Perimetersicherheit am Flughafen
Flughäfen stehen allgemein im Interesse der Öffentlichkeit, bilden sie doch heutzutage quasi die zentralen Dreh- und Angelpunkte unserer globalisierten Welt. Da wundert es nicht, d...
Flughäfen stehen allgemein im Interesse der Öffentlichkeit, bilden sie doch heutzutage quasi die zentralen Dreh- und Angelpunkte unserer globalisierten Welt. Da wundert es nicht, dass es immer wieder zu Übergriffen kommt. Gerade Flughäfen ziehen Terroristen an – eine Herausforderung auch für den Perimeterschutz.
Kriminelle oder gar terroristische Übergriffe, aber auch Vandalismus, unbeabsichtigte Sicherheitsverstöße sowie höhere Gewalt, wie zum Beispiel starke Witterung: Sie alle haben nicht nur kostspielige Konsequenzen – vielmehr schädigen sie auch das Image der Flughafenbetreiber massiv. Daher sind umfassende Sicherheitskonzepte auf Flughäfen zwingend notwendig und schlicht unverzichtbar. Speziell der Terminalbereich wird rund um die Uhr von enormen Menschenmengen frequentiert.
Größe, Komplexität und stetig wachsende Sicherheitsanforderungen aufgrund steigenden Passagier- und Frachtaufkommens moderner Flughäfen, erfordern ganzheitliche, mehrstufige und vor allem effektive Sicherheitslösungen. Darüber hinaus müssen die verschiedenen Komponenten die hohen Anforderungen an die reibungslose Logistik des Flughafens effizient sichern und unterstützen, zum Beispiel im Servicebereich der Rollfelder.
Zusammengefasst sollte ein effektives Sicherheitskonzept demnach einfachen, aber kontrollierten Zugang für Liefer- und Serviceverkehr ermöglichen und dabei gleichzeitig Schutz von Sperr-, Service- und Parkbereichen, Kerosin-Tanklagern und Rollfeldern gewährleisten.
Ein spezifisches Sicherheitsrisiko gibt es zudem für den Flugzeugwartungshangar. So bilden vor allem die sogenannten Flaggenträger attraktive Ziele für terroristische Angriffe. Dies sind die Fluggesellschaften oder Flugzeuge, die im Besitz eines Staates sind oder diesen repräsentieren. Ein solcher Angriff kann einem Land massiv schaden, ohne dass die Täter dafür in das jeweilige Hoheitsgebiet reisen müssen.
Individuelle und vielschichtige Sicherheitslösungen
Wie auch bei der Absicherung innerstädtischer oder öffentlicher Plätze gehe es bei Flughäfen hinsichtlich der Effektivität von Sicherheitsmaßnahmen vor allem um Prävention, sagt Hansruedi Voß, Vertriebsleiter bei der Perimeter Protection Group. „Flughäfen unterscheiden sich architektonisch oder infrastrukturell häufig stark voneinander, sodass es kein universell passendes Absicherungskonzept gibt. Vielmehr muss jede Lösung standortspezifisch implementiert werden. Hier bedarf es maßgeschneiderter, vielschichtiger Lösungen bzw. einer optimalen Kombination von Sicherheitskomponenten für den jeweiligen Anwendungsbereich. Diese ist wiederum von verschiedenen Kriterien abhängig. Neben dem zu schützenden Bereich und dessen erforderlichem Schutzniveau, dem Täterprofil und der potentiellen Bedrohung bilden die Gebäude- bzw. Geländetopologie oder -beschaffenheit die entscheidenden Faktoren. Das Ziel ist es, mögliche Risiken frühzeitig eruieren zu können, bevor es überhaupt zu einer Gefährdung kommt.“
Umfassender Perimeterschutz an Flughäfen kann nur durch eine Kombination von mechanischen und sensorischen Komponenten geschaffen werden. Dazu gehören eine klassische Außensicherung mit Crash-Pollern oder alternativen zertifizierten, anpralllast-getesteten Barrieren an den externen Zufahrts- und Parkbereichen, effiziente Fahrzeugschleusen mit Schnellfalttoren oder Schranken-Schiebetorkombinationen, Anlagen zur Personenvereinzelung und Zutrittskontrollsysteme im Innenbereich sowie eine ergänzende Videoüberwachung bzw. intelligente, externe Überwachungslösungen. Abgerundet wird dies durch die Integration in Datenbanken zur digitalen, automatisierten Erfassung und Überwachung bzw. Live-Erfassung und Nachverfolgung von Vorgängen auf dem Flughafenareal.
