Intelligente Sendungsdokumentation in deutschen DPD-Verteilzentren
Gehören Sie auch zu den 78 % der Deutschen, die schon einmal Produkte über das Internet eingekauft haben? Nicht nur in Deutschland wird der bequeme Einkauf mit wenigen Klicks sei...
Gehören Sie auch zu den 78 % der Deutschen, die schon einmal Produkte über das Internet eingekauft haben? Nicht nur in Deutschland wird der bequeme Einkauf mit wenigen Klicks seit Jahren immer beliebter, findet sich doch online ein breites Sortiment zu attraktiven Preisen. Einen wesentlichen Beitrag zum Siegeszug des e-Commerce liefern auch die Paketdienstleister, denn eine zuverlässige und rasche Zustellung der online bestellten Waren wäre ohne sie nicht denkbar. So ist es nicht verwunderlich, dass der Markt für Kurier-, Express- und Paketdienste in den letzten
15 Jahren stärker gewachsen ist als die deutsche Wirtschaft insgesamt.
Auch für DPD in Deutschland hat sich das Geschäft in diesem Zeitraum sehr positiv entwickelt. Als einer der führenden Anbieter von Paketdienstleistungen in Deutschland betreibt das Unternehmen bundesweit 75 Depots, in denen Sendungen gesammelt und an die Zusteller übergeben werden. In manchen dieser Zentren werden zu Stoßzeiten etwa 100.000 Sendungen pro Tag umgeschlagen. Um ein solches Sendungsaufkommen reibungslos bewältigen zu können, sind die Depots mit modernster Technologie, beispielsweise mit automatisierten Paketbandanlagen und Scan-Systemen, ausgestattet. Da Zuverlässigkeit und Sicherheit zu den wichtigsten Qualitätskriterien in der Paketlogistik-Branche zählen, setzt DPD bereits seit längerer Zeit videogestützte Systeme ein, um jede individuelle Paketbewegung innerhalb des Depots jederzeit nachverfolgen zu können.
Videomanagement zur Prozessunterstützung
So sollte auch im Zuge der Modernisierung des DPD-Depots in Heilbronn eine Videolösung zur Dokumentation des Sortier- und Übergabevorgangs installiert werden. Als Planungsgrundlage diente zunächst ein Pflichtenheft, das von DPD für frühere Video-Projekte erstellt worden war und das sich im Wesentlichen an den Möglichkeiten analoger Videotechnik orientierte. Rasch zeigte sich jedoch, dass moderne IP-basierte Videosysteme z. B. durch die Nutzung von Kameras mit HD-Auflösung die Prozesse im Verteilzentrum noch besser unterstützen können. In einem neuen Anforderungskatalog wurden deshalb die Möglichkeiten der IP-Technologie mit berücksichtig. Neben einer möglichst einfachen und benutzerfreundlichen Sendungsverfolgung zur Klärung von Verlustfällen und zur Optimierung der Organisationsabläufe sollte mit der eingesetzten Lösung auch eine Überwachung des Betriebsgeländes mit Ladebrücken-Stellplätzen und Zufahrten abgedeckt werden können.
Branchenspezifische Lösung
Bei Gesprächen zwischen DPD und der M.N.O. Stühler GmbH & Co. KG, die bereits seit Jahren DPD-Depots mit Videosystemen ausstattet und über breite Erfahrung in diesem Bereich verfügt, fiel der Blick deshalb auf SeeTec. Das Unternehmen aus der Technologieregion Karlsruhe bietet nicht nur skalierbare und sehr leistungsfähige Videomanagement-Software, es hat mit M.N.O. auch eine speziell an die Bedürfnisse und Prozesse in der Paketlogistik angepasste branchenspezifische Videolösung entwickelt. Das von M.N.O. und SeeTec für die Ausrüstung von DPD-Standorten erarbeitete Systemkonzept überzeugte schließlich die Verantwortlichen bei DPD, zumal durch die Verwendung nur eines Servers für die gesamte Anlage die Energiekosten im Vergleich zu einem klassischen rekorderbasierten System um bis zu 50 % reduziert werden konnten.
