Gebäudeautomation und elektronische Sicherungstechnik

Interview mit Joachim Schairer, Vertriebsleiter ABI-Sicherheitssysteme, über den starken Trend des intelligenten Gebäudes und der Integration smarter Sicherheitslösungen in die Gebäudeautomation.

Joachim Schairer, Vertriebsleiter ABI-Sicherheitssysteme. ©...
Joachim Schairer, Vertriebsleiter ABI-Sicherheitssysteme. © ABI-Sicherheitssysteme

Das modular aufgebaute Gefahrenmelde- und Zutrittskontrollsystem MC 1500 von ABI-Sicherheitssysteme ist in gewerblichen und industriellen Umgebungen weit verbreitet. Auch bei Banken und im gehobenen Privatbereich sind die Systeme des Unternehmens gefragt. Joachim Schairer, Vertriebsleiter ABI-Sicherheitssysteme, spricht im Folgenden über den starken Trend des intelligenten Gebäudes und der Integration smarter Sicherheitslösungen in die Gebäudeautomation. 


GIT SICHERHEIT: Herr Schairer, die Gebäudeautomation ist stark in Bewegung – was bedeutet das aus dem Blickwinkel der Gefahrenmeldetechnik und der Zutrittskontrolle? 

Joachim Schairer: Die Gebäudeauto­mation in Verbindung mit elektronischer Sicherungstechnik ist die Zukunft. Die Vernetzung von Gebäuden wird immer wichtiger – Gebäude werden „intelligenter“. Zum einen kann man dadurch den Wohn- und Arbeitskomfort steigern, zum anderen aber auch die Sicherheit in den Gebäuden erhöhen. Deshalb ist es zukünftig relevant, dass ­Gefahrenmelde- und Zutrittskontrollsysteme mit der Gebäudeautomation verknüpft werden. 


Was hat das alles für Vorteile? 

Joachim Schairer: Smarte Sicherheitslösungen kombiniert mit intelligenter Gebäudeautomation können helfen, Gefahren frühzeitig zu erkennen und Personen- sowie Sachschäden zu vermeiden. Zudem können alle Komponenten der Gebäudetechnik miteinander verknüpft werden und dadurch bequem sowie zentral gesteuert werden. Durch diese automatisierte Steuerung erreicht man dann eine Steigerung der Energieeffizienz, des Komforts und der Sicherheit im Gebäude. Abgesehen davon lassen sich durch eine intelligente Verbindung maßgeblich Ressourcen schonen.


Hier spielt ja Ihre Edge-Device-Server-Baugruppe (EDS) eine wichtige Rolle...? 

Joachim Schairer: Ja. Das ist eine Edge-Instanz zur direkten Integration in unsere Gefahrenmelde- und Zutrittskontrollzentrale MC 1500. Sie basiert auf einem Raspberry Pi-Compute-Modul 3 (CM3). Ein eigener Mikrocontroller ermöglicht dem CM3 des EDS einen seriellen Zugriff auf alle Daten und Funktionen der Zentrale. Damit bieten wir ein modernes Architekturkonzept auf Basis von sicheren und offenen Technologien, welches die Vernetzung unserer Zentrale mit anderen IT-basierten Systemen in IoT-Umgebungen ermöglicht. Ebenso ist ein autonomer Betrieb möglich.

Der EDS kann als Stand-Alone-Entwicklungsumgebung mit HDMI-Bildschirm, USB-Tastatur, USB-Maus und Netzwerk betrieben werden. Das Spektrum reicht dabei von der einfachen Textkonsole bis zur vollgrafischen Bedienoberfläche. Selbstverständlich ist auch eine Entwicklung auf dem PC in Verbindung mit Remote-Debugging über das Ethernet möglich.

Ein großer Vorteil des EDS als Entwicklungsplattform ist die einfache und flexible Anpassungsmöglichkeit des Systems, selbst nach langen Laufzeiten. Denn jeder kennt das Problem, dass das Basissystem der Entwicklungsplattform einen kürzeren Lebenszyklus als das Produkt selbst hat. Dadurch kommt es zu einem Update der Entwicklungsumgebung, was mit Anpassungs- und Kosten-Problemen verbunden ist. Mit dem EDS kommt dieses Problem nicht auf, da dessen Basissystem und die Entwicklungsumgebung während der Produktlebensdauer identisch sind. 

