15.02.2012 • TopstoryMotorolaEuro 2008

Motorola: Euro 2008 mit Tetra-Technologie

Motorola: Euro 2008 mit Tetra-Technologie. Anlässlich der Fußball-EM reisten Tausende von Fußballfans zu den Spielorten Innsbruck, Klagenfurt, Salzburg und Wien und sorgten für ein...

Motorola: Euro 2008 mit Tetra-Technologie. Anlässlich der Fußball-EM reisten Tausende von Fußballfans zu den Spielorten Innsbruck, Klagenfurt, Salzburg und Wien und sorgten für ein buntes Treiben in den Innenstädten, auf den Public-Viewing-Plätzen und rund um die Stadien. Österreichs Sicherheitsorgane funkten während der Euro 2008 mit Motorolas Tetra-Technologie.

Fußball verbindet. Noch frisch im Gedächtnis ist das „deutsche Sommermärchen“ im Jahr 2006, als Fans aus vielen Teilen der Welt friedlich miteinander eine große Straßenparty gefeiert und das internationale Deutschlandbild nachhaltig verändert haben. Doch wie in der Vergangenheit schon erlebt, kann Fußball auch das genaue Gegenteil bewirken. Wenn so viele Emotionen wie bei einer EM im Spiel sind, verwandeln sich Freude und Begeisterung auch schnell in Trauer und Frustration.

Schnell führt eins zum anderen: Ein falscher Blick oder eine falsche Geste können bereits zu Ausschreitungen führen und die Sicherheit der friedlichen Fußballanhänger gefährden. Die Nachricht von größeren Auseinandersetzungen rivalisierender Fangruppen in den österreichischen Städten hätte nicht nur einen gewaltigen Imageschaden für das Gastgeberland bedeutet, sondern auch der guten Stimmung zahlreicher Fans vorzeitig ein Ende gesetzt.

Die brisante Aufgabe, während der Euro 2008 in Österreich für die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit zu sorgen, oblag dem Bundesministerium für Inneres (BM.I). Um im Ernstfall zügig einschreiten zu können, musste das BM.I die Einsatzkräfte der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) möglichst effizient koordinieren.

Für ein erfolgreiches Gelingen war die sichere, verlässliche Kommunikation der unterschiedlichen Einsatzorganisationen und -behörden untereinander unerlässlich.

Die Lösung: Digitalfunk

Aufgrund der positiven Erfahrungen mit dem Tetra (Terrestrial Trunked Radio)-Digitalfunk während Großereignissen wie der EU-Präsidentschaft und des Besuchs des US-amerikanischen Präsidenten George W. Bush im Jahr 2006 entschied sich das BM.I dafür, das auf dem Tetra-Standard basierende Funknetz Digitalfunk BOS-Austria zu erweitern. Bereits im Januar 2006 hatte das Digitalfunknetz den flächendeckenden Betrieb in den beiden Bundesländern Tirol und Wien aufgenommen.

Für die Euro 2008 hat das BM.I mit Unterstützung der Tetron Sicherheitsnetz Errichtungs- und Betriebsgesellschaft noch die Basisstationen für die Versorgung der beiden weiteren Spielorte Klagenfurt und Salzburg errichtet und in das Gesamtnetz integriert.

„Die digitale Funknetz-Bereitstellung für die Fußball-Europameisterschaft erforderte die Errichtung von zusätzlichen acht Funk-Standorten in Salzburg und fünf Standorten in Klagenfurt“, berichtet Albert Schauer, Geschäftsführer Tetron Sicherheitsnetz Errichtungs- und Betriebsgesellschaft. Die neuen Basisstationen ermöglichten nicht nur die Versorgung der Bereiche in und um die Stadien herum, sondern des gesamten Stadtareals inklusive Randgebieten.

Insgesamt diente das neue Digitalfunknetz rund 27.000 österreichischen Polizeibeamten sowie den Einsatzkräften von Feuerwehr und Rettungsdiensten als vorrangiges Kommunikationsmittel. Hinzu kamen die rund 1.200 deutschen Polizisten, die an den Spielstätten zum Einsatz kamen und ebenfalls mit Digitalfunkgeräten ausgestattet wurden.