Durch die Flexibilität der SeeTec Multi Solution Platform kann die Anlage jederzeit um neue Module erweitert werden - beispielsweise, wenn zur Absicherung der Zaunanlage intelligente Bildanalyse zum Einsatz kommen soll oder wenn die Kennzeichen einfahrender Fahrzeuge über eine automatische Kennzeichenerkennung erfasst werden sollen. Manfred Gügel, Geschäftsführer bei M.N.O., weist auf einen weiteren Vorteil hin: „Der Sprung von klassischer Rekorder-Technologie zu modernen IP-Lösungen ist mehr als nur ein Herstellerwechsel. Durch die Trennung von Hard- und Software lassen sich Systemkomponenten unabhängig voneinander tauschen oder erweitern. So können technologische Innovationen wie leistungsfähigere Server jederzeit berücksichtigt werden - das macht die Investition nachhaltig und zukunftsfähig."
Die Lösung von M.N.O. und SeeTec wurde nahtlos in die Prozesse im DPD-Depot eingebunden. So wird die gesamte Paketverarbeitung innerhalb des Verteilzentrums von der Anlieferung über die Sortierung und Verteilung bis hin zur Übernahme durch die Zusteller von Netzwerkkameras in HD-Auflösung dokumentiert und im Videosystem abgebildet. Zusätzlich wird das Videosystem mit den automatischen Förderbändern, auf denen die Sendungen im Gebäude transportiert werden, synchronisiert.
Alle eingehenden Pakete, die mit LKWs angeliefert werden, werden beim Entladen im System erfasst und automatisch weiterbearbeitet. Erfolgt für ein Paket keine oder eine fehlerhafte Ausgangsbuchung durch den Zusteller, wird die Sendungsnummer vom Warenwirtschaftssystem in einer Fehlerliste erfasst, die als Grundlage für die visuelle Recherche dient. Der zuständige DPD-Mitarbeiter bearbeitet die Fehlerliste in der Regel einmal täglich, indem er die betreffenden Sendungsnummern in der Suchmaske des SeeTec Logistik-Clients auswählt. Da das Videosystem die Scan-Daten nutzen kann und zusätzlich die Laufgeschwindigkeit der Transportbänder kennt, „weiß" es stets, wann sich ein Paket im Sichtbereich welcher Überwachungskamera befindet und zeigt dem Bearbeiter die entsprechenden Vorschaubilder an. Ausgehend vom letzten Bild, auf dem die Sendung zu sehen war, kann der Mitarbeiter nun schnell und einfach Fehlerquellen lokalisieren - und sieht beispielsweise, dass ein Paket irrtümlich an der falschen Stelle vom Band genommen und weiter verladen wurde.
Verlustquote reduziert
Durch die gemeinsame Lösung kann schnell und einfach nachvollzogen werden, wo sich ein individuelles Paket zu einem gegebenen Zeitpunkt befand. So können etwa falsch sortierte Pakete durch den Einsatz des Video-Systems leicht wieder aufgefunden werden, was die Verlustquote auf ein absolutes Minimum reduziert - für einen zuverlässigen Paketlogistik-Dienstleister wie DPD ein überzeugendes Argument. Zufrieden zeigt sich DPD auch darüber, dass mit dem Videosystem zusätzlich das Betriebsgelände überwacht werden kann - und dass die moderne IP-Lösung im Vergleich zu herkömmlichen Rekorder-Systemen Energie und damit Kosten einspart.
Heiko Köger, Leiter des DPD Depots in Heilbronn, betont die Bedeutung dieses Themas: „Für DPD als Logistik-Dienstleister spielt der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen und damit auch die Reduzierung des Energieverbrauchs eine große Rolle - umso besser, dass sich dieser Aspekt bei der Einführung eines innovativen IP-Videosystems zur Unterstützung unserer Geschäftsprozesse berücksichtigen ließ!"
DPD ist von dem in Heilbronn umgesetzten Konzept überzeugt und rüstet mit MNO als Partner weitere Depots in Deutschland mit der SeeTec-Logistiklösung aus. Auch bei DPD Österreich kommt inzwischen SeeTec zum Einsatz, hier werden insbesondere rekorderbasierte Anlagen auf IP-Technologie umgestellt.
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