Außerdem erfasst, verarbeitet und speichert die Edge-Device-Server-Baugruppe die Daten lokal, wodurch das Datenaufkommen reduziert wird. Das hat vor allem die Vorteile, dass die Datenübertragung und -verarbeitung beschleunigt, Übertragungsverzögerungen eingeschränkt sowie die Netzwerkkosten reduziert werden.


Sie haben außerdem einen Melder zur Überwachung von Umwelteinflüssen in Ihrem Portfolio. Was ist hier das Besondere? 

Joachim Schairer: Entsprechende An­schalt- bzw. Sensor-Module lassen sich direkt an den adernsparenden Bus der Gefahrenmelde- und Zutrittskontrollzentrale MC 1500 anschalten. Dadurch können unterschiedliche Umwelt-Kenngrößen  erfasst, an-gezeigt und entsprechend alarmiert werden. Es handelt sich um intelligente Module, die über die Zentrale parametriert werden. Es können zum Beispiel verschiedene Schwellwerte für unterschiedliche Warnstufen eingestellt werden. Über parametrierbare „Makros“ werden Funktionsabläufe automatisch und nach vorgegebenen Einstellwerten in der Gefahrenmeldezentrale ausgeführt.

Zur Anzeige der Kenngrößen stehen verschiedene Bedien- und Anzeigeteile zur Verfügung, die zum Beispiel auch eine farbliche Kennzeichnung der einzelnen Schwellwerte erlauben. Darüber hinaus können die Werte auch auf mobilen Endgeräten mittels unserer APP „MCVisu.cloud App“ angezeigt werden. Auf Wunsch wird über die App eine grafische Langzeitauswertung zum Beispiel von Temperatur, Feuchte und CO2 zur Verfügung gestellt. So können Verläufe über Tage, Wochen und Monate nachvollzogen werden.

Zur Verfügung stehen das Wassersensor-Anschaltmodul WAM, das Temperatur-Feuchte-Sensormodul TFSM und das CO2-Sensormodul CO2SM. Wir bieten dadurch die Komplettlösung zum Beispiel für technische Infrastrukturen, zum Beispiel Serverräume sowie in Produktionsumgebungen. Weitere Einsatzgebiete sind Warenlager, Depots und Archive.


Entwicklung und Fertigung liegen in Albstadt. Wie wichtig ist der Standort Deutschland für Sie und Ihre Kunden? 

Joachim Schairer: Wir haben eine tiefe Verbundenheit zu unserem Standort in Albstadt, da hier der Ursprung von ABI-Sicherheitssysteme ist. Für uns bedeutet die Produktion in Deutschland eine hohe Qualität, eine präzise Arbeitsweise und eine zuverlässige Prüfung. Das sind die grundlegenden Pfeiler unserer Arbeit, durch die wir unsere Sicherheitssysteme und die dazugehörigen Komponenten mit höchster Sorgfalt produzieren. Wir sehen es als Verantwortung, die Produktion und Entwicklung unserer Komponenten am Standort Albstadt zu sichern. Denn wir fühlen uns den sozialen, ökonomischen sowie ökologischen Interessen unseres Standortes verpflichtet. Deshalb ist nicht nur die Standortsicherung, sondern auch der nachhaltige Umgang mit unserer Umwelt ein weiterer, wichtiger Pfeiler unseres Unternehmens. 


Um das Stichwort Nachhaltigkeit noch mal aufzugreifen: Könnten Sie etwas näher erläutern, wie das in Ihrem Unternehmen gelebt wird? 

Joachim Schairer: Umweltschutz und das damit einhergehende nachhaltige Handeln ist für uns schon lange ein relevantes Thema. Wir sehen es als Verantwortung, den nächsten Generationen eine intakte ökonomische, ökologische und soziale Umgebung zu hinterlassen. Deshalb führen wir verschiedene Maßnahmen im Rahmen des Umweltschutzes durch. Zum einen agieren wir seit dem Jahr 2021 als klimaneutrales Unternehmen. Das heißt, dass wir auf eine ressourcenschonende Produktion achten und an allen Stellen, soweit es möglich ist, CO2-Emissionen vermeiden. Unvermeidbare CO2-Emissionen kompensieren wir über ein regionales Klimaschutzprojekt. Neben der Kompensation von ausgestoßenem CO geht es aber natürlich auch um die Vermeidung. Deshalb bezieht ABI zudem 100 % Ökostrom aus Anlagen erneuerbaren Energien.

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