Hanwha Techwin sieht optimistisch in die Zukunft
Eine Investition in zukünftiges Wachstum war die Prämisse, unter der die Hanwha Gruppe Samsung Techwin übernommen hat. GIT SICHERHEIT wollte wissen, wie Hanwha Techwin die Veränder...
Eine Investition in zukünftiges Wachstum war die Prämisse, unter der die Hanwha Gruppe Samsung Techwin übernommen hat. GIT SICHERHEIT wollte wissen, wie Hanwha Techwin die Veränderungen nutzt und was sich seit der WiseNet-Konferenz im Juni geändert hat. Jörg Majerhofer, Country Manager Deutschland, antwortet in diesem Artikel auf einige der drängendsten Fragen.
Herr Majerhofer, befürchten Sie nicht, dass der Wechsel von der bekannten und etablierten Marke Samsung zu einem eher unbekannten Namen wie Hanwha Techwin Ihren Umsatz beeinflussen könnte?
Jörg Majerhofer: Wir sind uns des Bekanntheitsgrades, den der Name Samsung im Markt hat, und des in ihn gesetzten Vertrauens bewusst. Wir werden uns vom Markennamen Samsung erst trennen, wenn unsere Marktforschungen bestätigen, dass bestehende und potenzielle Kunden auf die Bereitschaft von Hanwha Techwin, in unseren Geschäftsbereich für Sicherheitslösungen zu investieren und diesen weiter auszubauen, vertrauen.
Deshalb ist für uns die Namensänderung nicht all zu bedeutend. Wir denken langfristig und glauben, dass wir mit sorgfältiger Planung und ebenso sorgfältigem Management die Übergangsphase erfolgreich gestalten und gleichzeitig die Loyalität unserer Kunden ebenso aufrecht erhalten können wie unsere starken Geschäftspartnerschaften in Europa. Auf jeden Fall halte ich es für wichtig, zu betonen, dass sich zu diesem Zeitpunkt nur der Unternehmensname ändert. Unsere Kameras, Rekorder und anderen Geräte werden bis auf weiteres unter dem Namen Samsung vermarktet.
Die Kernbotschaft unserer Geschäftsführung in Korea, welche in unseren Marketingmitteilungen sowie über unser Vertriebsteam verbreitet wird, ist, dass nur positive Veränderungen stattfinden werden.
Wie genau ist das zu verstehen?
Jörg Majerhofer: Errichter, Systemintegratoren sowie unsere Distributoren und Technologiepartner werden kaum einen Unterschied im Tagesgeschäft wahrnehmen, da es keine grundlegenden Änderungen gibt. Unsere Produkte werden weiterhin von den gleichen klugen Köpfen, in den gleichen Fabriken entwickelt und hergestellt. Für den Vertrieb und die technische Unterstützung der Produkte sind nach wie vor dieselben engagierten und talentierten Presales- und Kundendienst-Teams zuständig.
Es ist wichtig, dem europäischen Markt zu zeigen, dass die Hanwha-Gruppe keineswegs ein Branchenneuling ist. Die 1952 gegründete Hanwha-Gruppe ist ein weltweiter Marktführer in mehreren Geschäftsfeldern, die von den Sparten Produktion, Bauwesen und Finanzen bis hin zu den Sektoren Dienstleistungen und Freizeit reichen. Die Hanwha-Gruppe weiß, was zum Erfolg im Firmenkundengeschäft nötig ist. Darum kann eine Investition von einem Industrieunternehmen dieses Formats und mit dieser Erfolgsgeschichte für uns nur von Vorteil sein.
Worauf gründet sich Ihr Optimismus?
Jörg Majerhofer: Das Vertrauen, das ich und meine Kollegen in die Zukunft unseres Geschäftsbereiches setzen, beruht teilweise auf dem hohen Stellenwert, den wir innerhalb der Hanwha Gruppe haben. Hanwha Techwin ist der sechstgrößte Geschäftsbereich innerhalb der Hanwha-Gruppe, während Samsung Techwin auf Platz sechzehn innerhalb der Samsung-Gruppe rangierte. Bei Hanwha Techwin erfährt der Geschäftsbereich Sicherheitslösungen ebenso viel Aufmerksamkeit vonseiten der Geschäftsführung wie die höchst erfolgreichen Sparten Maschinenbau, Verteidigung und Energie. Mit diesem Interesse geht auch die Bereitschaft für die nötigen Investitionen in ein nachhaltiges Programm kontinuierlicher Innovationen und Entwicklung unserer Produktpalette einher.
Das heißt, wir können bald mit vielen neuen Produkten rechnen?
Jörg Majerhofer: Es sind bereits neue Produkte auf dem Markt erschienen und es werden weitere bis Ende des Jahres folgen. Insgesamt haben wir 60 neue Kameras, 9 neue Netzwerkrekorder und 10 neue SSM Softwarepakete. Viele der neuen Produkte basieren auf unserer Open-Platform-Technologie, mit deren Hilfe Errichter und Systemintegratoren neue Geschäftsmöglichkeiten über die konventionelle Sicherheitsbranche hinaus für sich erschließen können.