Schnellfalttore für finnischen Flughafenbetreiber Finavia
Der finnische Flughafenbetreiber Finavia ist für den Betrieb von 21 Flughäfen in Finnland verantwortlich. Der Helsinki Airport ist der größte Flughafen Finnlands – 2017 nutzten ihn etwa 19 Millionen Passagiere. Zu den Hauptdienstleistungen von Finavia gehören unter anderem die Verbesserung von Sicherheitskonzepten bzw. der physische Schutz ihrer Flughäfen.
Vor einigen Jahren beschloss das Unternehmen, die Sicherheit des Flughafens Helsinki zu erhöhen. Dies wurde einerseits durch Reduzierung der Anzahl der Zugangspunkte zum gesicherten Bereich realisiert. Auf der anderen Seite sollte die bestehende Zufahrtslösung, die Schiebetore in Kombination mit Schranken enthielt, durch eine effizientere Lösung ersetzt werden. Im Portfolio von GPP Perimeter Protection Oy, der finnischen Tochtergesellschaft der global agierenden Perimeter Protection Group, wurde Finavia fündig.
Die Wahl fiel auf das innovative Schnellfalttor „Entraquick“, welches das Unternehmen in Deutschland fertigt. Das TÜV-Baumuster-geprüfte Schnellfalttor bietet einige Vorteile gegenüber einer Schiebtor-Schrankenkombination, wie eine besonders kurze Betätigungszeit und der hindernisfreien Durchfahrt aufgrund fehlender Boden- und Oberholmführung. Die extrem hohe Geschwindigkeit ermöglicht schnelles Schließen nach jeder Passage, um reibungslose Abläufe, die im täglichen Betrieb am Flughafen notwendig sind, effizient zu unterstützen. Aufgrund seiner soliden Stabfüllung und der intelligenten Hebelkinematik ist das Tor besonders stabil und benötigt in geschlossener Position keine zusätzliche Bodenverriegelung.
Im Zuge des Projekts wurde zwischen 2016 und 2017 die Ein- und Ausfahrtsbereiche zum gesicherten Bereich am ‘Checkpoint 2’ mit vier der Schnellfalttore ausgestattet. Dazu kamen ein Drehkreuz für Fußgänger sowie 2017 eine Fahrzeugschleuse für Rettungswagen und die Feuerwehr mit zwei weiteren Entraquick-Toren in Kombination mit Polar Master, einer zentralen Steuerungslösung von PPG. Die Erneuerung der Zufahrtssicherung am ‘Checkpoint 1’ erfolgt noch im Laufe des Jahres 2018.
Business Partner
Perimeter Protection Germany GmbHJohann-Reineke-Straße 6-10
33154 Salzkotten
Deutschland
Meist gelesen
Konzernsicherheit und Krisenmanagement bei Carl Zeiss
Risikobasierter Sicherheitsansatz: "Wer alles schützen will, schützt nichts." GIT SICHERHEIT im Interview mit Sven Franke, Head of Security, Crisis Management & BCM bei Carl Zeiss.
Lockout, Tagout – wann LOTO eine sinnvolle Schutzmaßnahme ist
Organisatorische Schutzmaßnahmen an Maschinen- und Anlagen: LOTO – Lockout, Tagout – im Fokus
Hekatron und IHK starten Weiterbildungsprogramm
Gemeinsam mit der IHK hat Hekatron ein Weiterbildungsprogramm zur Junior-Fachkraft für anlagentechnischen Brandschutz (IHK) entwickelt.
Globale Konzernsicherheit bei der BMW Group
CSO Alexander Klotz ist für die globale Konzernsicherheit bei BMW Group zuständig. GIT SICHERHEIT hat sich mit ihm über Aufgaben und potentielle Bedrohungen unterhalten.
Wie Unternehmen und Polizei zusammenarbeiten
GIT SICHERHEIT im Interview mit Julia Vincke, Leiterin Unternehmenssicherheit BASF, und Bettina Rommelfanger, Polizeivollzugsbeamtin am Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA BW).