29.11.2010 • TopstoryZutrittskontrolle

Peter Hawksworth von Siemens im Interview

Innerhalb der Siemens-Division Building Technologies bietet das Geschäftssegment Security Products ein breites Produktspektrum für Zutrittskontrolle, Einbruchmeldesystem und Videoü...

Peter Hawksworth, Leiter des Geschäftssegments Security Products der...
Peter Hawksworth, Leiter des Geschäftssegments Security Products der Siemens-Division Building Technologies

Innerhalb der Siemens-Division Building Technologies bietet das Geschäftssegment Security Products ein breites Produktspektrum für Zutrittskontrolle, Einbruchmeldesystem und Videoüberwachung. Zu den Kunden des Geschäftssegments Security Products gehören Distributoren, externe Systemintegratoren und Installateure, aber auch die Einheit Security Solutions. Im März dieses Jahres verkündete das Geschäftssegment Security Products eine neue Strategie und Struktur. Auf der Security in Essen hatte Dr. Heiko Baumgartner die Möglichkeit, Peter Hawksworth, Leiter des Geschäftssegments Security Products, über die Entwicklung innerhalb des Unternehmens und am ­Sicherheitsmarkt zu interviewen.

GIT-SICHERHEIT.de: Im März kündigten Sie die Neustrukturierung von Security Products an. Was ist der Schwerpunkt der Reorganisation und welche Fortschritte konnten Sie in den letzten Monaten verzeichnen?

P. Hawksworth: Bei der neuen Strukturierung und Marktstrategie konzentrierten wir uns von Anfang an hauptsächlich darauf, die Entwicklung in den Marktbereichen Zutrittskontrolle und Einbruchmeldesystem weiter zu forcieren und gleichzeitig ein Kernportfolio in der Videoüberwachung zu behalten. Ein weiteres Ziel war es, eine schlankere Struktur sowie kurze Entscheidungsprozesse innerhalb des Unternehmens zu realisieren, wodurch wir eine schnellere Entwicklung und Lieferung der innovativen, erstklassigen Produkte, für die Siemens bekannt und angesehen ist, erhalten würden. Wenn wir auf das Erreichte zurückblicken, dann ist unsere Organisation meiner Meinung nach agiler als je zuvor. Der neue Hauptsitz von Security Products in Solna, Schweden, hat sich inzwischen gut etabliert und wir sind noch besser positioniert, um schnell und effektiv auf veränderte Marktanforderungen zu reagieren. Die Produktentwicklung im Bereich Zutrittskontrolle und Einbruchmeldesysteme wird noch schneller umgesetzt und durch die Streichung mehrerer Hierarchieebenen innerhalb des Unternehmens haben wir noch engeren Kontakt zu den Kunden als zuvor.

Was sind die ersten Ergebnisse der Tatsache, dass Sie, wie Sie es beschreiben, „näher am Kunden sind"?

P. Hawksworth: Wir reagierten beispielsweise auf das wachsende Kundeninteresse für offene Konnektivität. Unsere Produkte werden zunehmend so konfiguriert, dass eine problemlose Schnittstelle zu Drittsystemen garantiert wird. Unsere Kunden erwarten das absolut Beste, das es auf dem Markt gibt, und ab sofort können die Systeme von Siemens leichter mit Produkten ihrer Wahl ergänzt werden, wodurch ein Komplettsystem entsteht, das ihren Anforderungen und Budgets gerecht wird. Auf einem Markt, wo geschlossene Protokolle und herstellerspezifische Hardware lange die Norm waren, beweist dies meiner Meinung nach, dass wir einen großen Schritt weiter sind und dies dem Endverbraucher, den Installateuren und natürlich uns weiterhin große Vorteile bringen wird.

Sie erwähnten die Videoüberwachungsprodukte von Siemens. Im Frühjahr kündigte die Geschäftseinheit der Siemens-Division Building Technologies, Security Solutions, ihre Zusammenarbeit mit Bosch im Bereich Videoüberwachung an. Wie wirkt sich dies auf die Entwicklung von Produkten für die Videoüberwachung innerhalb Ihres Geschäftssegments Security Products aus?

P. Hawksworth: Bei Security Products konzentrieren wir uns im Augenblick auf die Entwicklung von Produkten im Bereich Zutrittskontrolle und Einbruchmeldesystem, sehen aber die Videoüberwachung als Einstieg für diese Produkte an und werden deshalb ein Kernportfolio von Produkten für die Videoüberwachung behalten. Unsere Abteilung Security Solutions benötigte einen Partner für ein umfassenderes Produktangebot für das Lösungsgeschäft. Deshalb kaufen sie die Kameras von uns und anderen strategischen Lieferanten für Videoüberwachung, wie beispielsweise Bosch.