Erst vor kurzem haben wir unsere Kameras und DVRs der neuen WiseNet HD+ Serie vorgestellt. Sie richten sich an Endanwender, die 1080p Full-HD-Aufnahmen möchten, aber noch nicht bereit sind, von einer analogen auf eine IP-basierte Videoüberwachungslösung umzusteigen.
Wir werden einige beeindruckende neue Kameras, Netzwerkvideorekorder und die aktualisierte Version unserer SSM Videoverwaltungssoftware vorstellen. Dies gilt auch für WiseStream, eine neue, wegweisende Übertragungstechnologie mit der die erforderliche Netzwerkbandbreite um bis zu 75% reduziert werden kann.
Der Bereich Open Platform wird in der Zukunft eine entscheidende Rolle bei uns spielen.
Was bedeutet Open Platform?
Jörg Majerhofer: Dank der hohen Verarbeitungsleistung des WiseNet III-Chipsatzes können unsere Kunden jetzt völlig frei eine auf die Kamera ausgelagerte Softwareanwendung auswählen, die am besten zu ihren individuellen Anforderungen passt. Die Anwendungen können auf unseren Kameras ähnlich wie Apps auf einem Smartphone oder Tablet ausgeführt werden. Wir haben enge Arbeitsbeziehungen mit einer Reihe ausgewählter Entwickler von Spezialanwendungen aufgebaut und in einigen Fällen bieten wir ihre Software vorinstalliert und sofort einsatzfähig auf unseren Kameras an.
Können Sie ein paar Beispiele geben, wie die Open-Platform-Technologie den Mehrwert einer Videoüberwachungsanlage erhöhen kann?
Jörg Majerhofer: Wir haben Technologiepartnerschaften mit Softwareentwicklern etabliert, um Personenzählungs- und Heatmapping-Lösungen anbieten zu können, mit deren Hilfe Einzelhändler in der Lage sind, ihre Produktivität zu verbessern und den Erfolg von Verkaufskampagnen messen zu können. Außerdem haben wir eine Gate-ANPR-Kamera mit automatischer Nummernschilderkennung für die Zufahrtskontrolle.
Zusätzlich haben wir in Partnerschaft mit Veracity, Marktführer für IP-Übertragung und Speicher für Videoüberwachung, eine Speicherlösung mit geringer Leistungsaufnahme und hoher Speicherkapazität eingeführt. Diese Lösung nutzt die Prozessorleistung unserer Open-Platform-WiseNetIII-Kameras, die diese in die Lage versetzt, gleichzeitig mehrere spezielle Videoanalyseanwendungen auszuführen, einschließlich Veracitys prämierter Trinity-Aufzeichnungslösung mit Direktspeicherfunktion. Dadurch erhalten Anwender ein robustes und skalierbares System, das keinen Server bzw. kein Netzwerkaufzeichnungsgerät benötigt.
Aber vielleicht eine der spannendsten Entwicklungen im Hinblick auf die Möglichkeiten, die sich mit unserer Open-Platform-Technologie auftun, ist unsere weltweite Partnerschaft mit Oxehealth, dem Entwickler von berührungsloser Gesundheitsüberwachungssoftware, einem innovativen, kamerabasierten Gesundheitsüberwachungssystem bspw. in der Sicherheitsverwahrung.
Unsere kürzlich mit Oxehealth eingegangene Technologiepartnerschaft ist ein perfektes Beispiel dafür, wie Hanwha Techwin seine Verpflichtung zur Bereitstellung von innovativen Videoüberwachungslösungen, die echten Marktanforderungen gerecht werden, erfüllt. Die Lösung kombiniert unsere Open Platform-Kameras mit der Software von Oxehealth und bietet Anwendern sowohl Sicherheit als auch erhöhte Betriebseffizienz.
Diese Lösung wurde bereits erfolgreich von der britischen Polizei und von psychiatrischen Einrichtungen erprobt. Weltweit gibt es einen steigenden Bedarf an frühzeitigen Interventionsmaßnahmen zur Reduzierung von Todesfällen in psychiatrischen Einrichtungen und Gefängnissen. Deshalb werden Hanwha Techwin und Oxehealth gemeinsam eine Lösung auf den Weltmarkt bringen, die umgehend das Betreuungs- und Sicherheitspersonal bei plötzlich auftretenden, dramatischen Veränderungen der Physiologie von Patienten bzw. Häftlingen alarmiert.
Sie scheinen diesen Technologiepartnerschaften sehr große Bedeutung beizumessen.
Jörg Majerhofer: Ja, denn wir sind überzeugt, dass unsere strategische Zusammenarbeit mit Entwicklern von Speziallösungen, die in der Lage sind, die Vorteile der Open-Platform-Fähigkeiten der WiseNet-Kameras zu nutzen, wesentlich zu unserem zukünftigen Erfolg beitragen wird. Auf diese Weise können wir Lösungen anbieten, bei denen unsere Kunden sich darauf verlassen können, den größtmöglichen Vorteil als Gegenwert für ihre Investition in ein Videoüberwachungssystem zu bekommen. Darüber hinaus werden die Technologiepartnerschaften zu einer Reduktion von Installationszeiten- und -kosten sowie zu leicht konfigurierbaren, skalierbaren Lösungen führen.
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