Flächendeckendes Digitalfunknetz

Mit dem Digitalfunk BOS-Austria steht allen österreichischen BOS erstmals ein einheitliches, flächendeckendes Digitalfunknetz für die Sprach- und Datenkommunikation nach europäischem Standard zur Verfügung. Das gemeinsame Netz erleichtert die behördenübergreifende Kommunikation, zudem bietet es deutliche Vorteile bei der Organisation und Steuerung von Einsätzen.

Das System ist ausfallsicher und zeichnet sich durch eine effiziente Belegung der Funkkanäle aus, was vor einer Überlastung des Systems schützt. Daher eignet sich der Digitalfunk für den Einsatz während Großveranstaltungen, bei denen es in der Vergangenheit regelmäßig zu Engpässen hinsichtlich der Funkkanäle kam. Darüber hinaus ist die Sprach- und Empfangsqualität gegenüber dem herkömmlichen Analogfunk deutlich optimiert, das Hintergrundrauschen während der Gespräche gehört der Vergangenheit an.

Das Tetra Digitalfunknetz ermöglicht Einzelrufe, bei denen gezielt mit einem Teilnehmer ein Gespräch geführt werden kann, ohne dass dieses von anderen Teilnehmern mitgehört wird. Auch Gruppenrufe innerhalb einer statischen Teilnehmergruppe können mit dem Digitalfunksystem getätigt werden.

Der besondere Clou besteht jedoch darin, dass einzelne Sprechgruppen schnell und abhörsicher definiert und für eine separate Kommunikation frei geschaltet werden können. So haben unterschiedliche Einsatzkräfte wie Feuerwehr oder Polizei erstmals die Gelegenheit, sich direkt einsatzbezogen zusammenzuschalten. Die Lösung erlaubt auch den mobilen Zugriff auf die Datenbanken der BOS und ermöglicht damit die schnelle Übertragung von Daten – Texten und im Bedarfsfall Bildern – sowie die Kommunikation in alle Telefonnetze.

Bewährungsprobe bestanden

Das Funknetz „Digitalfunk BOS-Austria“ hat seine Bewährungsprobe während der Europameisterschaft 2008 in jeder Hinsicht bestanden. Das System funktionierte problemlos, die Sicherheit der zahlreichen Fußballfans war jederzeit gewährleistet. Dabei hatte das Digitalfunknetz in den vier EM-Wochen Schwerstarbeit zu leisten: Insgesamt 22.000 Endgeräte waren während der Euro 2008 am Netz angemeldet und Österreichs Blaulichtorganisationen tätigten mehr als acht Millionen Funksprüche über das Tetra-Digitalfunksystem.

Zu Spitzenzeiten waren über 900 Endgeräte gleichzeitig auf einer Basisstation eingebucht. „An den Euro-Spieltagen hatten wir 850 Sanitäter und 60 Notärzte in ganz Wien verteilt im Einsatz. Alles lief sensationell gut! Die Geräte sind klein und praktisch, die Bedienung ist schnell erlernbar. Außerdem sind die Geräte sehr robust – sie sind uns einige Male runtergefallen, und sie funktionieren noch immer fehlerfrei“, so Andreas Zenker, Sprecher des Sanitätsteams Wien.

Auch die je 250 deutschen Polizisten, die in Innsbruck, Klagenfurt und Salzburg im Einsatz waren, um ihre österreichischen Kollegen während der Euro zu unterstützen, zogen ein positives Fazit. Nach dem erfolgreichen Härtetest während der Euro soll das System in den kommenden Jahren flächendeckend zum Einsatz kommen. Neben den Bundesländern Tirol und Wien befinden sich schon neun Bezirke in Niederösterreich rund um die Bundeshauptstadt Wien in Betrieb.

Die weiteren Bezirke folgen noch im Jahr 2008. Auch die Steiermark ist derzeit bereits in der Planungsphase. Der landesweite Betrieb ist für 2010/11 vorgesehen.

Die Tetron Sicherheitsnetz Errichtungs- und Betriebsgesellschaft setzt als Gemeinschaftsunternehmen von Alcatel-Lucent Austria und Motorola seit September 2004 das Infrastrukturprojekt „Digitalfunk BOS-Austria“ um.

Dieses österreichweite Funknetz für alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) basiert auf dem Tetra-Standard.

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