Interaktionslose Zutrittskontrolle mit Abus
Bereits seit 100 Jahren befasst sich Abus mit dem Thema Zutrittskontrolle – und immer noch findet der Sicherheitsspezialist reichlich Potential für ganz neue Möglichkeiten und Weiterentwicklungen.
Wie so oft, sind konkrete Kundenwünsche der Ausgangspunkt immer weiterer Innovationen. Abus lässt ihre Ideen und Bedürfnisse in konkrete Projekte einfließen, um die perfekte Lösung zu finden. Die Befragten betonen dabei regelmäßig und einhellig einen zentralen Wunsch: den interaktionslosen Zutritt. In vielen Lebensbereichen wurden in jüngerer Zeit Technologien optimiert – das Auto lässt sich etwa mit dem Smartphone öffnen, der Zugang zum Handy funktioniert per Gesichtserkennung reibungslos. Nur an der Tür ist diese Transformation noch nicht recht angekommen. Die Abus Produktentwickler arbeiten bereits seit vielen Jahren daran, dies zu ändern.
Interaktionslose Türöffnung
Auf der Security 2016 stellte Abus erstmals seine Vision einer entsprechenden Sicherheitslösung vor. Seitdem beschäftigt sich das Unternehmen kontinuierlich mit der Optimierung der Technik – bis es sechs Jahre später das funktional ausgereifte Ergebnis auf der Security in Essen und der Light & Building vorstellen konnte. Die überwältigende Resonanz machte deutlich, dass die Technologie genau den Vorstellungen des Kundenstammes entsprach.
Das Terminal ermöglicht eine interak-tionslose Türöffnung mittels Gesichtserkennung. Hierfür nutzt das Gerät eine 2-MPx-Dual-Kamera (optisch und IR) für eine sicherere und zuverlässigere Erkennung. Wer will, kann sich auch für eine Mehrfachauthentifikation per Gesicht, Pin oder Karte entscheiden.
Dazu kommen sämtliche Funktionen einer Videotürsprechanlage. Das innovative 7-Zoll-Touch-Display am Gerät selbst dient dabei als Interaktions- und Informationsebene. Das Gerät ist IP65-wettergeschützt.
Kein umständliches Authentifizieren
In gewerblich geprägten Kontexten kann das Gerät optimal zur Zutrittsgewährung genutzt werden. An zentralen Türen brauchen sich berechtigte Personen nicht mehr erst umständlich an den Lesern zu authentifizieren. So kann ein schnellerer Personenfluss gewährleistet werden – und zwar, ohne Sicherheit zu verlieren, denn es erhalten trotzdem nur berechtigte Personen Zutritt zu den entsprechenden Bereichen.
Das Gerät eignet sich auch sehr gut für die Zutrittslösung kritischer Bereiche. So kann beispielsweise unter Berücksichtigung der jeweils gültigen Zugangsregelungen zu bestimmten definierten Bereichen die Zutrittsgewährung auf Personen beschränkt werden, die z. B bestimmte Schutzkleidung tragen.
Auch im gewerblichen Kontext ist das System als Videotürsprechlösung einsetzbar. Sie kann auch als großes Info-Display genutzt werden – zur Darstellung der Öffnungszeiten, des Angebotsumfangs, etc. – auch in Form einer Slide-Show.
Das Einlernen des Systems geht einfach und bequem vonstatten: Es beansprucht am Gerät selbst keine 30 Sekunden. In einem größeren Set up mit mehreren Nutzern können auch Fotos über die Weboberfläche hochgeladen werden und die Daten und Berechtigungen verwaltet werden. Das Gerät ermöglicht es bis zu 10.000 Personen zu verwalten. In einem Netzwerk können die Daten auch auf mehrere Terminals übertragen werden.
Ist das denn sicher?
In den Nutzerstudien von Abus kam erwartungsgemäß immer wieder das Thema Sicherheit auf. Gerade dann, wenn es um die eigenen vier Wände geht, zeigen sich Kunden verständlicherweise wenig kompromissbereit. Die Gesichtserkennung erfolgt mittels einer dualen Kamera, so kann ein Liveness-Check erfolgen. Dabei wird überprüft, ob sich überhaupt um eine lebende Person, oder nur ein Foto, das jemand vor die Kamera hält. Für hochsensible Zutrittsbereiche kann die Doppelverifikation das Sicherheitslevel noch weiter erhöhen – etwa durch das Vorhalten eines Identmediums über Mifare Desfire.
Die Gesichtsdaten werden verschlüsselt auf dem Gerät auf einem verschlüsselten Chip gespeichert und verlassen das Gerät nicht. Das Gerät muss auch nicht online sein, sondern kann stand alone als Türöffner oder in einem lokalen Netzwerk als Videotürsprechstation betrieben werden. Damit ist sichergestellt, dass persönliche Daten sicher sind.
