25.11.2014 • TopstoryGebäudetechnikKlaus GesmannMobotix

Interview mit Mobotix-CEO Klaus Gesmann

Interview mit Mobotix-CEO Klaus Gesmann: Was er über die Produkte und die Märkte der Zukunft denkt - und wie man den Zutrittskontrollmarkt aufschließen kann GIT SICHERHEIT: Herr G...

Klaus Gesmann, Vorstandsvorsitzender von Mobotix, auf der Security 2014
Klaus Gesmann, Vorstandsvorsitzender von Mobotix, auf der Security 2014

Interview mit Mobotix-CEO Klaus Gesmann: Was er über die Produkte und die Märkte der Zukunft denkt - und wie man den Zutrittskontrollmarkt aufschließen kann

GIT SICHERHEIT: Herr Gesmann, ein breites Portfolio haben Sie uns in diesem Jahr vorgestellt - das sich schon lange über den Markt der Videosicherheit hinaus auch in das Feld Zutrittskontrolle hinein entwickelt. Was sind Ihre großen Hoffnungsträger, sozusagen die Stars von morgen im Bereich Video, was die im Bereich Zutritt?

Klaus Gesmann: Wir arbeiten kontinuierlich an zukunftsweisenden Konzepten, bei denen nicht mehr einzelne Produkte, sondern flexible Lösungsangebote im Mittelpunkt stehen. Mit unserem Produktportfolio bieten wir Anwendern aktuell und auch zukünftig smarte und leistungsstarke Plattformen aus einer Hand - sowohl für den Bereich IP-Videotechnik als auch Zutrittskontrolle. Austauschbare Sensormodule und mit „einem Klick" umrüstbare Kameras, wie zum Beispiel unsere M15- oder S15-Plattform, die äußerst flexibel installiert werden können, sorgen dafür, dass Anwender immer ein auf die individuellen Bedürfnisse konfiguriertes Videosystem haben. Dabei liegt unser Fokus momentan verstärkt auf der Weiterentwicklung der Wärmebildtechnologie. Aber auch intuitive Video-Management-Software und kameraintegrierte „Intelligenz" werden weiter eine große Rolle spielen. Analyse- und Auswertungsfunktionen sind hier ebenso gefragt wie eine Funktion zur Belichtungsoptimierung. Im Segment der Zutrittskontrolle blicken wir auf modulare Systeme für die Gebäudetechnik und Zubehör mit ansprechendem Design und intuitiver Bedienung, wie beispielsweise unsere Video-Gegenstelle MxDisplay.

Was sind die Branchen, die sich heute aus Ihrer Sicht besonders für Videosicherheitslösungen interessieren werden - und welche werden das zukünftig sein?

Klaus Gesmann: Zwar bestehen einige grundsätzliche Anforderungen - wie hohe Bildqualität, niedriger Stromverbrauch, geringe Unterhaltungskosten und effiziente Netzauslastung - über sämtliche Branchen hinweg. Die Ansprüche an Videotechnik sind jedoch je nach Einsatzgebiet zudem sehr unterschiedlich und vor allem eines nicht: „in Stein gemeißelt". Flexible, kompatible und erweiter- oder anpassbare Systeme sind gefragt, die mit den wandelnden Anforderungen an eine Videosicherheitslösung wachsen können. Das gilt sowohl für Anwendungen im Endkunden- als auch Unternehmensbereich, gleich ob hardware- oder softwareseitig. Unsere Videosicherheitslösungen eignen sich dank ihrer flexiblen Produktmerkmale für den Einsatz in einer Vielzahl von Sektoren. In bestimmten Branchen gibt es aufgrund ihrer Beschaffenheit einen erhöhten Bedarf an Videosicherheitslösungen. Dazu zählt vor allem der klassische Einzelhandel - in Deutschland lassen sich beispielsweise die Verluste durch Diebstahl, Betrug und Inventurdifferenzen jährlich auf enorme 3,9 Milliarden Euro beziffern. Auch im Bereich Transport und Logistik sowie im Hotel- und Bildungswesen spüren wir einen deutlichen Anstieg. Weitere Kernbranchen sind diejenigen, die sich traditionell mit besonders sensiblen Daten und Gütern beschäftigen, neben Militär- und Regierungseinrichtungen gehören dazu auch der Bank- und Finanzbereich sowie das Gesundheitswesen.

Welche besonderen Vorteile versprechen diese Produkte oder Konzepte den Kunden und Endanwendern?

