Gefahrenmelderzentrale vereint Alarmtechnik und Gebäudesystemtechnik
Die neue KNX-Gefahrenmelderzentrale GM/A 8.1 von ABB Stotz ermöglicht die Integration von Alarmtechnik und Gebäudesystemtechnik in einem System. Als erste Alarmanlage lässt sie sic...
Die neue KNX-Gefahrenmelderzentrale GM/A 8.1 von ABB Stotz ermöglicht die Integration von Alarmtechnik und Gebäudesystemtechnik in einem System. Als erste Alarmanlage lässt sie sich vollständig in den weltweiten KNX-Standard integrieren und erfüllt gleichzeitig alle internationalen Normanforderungen der Alarmtechnik. Durch ihren breiten Einsatzbereich eignet sie sich für Projekte mit einfachen bis hohen Sicherheitsanforderungen.
Sowohl in der Alarmtechnik wie auch in der Gebäudesystemtechnik wurden in den vergangenen Jahren international einheitliche Normen erarbeitet: Im Bereich der Alarmtechnik gipfelten die weltweiten Standardisierungsaktivitäten durch die ISO (Internationale Organisation für Normung) Mitte 2010 in der Einführung des internationalen Standards ISO/IEC 62642. Dieser basiert auf der EN 50131, die Anfang 2010 unter dem Titel „Alarmanlagen - Einbruch- und Überfallmeldeanlagen" in Europa eingeführt wurde. Für die Haus- und Gebäudesystemtechnik ist die ISO/IEC 14543-3-x seit 2006 der weltweit einzige offene Standard auf Basis der KNX-Spezifikation.
Mit der neuen KNX-Gefahrenmelderzentrale GM/A 8.1 bietet ABB jetzt die erste Alarmanlage, die vollständig in den weltweiten KNX-Standard (ISO/IEC 14543-3-x) integrierbar ist und gleichzeitig die internationalen Normanforderungen der Alarmtechnik (ISO/IEC 62642) vollständig erfüllt. Die KNX-Gefahrenmelderzentrale GM/A 8.1 ist damit weltweit einsetzbar. Zusätzlich erweitert sie die Geschäftsmöglichkeiten der nahezu 40.000 KNX-Partner in 124 Ländern um die immer wichtiger werdenden Anwendungen der Alarmtechnik in Projekten von einfachen bis zu hohen Sicherheitsanforderungen.
Anwendungen sinnvoll vereinen
Typische Anwendungen der Alarmtechnik sind der Einbruch- bzw. Überfallschutz, technische Alarme sowie der Brandschutz. Für die Gebäudesystemtechnik sind die Beleuchtungs- und die Sonnenschutzsteuerung sowie die HLK-Steuerung (Heizung, Lüftung, Klima) zu nennen. Mit der neuen KNX-Gefahrenmelderzentrale von ABB lassen sich Alarmtechnik und Gebäudesystemtechnik jetzt sinnvoll miteinander vereinen, indem insbesondere die Sensoren der Alarmtechnik für die Steuerung der Gebäudefunktionen mitverwendet werden. Hierzu einige Beispiele:
- Durch das Scharfschalten der Alarmanlage wird nicht nur die Überwachung der Fenster und Türen gegen unerlaubten Zutritt aktiviert, sondern es werden auch Automatikfunktionen der Gebäudesystemtechnik ausgelöst: Stromkreise werden abgeschaltet, Rollläden tageszeitabhängig geschlossen, die Beleuchtung ausgeschaltet, Heizung und Klima in die Betriebsart „Abwesenheit" geschaltet und die Anwesenheitssimulation gestartet. Wird die Alarmanlage unscharf geschaltet und somit der Zutritt zu dem geschützten Bereich wieder erlaubt, so lassen sich auch dadurch gezielt Steuerungsfunktionen automatisch ausführen.
- Bei der Innenraumüberwachung werden Räume und Flure im scharf geschalteten Zustand der Alarmanlage auf unerlaubte Bewegung überwacht. Im unscharf geschalteten Zustand wird demgegenüber die Beleuchtung automatisch eingeschaltet, wenn jemand den Raum betritt.
- Bei der technischen Überwachung wird mittels spezieller Sensoren ein Wasser- bzw. Gasaustritt oder Rauchentwicklung in Folge eines technischen Defektes oder Brandes erkannt und entsprechend alarmiert. Wird durch die KNX Gefahrenmelderzentrale ein solcher technischer Alarm ausgelöst, so können gleichzeitig durch die Gebäude-Systemtechnik automatisch betroffene Stromkreise abgeschaltet bzw. Fenster automatisch geöffnet werden.