Mehrwert für den Kunden
Eine der größten Überraschung der Analyse war für Abus, dass die begeistertsten Nutzer Frauen sind. Man ging zunächst davon aus, dass das Produkt besonders bei technikaffinen Männern punkten würde. In Live-Tests und bei Feldtest hat sich aber herausgestellt, dass das Produkt gerade auch bei Frauen sehr gut ankommt, weil das Kramen nach dem Schlüssel in der Tasche somit endlich der Vergangenheit angehört. Frauen spielen bei einer solchen Kaufentscheidung eine entscheidende Rolle spielen – für Abus ein weiterer klarer Vorteil des neuen Systems.
Abus hat das Device auf der Security und L&B vorgestellt. Das Kundenfeedback sei überwältigend gewesen, so das Unternehmen. Es war spürbar, dass die Technologie die Kundenwünsche genau erfüllt: Wer das System einmal erlebt hat, möchte nie mehr anders zur Tür hereinkommen.
Einfach durchgehen! Das Abus Terminal
- Berührungsfreie Türöffnung
- Blitzschnelle Nutzererkennung
- Kein Schlüsselvergessen mehr
- Kombination von verschiedenen Erkennungstechnologien zur Steigerung der Sicherheit (Gesichtserkennung, Pin-Code, Desfire Karte)
- Einfache Nutzerverwaltung und Einlernenprozess innerhalb von 30 Sekunden
- Klingel- und Videotürsprechfunktion
- Abus Link Station App-Anbindung und Kompatibilität zu Abus-Kameras und Rekordern
- Zuverlässige Erkennung auch von Kindern und bei Dunkelheit sowie bei Gegenlicht
5 Fragen an …
Abus Security-Center-Geschäftsführer Martin Bemba und Robert Tomic
GIT SICHERHEIT: Herr Bemba, Herr Tomic, Abus hat das neue Jahr mit gewohnt innovativem Schwung begonnen. Auf der Agenda stehen Neuentwicklungen vor allem bei Zutrittskontrolle und Einbruchmeldeanlagen – aber durchaus mit gemeinsamem Nenner...?
Martin Bemba: Wir wollen an die Entwicklungen der letzten Jahre anknüpfen und unsere Systemlandschaft kontinuierlich ausbauen. Unsere Roadmaps sind in allen Produktbereichen gut gefüllt und wir freuen uns sehr darauf unseren Kunden wieder viele neue und innovative Produkte und Lösungen anbieten zu können. Wir haben die vergangenen Monate gut genutzt und intensiv mit unseren Kunden gesprochen. Für uns ist Kundennähe besonders wichtig, um unsere Produkte nicht an den Marktbedürfnissen vorbei zu entwickeln. Und eines der großen Bedürfnisse ist eben der gemeinsame Nenner: die Systemintegration und Interaktion der Gewerke. Gerade für unsere Zutrittskontroll-, Einbruchmelde- und Videosysteme bietet sich das perfekt an. Unsere Kunden erleben heute die gute und kontinuierliche Arbeit der letzten Jahre und erhalten Lösungen aus einer Hand. Darüber hinaus werden wir unsere Systeme auch in diesem Jahr mit vielen neuen Produkten und Funktionalitäten anreichern.
Um nur einige Highlights zu nennen: Mit dem neuen Access-on-card-System Tectiq werden wir einen wichtigen Baustein im Portfolio der Zutrittskontrolle liefern. Das Secoris-System wird um die neue Funktechnologie und Bedienfelder erweitert. Im Video- und Zutrittsbereich freuen wir uns auf das neue Face Access Terminal.
Beginnen wir mit dem neuen Zutrittssystem. Hier steht ja vor allem das interaktionslose Nutzen von Türen im Vordergrund?
Robert Tomic: Eine Interaktion zur Authentifizierung eines Nutzers muss in Zukunft nicht mehr zwingend erforderlich sein... Die Authentifizierung ohne ein elektronisches Zutrittsmedium gewinnt im Markt immer mehr an Interesse und Beliebtheit. Gerade Produkte, die auf biometrischen Technologien basieren, sind im Trend und werden häufig nachgefragt. Solche Produkte sind schon länger vorhanden und werden kontinuierlich weiterentwickelt und die Zuverlässigkeit und Reaktionsgeschwindigkeit verbessert. Auch Abus beschäftigt sich schon länger mit dieser Technologie. Wir wollen mit unserer neuen Lösung dem Wunsch des Marktes nachkommen und eine Lösung per Gesichtserkennung (Face Access) anbieten.
