PMRExpo in Köln: Interview mit Geschäftsführer Oliver Frese

GIT SICHERHEIT: Herr Frese, die PMRExpo macht schon seit mehr als 20 Jahren die einsatz- und geschäftskritische Kommunikation zum Thema. Letztes Jahr gab es 236 Aussteller aus 25 Ländern und rund 5000 Besucher aus 57 Ländern. Was erwarten Sie für die diesjährige Veranstaltung?    

Oliver Frese: Unser Ziel ist es, die Spitzenposition der PMRExpo als europäische Leitmesse für sichere und hochverfügbare Kommunikation weiter zu festigen. Durch die Weiterentwicklung unserer Themenfelder bleibt die Messe die führende Plattform für professionelle Kommunikation und Mobilfunklösungen. Wir tragen damit nicht nur den aktuellen Anforderungen der Branche Rechnung, sondern schaffen auch den Rahmen, um künftige Trends und Technologien zu integrieren. Langfristig sehen wir das Potenzial, die PMRExpo als zentralen Treffpunkt für die nationale, europäische und globale Branche zu etablieren.

Welche Schwerpunkte werden auf der PMRExpo 2024 gesetzt? 

Oliver Frese: Neben den zentralen Themenfeldern BOS/Public Safety, KRITIS, Leitstellen und Critical IoT legen wie in diesem Jahr einen besonderen Fokus auf private 5G-Campusnetze. Auch Cybersecurity und Künstliche Intelligenz spielen eine wichtige Rolle und finden sich in allen Bereichen der PMRExpo wieder. Im Hinblick auf die Öffentliche Sicherheit steht erneut die hochverfügbare sichere Kommunikation von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten im Fokus der Leitmesse. Besucherinnen und Besucher erhalten einen umfassenden Einblick, wie Breitbandtechnologien die Sicherheit, Effizienz und Reaktionsfähigkeit dieser Einsatzkräfte verbessern können.

Das Themenspektrum der PMRExpo spiegelt einige der Kernthemen der Sicherheit insgesamt wider – Stichwort KRITIS etwa...?  

Oliver Frese: Ganz genau. In Krisenzeiten und angesichts einer zunehmend unsicheren Welt rückt der Schutz Kritischer Infrastrukturen immer stärker in den Fokus. Die PMRExpo zeigt, wie entscheidend sichere Kommunikation für die Stabilität dieser Infrastrukturen ist. Die Fachmesse präsentiert Lösungen, um sowohl die Digitalisierung als auch die Sicherheit in zentralen Bereichen wie Energie, Verkehr und öffentliche Versorgung voranzutreiben. Die auf der PMRExpo gezeigten Technologien sind Schlüsselfaktoren für die Abwehr von Cyber-Bedrohungen und die Zuverlässigkeit der Systeme.

Gerade Kritische Infrastrukturen, aber auch unsere Industrie und andere Unternehmen, müssen bekanntlich Maßnahmen zum Schutz vor Cyberangriffen ergreifen – das wird ja auch erkannt und angegangen. Erpressungen durch Schadsoftware aller Art sind geradezu an der Tagesordnung – bis hin zur Ausnutzung von noch nicht erkannten Sicherheitslücken, Stichwort Zero-Day-Vulnerabilität. Was erwartet den Besucher zu diesen Themen? 

Oliver Frese: Der Schutz vor Cyberangriffen stellt eine zentrale Herausforderung für KRITIS, die Industrie und die gesamte Wirtschaft dar. Unternehmen müssen sich mehr denn je mit der Sicherheit und Widerstandsfähigkeit ihrer Kommunikationsnetze auseinandersetzen. Deshalb rückt das Thema Cybersecurity auf der PMRExpo 2024 in den Fokus. Die Aussteller bieten praxisnahe Lösungen, verschiedene Konzepte und innovative Technologien, die den Schutz unserer Systeme und Infrastrukturen nachhaltig stärken.

