Interview mit Digivod-Geschäftsführer Dr. Karsten Fourmont
Von der Smart-Edition für fünf bis zehn Lizenzen bis hin zur großen Enterprise-Edition - die intuitiv bedienbaren Videoüberwachungssysteme von digivod gibt es für jede Anforderung....
Von der Smart-Edition für fünf bis zehn Lizenzen bis hin zur großen Enterprise-Edition - die intuitiv bedienbaren Videoüberwachungssysteme von digivod gibt es für jede Anforderung. Neben IP-basierten Lösungen gibt es zudem eine breite Palette an Hybrid-Recordern. GIT SICHERHEIT sprach mit digivod-Geschäftsführer Dr. Karsten Fourmont.
GIT SICHERHEIT: Herr Dr. Fourmont, die scharfen Adler- und Eulenaugen die Sie in Ihrem Corporate Design verwenden, machen den Eindruck, als könnten ihnen schier überhaupt nichts entgehen. Könnten Sie zum Einstieg einmal skizzieren, was Ihre Videoüberwachungssysteme im Kern ausmacht?
Karsten Fourmont: Unsere Video-Management Software ist intuitiv bedienbar - und zwar für den Errichter, den Administrator und den Endanwender gleichermaßen. Wir nehmen ihnen die Komplexität der IP-Technologie ab, damit sie sich auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren können. Beispiele sind unsere Kamerasuche, die sofortige automatische Übernahme von Konfigurationsänderungen auf allen Clients, oder die nahtlos integrierte Live- und Archivanzeige. Sicherheit spielend leicht - das ist nicht nur unsere Benutzeroberfläche, danach richtet sich unsere ganze Architektur. Denn eine gelungene Sicherheitslösung muss den Menschen in den Vordergrund stellen, und der muss optimal unterstützt werden. Gerade in Zeiten von komplexen Sicherheitsanwendungen, die neben Videoüberwachung auch Zugangskontrolle, Brandschutz oder Einsatzleitung und vieles mehr unterstützen sollen, ist die Einfachheit ein entscheidendes Kriterium. Und genau diese Einfachheit haben wir uns auf die Fahnen geschrieben. Unsere Software wird laufend weiterentwickelt. Unsere moderne Architektur erlaubt eine agile und schnelle Erweiterung für Projekte und spezielle Kundenanforderungen. Das macht uns einzigartig, auch im Vergleich zu anderen, größeren Mitbewerbern.
Was gehört alles zu Ihrer Produktpalette?
Karsten Fourmont: Unser Kernprodukt ist die digivod Video-Management Software. Diese Software gibt es in vier unterschiedlichen Editionen, es ist aber immer dieselbe Software und dieselbe anerkannt einfache Bedienoberfläche - egal, ob Sie ein Einfamilienhaus mit zwei Kameras oder ein Einkaufzentrum mit über 1000 Kameras überwachen. Zusätzlich bieten wir vorkonfigurierte Plug-and-play-fähige Recorder und Hybrid-Recorder an. Auf Wunsch liefern wir unseren Kunden auch komplette Konfigurationen und Vor-Ort-Installation durch unsere Spezialisten.
Es handelt sich durchwegs um Eigenentwicklungen?
Karsten Fourmont: Die digivod-Software wird zu 100% von uns entwickelt. Darauf sind wir sehr stolz. Für Videoanalysen setzen wir auf ausgereifte und marktführende Produkte spezialisierter Hersteller. Wir haben eine sehr flexible Schnittstelle, über die wir Analysemodule schnell und nahtlos integrieren. Auch für externe Systeme, zum Beispiel für die Zugangskontrolle, das Alarm-Management oder kritischen Perimeterschutz haben wir eine Reihe von Schnittstellen, die das Maßschneidern von mächtigen Sicherheitslösungen erlauben.