Einfache Inbetriebnahme und individuelle Parametrierung
Die Entwicklung der KNX Gefahrenmelderzentrale GM/A 8.1 ist das Ergebnis von mehr als 30 Jahren System- und Anwendungswissen bei ABB sowohl in der Alarmtechnik wie auch in der Gebäudesystemtechnik. Ihrer Entwicklung liegt die Idee zugrunde, die Sensoren und Funktionen der professionellen Alarmtechnik zusätzlich für Funktionen der Gebäudesystemtechnik zu nutzen. Die Gefahrenmelderzentrale verfügt hierzu über alle notwendigen Systemschnittstellen: Über einen Ethernet-Anschluss kann der Handwerker und der Nutzer mit einem Standard-Webbrowser auf den integrierten Webserver zugreifen. Die hier hinterlegte Softwareapplikation dient zur Parametrierung, Diagnose und Bedienung der Alarmfunktionen. Eine zusätzliche Software wird nicht mehr benötigt.
Sensoren und Funktionen zusätzlich nutzen
Die Alarmsensoren und -melder werden entweder über direkte Eingänge oder über einen Sicherheitsbus angeschlossen, über den auch die Scharfschalteinrichtung mit der Zentrale verbunden wird. Die Zentrale hat des Weiteren Anschlüsse für die ebenfalls neu entwickelten Bediengeräte sowie für die interne, externe oder Fern-Alarmierung. Der integrierte KNX-Anschluss ermöglicht gleichermaßen die Anzeige von Alarmzuständen über die Anzeigegeräte der Gebäudesystemtechnik und die Automatiksteuerung von Gebäudefunktionen mithilfe der Alarmsensorik.
Damit der Anwender die individuellen Projektanforderungen erfüllen kann, stellt ABB ihm neben der neuen Zentrale und neuen Bediengeräten ein vollständiges Produktsortiment für die professionelle Alarmtechnik sowie die bekannten Lösungen für alle Gewerke der KNX-Gebäudesystemtechnik zur Verfügung.
Ziel der Entwicklung der KNX-Gefahrenmelderzentrale GM/A 8.1 war die Erfüllung der VDS-Richtlinien für Einbruchmeldeanlagen (Planung und Einbau) für die Klassen A, B und C sowie die DIN EN 50131 Grad 1-3 und ISO/IEC 62642 Grad 1-3.
Die GM/A 8.1 verwaltet maximal fünf logische Sicherheitsbereiche mit bis zu 344 Meldergruppen. Die Zentrale selbst besitzt acht Eingangskanäle, sogenannte Meldergruppen, als direkte Anschlussmöglichkeit für konventionelle Sensoren. Die Anzahl der Meldergruppen über den Sicherheitsbus ist abhängig vom Strombedarf der angeschlossenen Busgeräte. Die Zentrale stellt maximal 800 mA für die Versorgung des Sicherheitsbusses zur Verfügung. In Projekten, in denen die GM/A 8.1 als Gefahrenwarnanlage eingesetzt wird, können auch über KNX weitere Meldergruppen angeschlossen werden. Hier sind maximal 128 KNX Meldergruppen möglich.
Die KNX-Gefahrenmelderzentrale GM/A 8.1 verfügt weiterhin über vier Ausgänge für Signalgeber und vier Ausgänge zum potenzialfreien Schalten (12...30 V DC). Zur örtlichen Alarmierung kann beispielsweise eine Sirene mit Blitzleuchte direkt angeschlossen werden. Die private Fernalarmierung (stille Alarmierung) erfolgt mittels Sprachansagen, SMS und E-Mail. Eine Systemschnittstelle für ein externes Übertragungsgerät zur Realisierung einer gesicherten Fernalarmierung ist ebenfalls vorhanden.
Für die Notstromversorgung können zwei 18-Ah-Akkus an die Zentrale angeschlossen werden. Die Akkukapazität reicht aus, um bei einem Ausfall der Versorgungsspannung das gesamte Überwachungssystem für bis zu 60 Stunden voll einsatzfähig zu halten.
Fazit
Mit GM/A 8.1 stellt ABB KNX-Fachleuten die derzeit einzige IEC- und EN-konforme KNX-Gefahrenmelderzentrale zur Verfügung. Die Gefahrenmelderzentrale kann universell und weltweit zur Überwachung aller Gefahren im Gebäude eingesetzt werden: Vom Einbruchschutz über die Überfallalarmierung bis zur Überwachung von technischen Gefahren wie Rauchentwicklung oder Leckagen bei Gas- oder Wasserleitungen. Parametrierung, Anzeige und Bedienung können ohne Spezialsoftware durchgeführt werden. In die Informations- und Gebäudesteuerungsnetzwerke moderner Gebäude lässt sich die neue KNX-Gefahrenmelderzentrale nahtlos integrieren.
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