Sie haben das internationale Vertriebsteam in Europa verstärkt. Wie sind Sie nun geografisch gesehen organisiert?

P. Hawksworth: Für uns steht zurzeit Europa im Mittelpunkt. Jedes Land, in dem wir aktuell vertreten sind, führt seine eigene GuV und die regionalen Manager dürfen lokale Entscheidungen treffen. Dies ist notwendig, da jeder der regionalen Märkte über seine eigenen Sicherheitslevel und -standards verfügt. Wir haben in jedem einzelnen Land mit den Endverbrauchern eingehende Gespräche geführt, um deren Anforderungen herauszufinden. In sechs Schlüsselmärkten sind wir mit regionalen Vertriebsbüros vertreten: Skandinavien (Schweden, Finnland, Norwegen und Dänemark), DACHIT (Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien), Frankreich, Vereinigtes Königreich (Großbritannien und Irland), Iberien (Spanien und Portugal) sowie Osteuropa. Kunden außerhalb dieser Märkte werden nun vom internationalen Verkaufsteam des Unternehmens in Karlsruhe betreut.

Wie reagieren Sie auf die Anforderungen der Endkunden?

P. Hawksworth: Unser Bestreben als Produktentwickler ist die Versorgung der Endkunden mit Produkten, die ihnen helfen, ihr Unternehmen effektiver zu führen, wodurch unsere Distributoren, Geschäftspartner und Sicherheitsinstalla­teure wiederum ihres verbessern. Als Ergebnis unserer Gespräche mit den Endkunden haben wir inzwischen zwei Programme eingeführt. Bei einem Programm entwickeln wir eine Vision, wie Security Products in drei Jahren aussehen wird. Es dreht sich vor allem um iterative, anwenderfreundliche Produkte, die sich einfach an der Wand anbringen lassen und sich von selbst konfigurieren. Das andere Programm behandelt die sogenannten „versteckten Schätze", Produkte, die in einer Region erfolgreich sind und in anderen Gebieten ein großes Potential eines Vertriebs-Roll-out haben. Wir versuchen, diese durch die vielen, in der Vergangenheit getätigten Übernahmen gewonnenen Schätze wiederzuentdecken. Dies ist nur durch unsere schlanke Organisation möglich. Diese schlanke Organisation ermöglicht uns außerdem durch eine sehr schnelle Entwicklung die Lücken im Produktportfolio zu schließen, wenn unsere Kunden ein neues Produkt nachfragen oder wenn wir eine solche Lücke im Produktprogramm erkennen. Das Ergebnis wird ein noch stärkeres Produktportfolio sein.

Welche Produkt-Highlights präsentieren Sie hier auf der Security Essen?

P. Hawksworth: Für den Markt im Bereich Einbruch, präsentieren wir die Einbruchmeldesteuerung SPC 2.0, die auf die Anforderungen der Datenübertragung zwischen verschiedenen PC-basierten Systemen ausgerichtet ist. Die neuen Übertragungsoptionen öffnen den Weg für eine Fernkonfiguration, -steuerung, -wartung und Alarmübertragung. "Native Ethernet" und "Web Browser" sind ein integraler Bestandteil von SPC 2.0. Der modulare Aufbau von SPC 2.0 ermöglicht uns darüber hinaus eine fortwährende Anpassung an Kundenanforderungen, während die Front-to-End-Systemphilosophie die Kosten für Planung, Wartung und Fortbildung eindämmt. Im Bereich Videoüberwachung kombiniert unser neuer Hybrid-Digitalrekorder Sistore MX 3 G in einem Gerät die analoge und digitale Technologie für bis zu 64 Kameras, wodurch eine reibungslose Migration der bestehenden Systeme erleichtert wird. Der Sistore MX kann über eine integrale Softwareschnittstelle gesteuert werden, z. B. die Zutrittskontrollsysteme SiPass integrated und SiPass Entro (SiPass integrated ist der Produktname), die interaktive IVM Videosoftware oder das Gefahrenmanagementsystem MM8000. Zusätzlich zur Bildaufzeichnung unterstützt Sistore MX 3 G die Aufnahme von bis zu 16 Audiokanälen.

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