märkten weltweit die Nummer Eins. Die Region Deutschland, Österreich, Schweiz oder kurz „DACH-Region“ gehörte jedoch bislang nicht dazu. Nun hat das Unternehmen in Frankfurt eine deutsche Niederlassung eröffnet und dies zum Anlass genommen, zusammen mit Partnern und Kunden ein Grand Opening im Palais Frankfurt zu feiern. Eine Woche später fand die ausführliche Produktpräsentation in Vaihingen an der Enz statt.

Seit der Gründung 2001 sind nun knapp 17 Jahre vergangen und mit 14,9 Prozent Marktanteil und damit Platz eins in der Region EMEA darf man mit Recht von einem steilen Aufstieg sprechen. Hikvisions tägliche Produktionskapazität umfasst circa 280.000 Kameras und 36.000 Back-End-Produkte. Von den insgesamt 30.000 Mitarbeitern arbeiten allein 10.000 als Entwickler, davon 2.000 in der Softwareentwicklung. 7-8 Prozent des Jahresumsatzes fließen dabei ständig in Forschung und Entwicklung. Dennoch war der Eintritt in den DACH-Markt nicht so einfach, wie es mit solchen Zahlen im Hintergrund scheint.

Eintritt in den DACH-Markt
„Der DACH-Markt gehört zu den drei schwierigsten Märkten weltweit. Die Qualitätsansprüche und die Produktanforderungen sind dabei Hürden, die man überwinden muss, um dort erfolgreich zu sein“, eröffnete Peter Guan, Channel Sales Director Europe, die Feierlichkeiten im Palais Frankfurt. Zehn Jahre lang beobachtete Hikvision den DACH-Markt, bevor man im Jahr 2013 eine aktivere Rolle spielte und die ersten Mitarbeiter in Deutschland angestellt wurden. Die ersten Monate waren geprägt von der Gewinnung von Distributoren und Partnern, das Team orientierte sich an den Marktentwicklungen und wuchs organisch. Heute stellt das gewachsene Hikvision-Team DACH unter Beweis, dass sie den Ambitionen von Hikvision und den hohen Anforderungen des deutschen Marktes gerecht werden. Im festlichen Rahmen stellte Hikvision das neue DACH-Team vor: Unter der Führung von Allen Xue, dem General Manager, bilden vier Teams das Rückgrat des Gebiets. Die Channel Sales Manager sowie Thorsten Wallerius mit seinen Key Account Managern betreuen die Kunden in allen Angelegenheiten des Vertriebs. Das Team an Pre-Sales Ingenieuren unter der Führung von Veli Kirim ebenso wie Jackson Sheng mit seinem Team an After-Sales Ingenieuren stehen mit ihrer Expertise den Kunden in technischen Fragen zur Seite. Das neue Büro im Raum Frankfurt ist Stützpunkt und Zentrale für das auf insgesamt 29 Kollegen angewachsene Team, das von dort aus Deutschland, Österreich und die Schweiz betreut.

Aufbau von Partnerschaften
Um in einem neuen Markt zu bestehen, sind Partner wichtig. “If you want to go fast, you can go alone. But if you want to go far you need to go together”, erklärte Tim Hancock, Partner Alliance Manager, der durch das Abendprogramm führt. “Wir haben ein großes Netzwerk aufgebaut und wollen nun auch direkt vor Ort für Unterstützung sorgen und direkt helfen können, wo wir gebraucht werden. Unsere Partner können so noch enger mit uns zusammenarbeiten.“ Für das entgegengebrachte Vertrauen in den letzten Jahren bedankt sich Hikvision. Dass das Vertrauensverhältnis zwei Wege geht, zeigt sich bei der Präsentation der Partner: „Wenn wir Lösungen wollen, fragen wir Hikvision. Sie kümmern sich darum, dass diese dann kundengerecht umgesetzt werden“, äußert sich Videte IT, Hersteller und Systemintegrator. Der Schweizer Errichter für Alarm- und Sicherheitssysteme, CKW, bedankt sich ebenfalls: „Hikvision ist ein wichtiger Partner für uns, da sie ein großes Portfolio an Zubehör haben. Das ist nicht selbstverständlich. Es macht für unsere Kunden einen Unterschied, ob man für eine Kamera-Installation 20 Minuten oder 20 Stunden braucht.“ Die wichtige Erkenntnis des Abends war, dass das Wissen der Errichter, Integratoren und Distributoren, die direkt mit den Endkunden zusammenarbeiten, ein elementarer Baustein des Erfolgs von Hikvision ist.