Martin Bemba: Unser Face-Access-Terminal ist bereits heute mit Produkten unseren Moduvis Intercom kompatibel. Das Gerät soll aber nicht nur eine zentrale Rolle bei der Öffnung von Türen spielen, sondern perspektivisch auch in unsere Einbruchmelde- und Zutrittskontrollsysteme integriert werden. Wie sie sehen, denken wir auch hier ganzheitlich integrativ und bringen unsere Systeme immer näher zusammen.
Die Einbruchmeldeanlage Secoris, Sie erwähnten es bereits, ist eine leistungsstarke Einbruchmeldeanlage für Unternehmen mit bis zu 200 Nutzern?
Robert Tomic: Die Secoris ist für Abus die neue und zentrale Alarmplattform für den professionellen Einbruchschutz. Als Draht- bzw. Hybridsystem nach EN 50131 Grad 2 und 3 können wir damit alle Anforderungen an eine Alarmanlage problemlos abdecken. In Kürze werden wir das Secoris System um ein neues Funksystem mit modernster Funktechnologie ergänzen, die unseren Kunden fortan höchste Flexibilität bei der Installation, bei höchster Sicherheit bietet. Die Benutzerverwaltung erfolgt bequem in unserer Abus-Cloud, der Zugriff und Bedienung kann über die zugehörige Secoris-App erfolgen. Die Secoris Alarmplattform werden wir kontinuierlich weiterentwickeln. Auch hier setzen wir auf Integration: Eine Einbindung in Gebäudeautomation ist ebenso vorgesehen wie die native Integration unserer Zutrittskontrollsysteme. Mit der Secoris bieten wir damit einen Rundumschutz an.
Wo liegen die Unterschiede zur Secvest?
Robert Tomic: Mit der Secvest haben wir eine Funkalarmanlage, die ideal für kleine private und gewerbliche Objekte geeignet ist. Mit der Secoris gehen wir nun einen Schritt weiter. Hier liegt der Fokus auf kleine bis mittlere gewerbliche Objekte, wo die Anforderungen und auch Vorteile eines Hybridsystems – also Draht in Kombination mit Funk – ausgespielt werden können.
Für wann ist jeweils die Markteinführung in der besprochenen Form geplant?
Martin Bemba: Die Alarmplattform Secoris haben wir ja bereits 2022 erfolgreich in den Markt eingeführt. Das neue Funksystem wird im zweiten Quartal des Jahres verfügbar sein. Das Face Access-Terminal wird voraussichtlich im dritten Quartal erhältlich sein.
Draht oder Funk? Die Antwort lautet: Ja! …
… denn die Alarmanlage Secoris von Abus Security Center kann beides: Das leicht bedienbare Gerät ist die leistungsstärkste ihrer Art von Abus und wird vom Facherrichter installiert und gewartet. Ausgelegt ist sie für Anwendungen in Büroumfeldern und für Gewerbeobjekte und kommt mit der für die Versicherung vieler Betriebe wichtigen EN-Grad-2-Zertifizierung – mit Alarm- und anderen Sicherheitsfunktionen vor allem zum Schutz vor Einbruch, Feuer oder Wasserschäden.
Mit den digitalen Schließ- und Zutrittskontrollsystemen des Herstellers ist die Anlage kompatibel – und mit bis zu zehn IP-Kameras kann der Anwender alarmauslösende Ereignisse visuell verifizieren. Konfigurieren lässt sich die Alarmanlage für bis zu 200 Nutzer bzw. 200 einzeln identifizierbare Meldergruppen, 50 Bus-Komponenten und 20 Sicherungsbereiche.
Die Alarmanlage ist variabel für den Kunden konfigurierbar und erweiterbar – per Funk oder Draht oder in Kombination aus beidem. Volle Flexibilität bei der Zuordnung von Berechtigungen, automatisierten Zeitplänen, etc. ist ebenfalls leicht bedienbar gewährleistet.
Wie es der heutige Nutzer es erwartet, lässt sich die Alarmanlage mit digitalen Endgeräten wie Handy und Tablet mobil und in Echtzeit bedienen und steuern – von bis zu 200 App-Nutzern mit ihren persönlichen Berechtigungen, die mit Hilfe einer eigenen Web-Schnittstelle angelegt werden. Ihnen werden die einzelnen Funktionen der App mit einem Onboarding-Assistenten bedienerfreundlich zugänglich gemacht. Sie öffnet sich sicher per Passwort, Fingerabdruck oder Gesichtserkennung.
Soweit der Kunde dies wünscht, kann er sich per Abus-Cloud und Secoris-Portal bei der Verwaltung, Ferndiagnose und Wartung vom Fachbetrieb unterstützen lassen.
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