Ganz stark im Vordergrund stehen derzeit auch die 5G-Netze oder privaten Campusnetze, deren Vorteile bezüglich Datenhoheit und Sicherheit, Echtzeitübertragung etc. vor allem viele Industrieunternehmen bereits nutzen. Was erwartet die Besucher dazu in diesem Jahr auf der PMRExpo?  

Oliver Frese: Die Besucherinnen und Besucher können sich in diesem Jahr auf tiefgehende Einblicke in die Planung, Implementierung und den Betrieb hochverfügbarer 5G-Campusnetze freuen. Im Fokus steht dabei das Zusammenspiel von Produkten, Anwendungen und Akteuren im 5G-Ökosystem. Führende Unternehmen und Organisationen präsentieren gemeinsam in praxisnahen Anwendungsbeispielen, welche Vorteile und Potenziale private 5G-Campusnetze bieten.

Ein wichtiger Teil der Messe ist das Vortragsprogramm im Rahmen des „Summit“, das Sie zusammen mit dem PMeV-Netzwerk sichere Kommunikation, dem ideellen Träger der PMRExpo, entwickeln. Geben Sie uns eine kleine Vorschau? 

Oliver Frese: Auch in diesem Jahr wird das Vortragsprogramm wieder praxisnahe Einblicke von Branchenexperten in die neuesten Entwicklungen, Technologien und Lösungen der sicheren einsatz- und geschäftskritischen Kommunikation bieten. Im Fokus stehen aktuelle Herausforderungen, konkrete Lösungen und anschauliche Praxisbeispiele. Der erste Tag widmet sich den privaten 5G-Campusnetzen, wobei regulatorische Rahmenbedingungen, Compliance sowie Erfahrungsberichte und Best Practices zur Implementierung vorgestellt werden. Am zweiten Tag liegt der Schwerpunkt auf BOS und KRITIS. Besonders freuen wir uns, dass Frank Buddrus, Vizepräsident der BDBOS, den zweiten Summit-Tag eröffnen wird. Traditionell steht der dritte Tag im Zeichen der Leitstellen. Ob Leitstellen aus der Cloud, Künstlicher Intelligenz in Leitstellen oder der Einsatz von Drohnen: Die Teilnehmer erwartet ein spannendes und informatives Programm.

Wird es auch dieses Jahr wieder einen Hackathon geben?

Oliver Frese: Ja, und wir freuen uns sehr, die jungen Tech-Talente auf der PMRExpo begrüßen zu dürfen. Das Motto des Hackathons lautet „Krisenkommunikation mit KI neu gestalten“. Ziel ist es, KI-basierte Lösungen zu entwickeln, die das Krisenmanagement verbessern, fundierte Entscheidungen unterstützen und die Kommunikationseffizienz in kritischen Situationen steigern. Wir laden alle Besucher und Aussteller herzlich ein, sich selbst ein Bild zu machen, den Hackathon zu besuchen und sich mit den teilnehmenden Teams auszutauschen. Natürlich werden die Ergebnisse am Ende wieder auf der Bühne in der Connecting Area präsentiert.

Herr Frese, Sie sind seit 2020 Geschäftsführer der Koelnmesse – gerade haben Sie Ihren Vertrag bis 2029 verlängert. Was haben Sie alles vor in den nächsten fünf Jahren...?

Oliver Frese: Ganz oben auf meiner Agenda für die kommenden Jahre steht, für den Standort Köln hochattraktive Messeformate und Konzepte zu entwickeln und auszubauen. Ziel ist es, dass die Veranstaltungen der Koelnmesse nicht nur ein unverzichtbarer Termin im Geschäftskalender der aktuell mehr als 50.000 ausstellenden Unternehmen bleiben, sondern auch für neue Aussteller und Partner zum „Place to be“ werden und dazu gehört natürlich auch die PMRExpo.