Dem Trend voraus
Wie GIT SICHERHEIT bereits in der April-Ausgabe berichtet hat, liegt ein Entwicklungsschwerpunkt von Hikvision im Bereich künstliche Intelligenz und der Anwendung von Deep-Learning. Hikvision begann schon vor Jahren in diesem Bereich zu forschen, was dem Unternehmen nach eigener Einschätzung jetzt gegenüber der Konkurrenz einen Entwicklungsvorsprung von etwa zwei Jahren eingebracht hat.

Das algorithmische Modell für Deep Learning besitzt im Vergleich zu herkömmlichen Algorithmen eine weitaus tiefgreifendere Struktur. In Einzelfällen umfasst sie mehr als einhundert Ebenen und ermöglicht damit die Verarbeitung einer großen Datenmenge in komplexen Klassifikationen. Herkömmliche Überwachungssysteme bieten meist nur die Erkennung sich bewegender Ziele, jedoch keine weitergehende Analyse.

In diesem Jahr liegt der Fokus auf dem Bereich künstlicher Intelligenz und in der 4K-Verarbeitung. Produktseitig fließen die Erkenntnisse in die Deep Learning Software, die Darkfighter-Kameras, Thermalkameras und die EasyIP 3.0 Sicherheitslösung für KMUs.

Echter Mehrwert durch KI
Bei der Produktvorstellung in Vaihingen konnten die Kunden und Partner dann eindrucksvoll live erleben, welche Vorteile die Deep Learning Software und weitere Innovationen bieten. Die Live-Demo zwischen Weinbergen, bei Schneefall und später dann in Dunkelheit unter schlechten Lichtverhältnissen, wurde mit der aktuellen Produktpalette durchgeführt. „Wir wollen der Videoüberwachung einen Mehrwert geben, das ist mit unserer Deep-Learning-Software kein Problem mehr“, erläutert Veli Kirim, Pre-Sales Manager, „wir haben lange Zeit damit verbracht, die Software mit so vielen Informationen zu füttern, aber die Rechenleistung der Geräte war nicht optimal. Nun ist es endlich soweit, dass wir die Software direkt auf den Geräten einsetzen können. Durch die intelligente Auswertung ist nur noch eine minimale Pixeldichte nötig, um beispielsweise einen Menschen zu erkennen. Es ist zudem jetzt endlich möglich, mehrere Merkmale zu vergeben.“ Diese Merkmalsextraktion kann von einfach bis komplex reichen. Übertragen auf den Traffic-Bereich könnte das heißen: Gehört ein bestimmtes Kennzeichen zur roten Mercedes A-Klasse? Oder bei der Personensuche: Der Mensch mit dem blauen Hemd ist Brillenträger. Auch eine Verhaltenserkennung ist nun möglich. Dabei werden bestimmte Bewegungsmuster gemeldet, wie zum Beispiel Herumlungern, untätiges Umherstehen oder Stürzen. Die Gesichtserkennung ist jedoch aufgrund der besonders hohen Rechenleistung noch nicht direkt auf allen Kameras installiert. Daher ist es empfehlenswert, die Gesichtserkennung serverseitig zu installieren.

Flexible Software
Die Software kann auf der Hardware, d.h. der Kamera oder dem Rekorder, hinterlegt werden. Man kann beispielsweise eine vorhandene Installation durch einen DeepinMind-Rekorder ergänzen, um die Alarmgenauigkeit zu erhöhen. Das heißt, wenn schon eine gewisse Anzahl an Kameras in einem Überwachungssystem verfügbar sind, kann es sinnvoll sein, einen Netzwerkvideorekorder zu installieren und dadurch die Software für alle Kameras nutzbar zu machen. Die KI-Software ist dadurch für beliebige Kameras einsetzbar, auch über eine KOAX-Verbindung.

Anwendungen im Perimeterschutz
Die Genauigkeit zeigt sich bei Anwendung im Perimeterschutz deutlich: Ein häufiges Problem sind bislang die auftretenden Fehlalarme, die durch Tiere, Schatten, Staub, Lichtverhältnisse oder Fahrzeuge hervorgerufen werden können. Durch die sekundäre Merkmalerkennung kann das System sogar erkennen, wenn sich ein Mensch auf allen Vieren in einen gekennzeichneten Bereich begibt. Dabei wird eine Alarmgenauigkeit von 96,4 Prozent erreicht. Dies ist beispielsweise auf der DeepinView PTZ-Kamera installiert. Durch ihre große Brennweite (bis zu 50-fache Vergrößerung) eignet sie sich besonders für die Überwachung im Außenbereich. Die Demonstration der Bildstabilisation zeigte sich deutlich bei der Anwendung in windiger Umgebung. Dabei kommt zusätzlich zum optischen Stabilisator ein eingebauter elektronischer Stabilisator zum Einsatz.

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