Sie haben vor kurzem Version 3.2 Ihrer Software vorgestellt (GIT SICHERHEIT berichtete in Ausgabe 1-2/2015). Fassen Sie uns noch mal ein paar der wichtigsten Neuerungen zusammen?
Karsten Fourmont: Die wichtigste Neuerung ist die App. Schon lange unterstützen wir den browserbasierten Zugriff auf unsere Systeme. Zusätzlich können nun Benutzer mit ihren Android- oder iOS-Geräten mit einer App zugreifen. Diese zeigt Videobilder live und im Archiv, ermöglicht die schnelle Steuerung von PTZ-Kameras und IO-Ports und kann durch Push-Alarme direkt aktiviert werden. Darüber hinaus haben wir ein Alarm-Workflow-Management eingebaut, das es in komplexeren Anlagen erlaubt, Regeln, Aktionen und Berichte zu definieren und auszuführen. Schließlich haben wir etliche Features für große Installationen realisiert.
In welcher Art von Projekten bzw. in welchen Branchen und Anwendungsgebieten sind Ihre Systeme hauptsächlich im Einsatz?
Karsten Fourmont: Unser Rückgrat ist nach wie vor der klassische Gebäude- und Perimeterschutz, der ja branchenübergreifend ist. Da haben wir sehr viel Herzblut investiert, um die Aspekte der Kameraunterstützung, Benutzerfreundlichkeit und Wartungsfreiheit abzudecken. Wir gehen aber zunehmend auch in vertikale Märkte. Innere Sicherheit, Retail und Speditionen sind nur einige, die wir dieses Jahr mit unserem Produkt adressieren wollen.
Lassen Sie uns noch über Ihre Vertriebsstruktur sprechen. Wie sind Sie hier organisiert? Mit welchen Partnern arbeiten Sie insoweit zusammen?
Karsten Fourmont: Wir vertrauen auf Vertriebspartner. Diese reichen von lokal agierenden Distributoren über Errichter bis hin zu Systemintegratoren. Zusätzlich haben wir Partner in komplementären Bereichen, mit denen wir gemeinsam Lösungen vermarkten. Das sind Hersteller von Kameras, Hardware, Zugangskontrollsystemen und umfassende Sicherheitslösungen sowie Branchenanwendungen. Darüber hinaus haben wir mehrere OEM-Partner, die digivod teilweise als Branchenlösung in speziellen Märkten einsetzen. Wir suchen übrigens stets nach weiteren Partnern.
In welchen Regionen sind Sie aktiv?
Karsten Fourmont: Bisher sind wir stark vertreten in DACH. Seit einigen Jahren bedienen wir auch den Nahen und mittleren Osten. Ab diesem Jahr werden wir den europäischen und internationalen Markt adressieren.
Die Videoüberwachungstechnologie hat sich innerhalb des letzten Jahrzehnts stark verändert. IP-Technologie, verbesserte Komprimierung, Cloud, Videoanalyse sind z.B. Stichpunkte. Wie verlaufen aus Ihrer Sicht die wichtigsten Entwicklungslinien für die nächste Zukunft?
Karsten Fourmont: Die „Intelligenz" von Sicherheitslösungen wird immer wichtiger. Software soll ihren Anwendern, Errichtern und Administratoren möglichst viel Arbeit abnehmen. Stichworte sind hier Analyse oder Verwertung von Videodaten. Auch werden ganzheitliche Lösungen wichtiger, in denen Video ein integraler Bestandteil ist. Zugleich wird die klassische Videoüberwachung mit analoger, hybrider und IP-Technik weiterhin Bestand haben. All diese Trends werden aber die Einfachheit als ausschlaggebendes Kriterium bekräftigen. Es ist und bleibt unser Ziel, diese Einfachheit für unsere Kunden aufrechtzuerhalten. So können sie sich auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren.
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Ein Beitrag von Wilfried Joswig, Geschäftsführer beim Verband für Sicherheitstechnik VfS.