Klaus Gesmann: Die Vorteile unseres Lösungsportfolios lassen sich gut am Beispiel der Wärmebildtechnologie ausführen, denn der Bedarf an einer zuverlässigen Perimetersicherung bei allen Lichtbedingungen ist bei Unternehmen und Endanwendern gleichermaßen hoch. Wärmebildsensoren erfassen thermische Energie, die ein Objekt abstrahlt und stellen diese visuell dar. Sie können im Gegensatz zum menschlichen Auge eine Wärmeabstrahlung von Objekten im Temperaturbereich von -40 °C bis +550 °C erkennen. Objekte können so auch bei Nacht, Nebel oder Rauch visualisiert werden. Bislang einzigartig ist die Möglichkeit, thermische und optische Sensormodule in einer Kamera zu kombinieren. Während der Thermalsensor Bewegungen erkennt, sorgt der optische Sensor für eine genaue Identifizierung von Objekten. Mit nur einer Kamera erhalten Anwender so ein leistungsstarkes System zur Perimetersicherung bei Tag und bei Nacht. Gleichzeitig kann der Auslöser von Bewegungsereignissen visuell verifiziert werden, denn die Thermal-Dualkameras sind standardmäßig mit der kameraintegrierten intelligenten Bewegungsanalyse-Software, MxActivitySensor, ausgestattet. Unsere Kunden profitieren zudem von der hohen Energieeffizienz, denn handelsübliche Wärmebildkameras verbrauchen bis zu dreißigmal mehr Strom als Mobotix-Modelle. Neben den technologischen Merkmalen unserer Kamerasysteme haben wir als Softwarehersteller traditionell einen Blick auf einfache Inbetriebnahme, Steuerung und Verwaltung. Der Fokus liegt bei unserer kostenfreien Video-Management-Software - wie beispielsweise dem zukünftigen MxMultiViewer - auf einer einfachen und intuitiven Bedienung. Eine Vollbildanzeige per Mausklick, die Unterstützung mehrerer Monitore, übersichtliche Darstellung von Ereignissen und Alarmmeldungen gehören zu den Vorteilen der neuen Software. Hinzu kommt, dass alle Mobotix-Komponenten in einem Netzwerk selbstständig gefunden und vorinitialisiert werden. In wenigen Minuten kann so ein komplettes Netzwerk von Kameras und Türsprechstellen in Betrieb genommen werden; ohne Browser und ohne zusätzliche Software.

Und welche speziellen Märkte wollen Sie für Mobotix mit Ihren Zutrittslösungen „aufschließen"?

Klaus Gesmann: Statistisch gesehen wird in Deutschland alle zwei Minuten eingebrochen. Im Bereich Zutrittslösungen rennen wir bei den Endanwendern also offene Türen ein. Und das ist das Stichwort: Der Bedarf an Lösungen, die den Eingangsbereich zum Eigenheim sichern aber auch einen einfachen Zutritt für die Bewohner ermöglichen, ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen.

Womit punkten Sie in diesem nicht minder umkämpften Segment bei den Kunden und Endanwendern, welche Nutzen verheißen gerade Ihre Systeme?

Klaus Gesmann: Auch im Zutrittsbereich profitiert der Anwender durch unsere Technologie. Die IP-Video-Türstation T25 liefert mit ihrem 5-Megapixel-Sensor nicht nur sehr hochauflösende Bilder, sondern sichert dank der sogenannten hemisphärischen Technologie den kompletten Bereich vor der Tür lückenlos. Sie ermöglicht darüber hinaus die Aufzeichnung des gesamten Geschehens vor der Tür inklusive Ton und ein Gegensprechen mit Fernöffnungsfunktion - weltweit zum Beispiel über PC oder unsere App. Eine integrierte Nachrichtenfunktion erlaubt es, Mitteilungen direkt an der Tür zu hinterlassen und abzurufen. Zudem ist ein schlüsselloser Zugang per PIN-Code, RFID-Transponder oder bequem von unterwegs über unsere App möglich. Mit Systemzubehör lässt sich die T25 zu einem multifunktionalen Gesamtsystem ausbauen, wie beispielsweise durch das MxDisplay, das sowohl als Video-Gegenstelle dient als auch die Steuerung der Kameras eines Video-Sicherheitssystems übernehmen kann. Mit nur wenigen Fingerstrichen erhält der Anwender zum Beispiel den Überblick über die Kameras im Gebäude, kann Videonachrichten der Türsprechstelle abrufen oder einen neuen Zutrittstransponder für einen Gast erzeugen. Aus jedem Menü heraus können Nutzer zudem das Livebild der Türsprechstelle aufrufen oder die Tür öffnen. Falls notwendig kann dies über PIN oder Transponder zusätzlich gesichert werden. Das MxDisplay lässt sich optisch sehr ansprechend in der Wand integrieren. Neben dem Design steht die intuitive Bedienung im Mittelpunkt.

Welche Nah- und welche Fern-Ziele wollen Sie mit Mobotix erreichen?

Klaus Gesmann: Die Mobotix AG hat zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um kurz- bis mittelfristig neue Vertriebspotenziale für zukünftiges Wachstum zu erschließen. Hierzu gehören unter anderem die Ausdehnung der Vertriebsaktivitäten in neue Regionen aber auch Maßnahmen zur Ausweitung des globalen Vertriebspartnernetzwerkes. Zudem haben wir in den vergangenen neun Monaten zahlreiche neue Produktplattformen am Markt eingeführt. Hierzu zählen unter anderem die acht Kameralinien mit lichtstarker 5-Megapixel-Technologie sowie die beiden Thermal-Kameralinien M15D-Thermal und S15D-Thermal. Weitere Produkte befinden sich derzeit in der Entwicklung, sodass wir optimistisch sind, an unseren Erfolg der vergangenen Jahre anknüpfen zu können. Dabei steht für uns die langfristige Technologie- und Qualitätsführerschaft im Vordergrund. Hier möchten wir unsere bestehende Vorreiterrolle als „Technologiemotor made in Germany" kontinuierlich weiter ausbauen.

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