Schlüssel zur Techno-Stadt
In seinem „Technocenter" konzentriert Renault seine sämtlichen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten. Sicherheit für die sensiblen Daten, Prototypen neuer Fahrzeuge und sonstige Pro...
In seinem „Technocenter" konzentriert Renault seine sämtlichen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten. Sicherheit für die sensiblen Daten, Prototypen neuer Fahrzeuge und sonstige Produktinnovationen hat hier oberste Priorität. Zum Management des Zutritts der Mitarbeiter von Drittfirmen arbeitet man mit dem Schlüsselmanagement-System proxSafe maxx von Deister Electronic.
Nicht weit von Versailles, rund 20 km vor Paris, liegt eine Stadt, die in dieser Form erst seit knapp elf Jahren existiert. Sie wurde - insofern durchaus vergleichbar mit dem barocken Königspalast - generalstabsmäßig geplant und gebaut: Das Renault Technocenter in Guyancourt ist eine High-tech-Kleinstadt für sich. Diese umfasst ein Gebiet von 150 Hektar, das mit einem eigenen 20 km umfassenden Straßennetz erschlossen ist. Der Bau begann nach zweijähriger Planung im Jahr 1991, im Sommer 1998 wurde es eröffnet.
Allein 11.500 Ingenieure, Techniker und Designer arbeiten und forschen hier. Sie entwickeln Innovationen für den Automobilbau - mit dem Ziel der Verkürzung von Entwicklungszyklen sowie der Kostensenkung. Und das Ziel wird offenbar auch erreicht: Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums resümierte der Autohersteller, dass die Bündelung der Forschungs- und Entwicklungskapazitäten in Guyancourt die Entwicklungszeit eines Modells um zwei Drittel verkürzen und Einsparungen in Millionenhöhe ermöglicht.
Vitales Thema Know-how-Schutz
Damit ist das Entwicklungszentrum gewissermaßen das Gehirn von Renault. Wo so viel streng vertrauliches Know-how und Ingenieurskunst geballt sind, ist der Schutz vor Industriespionage, vor unerwünschtem Abfluss von Informationen an interessierte Dritte, ein vitales Thema. Eine der vordringlichen Sicherheitsaufgaben im Renault Technocenter besteht im Management der Mitarbeiter von Drittfirmen, die hier regelmäßig ein- und ausgehen. Dies übernimmt zum einen ein umfassendes Zutrittskontrollsystem, dazu bedurfte es aber ein System zum Management von Schlüsseln und Werksausweisen: Angesichts der Vielzahl daten- und know-how-sensiblen Räumlichkeiten musste für Renault jederzeit und lückenlos nachvollziehbar sein, welcher Mitarbeiter sich wann wo befindet oder befand. Die Verantwortlichen bei Renault verfolgen die Sicherheit mit der gleichen Akribie wie ihre eigenen Entwicklungen: Gesucht werden adäquate Lösungen, die sich technisch auf demselben Höchststandard bewegen wie sie selbst. Im Ergebnis entschied man sich für eine Lösung von Deister Electronic. Dieses Unternehmen hatte das Entwicklungszentrum bereits mit Zutrittslesern ausgerüstet. Aus diesem Kontakt erwuchs der Auftrag, ein Schlüssel- und Ausweis-Management zu installieren, das in der Lage ist, bis zu 32 Schlüsselkabinette zu steuern und bis zu 1.024 Schlüssel zu verwalten.
Berührungslose Identifikation
Dabei fiel die Wahl auf die größere Variante der Lösung für die Sicherung und Verwaltung von Schlüsseln und Wertgegenständen in gesicherten Bereichen - das „proxSafe maxx"-System. Die Schlüssel bzw. Werkausweise werden mit Hilfe eines Einmal-Siegels an einem keytag, einem elektronischen Schlüsselanhänger, befestigt. Dieser wird jeweils bei Entnahme und wieder bei Rückgabe berührungslos und eindeutig identifiziert. Sämtliche Bewegungen und Nutzungen der Schlüssel werden protokolliert und archiviert. So lässt sich jederzeit genau nachvollziehen, wer wann welchen Schlüssel benutzt oder einen Werksausweis entnommen hat.
Dank diesem System kann sofort eingeschritten werden, sobald jemand seine Zutrittsberechtigung überschreitet. Kommt der Schlüssel nicht rechtzeitig zurück, kann sofort das Werkstor benachrichtigt werden. Dort kann der Betreffende entsprechend kontrolliert werden. Der Vorteil dieses Systems wird deutlich, wenn man es mit der Situation vor dessen Installation vergleicht: Der Umgang mit der unüberschaubaren Vielfalt an Schlüsseln und potentiellen Schlüsselinhabern war nicht weniger als „ein Albtraum", wie Paul Gilardi von Deister Electronic in Frankreich berichtet. Dies führte zu Unübersichtlichkeit und auch zu Fehlalarmen.
Insgesamt werden in Guyancourt ca. 1.000 Schlüssel für Technikräume, Büros, Konferenzräume, aber auch von Autos, an denen gerade gearbeitet wird, einheitlich und eindeutig verwaltet. Dafür tritt der Ausweisinhaber an das Terminal des Zugangskontroll-Lesers. Dort wird ihm auf dem Bildschirm angezeigt, welchen Schlüssel er nehmen darf. Diesen Schlüssel gibt das Schlüsselkabinett frei - und dort wird er nach Beendigung des Auftrags wieder eingesteckt. Die Kabinette sind durch eigene, platzsparende Rolltüren geschützt.
Renault-eigenes Netzwerk
Eine besondere Herausforderung für die Installation des Schlüsselverwaltungssystems lag in der Notwendigkeit, dieses mit dem hochsicheren, hackergeschützten Netzwerk von Renault zu verknüpfen, berichtet Paul Gilardi. Für die Sicherheitsverantwortlichen dort war es von entscheidender Wichtigkeit, die Schlüsselverwaltung von ihrem eigenen System aus managen zu können. Deister konnte dies bewerkstelligen - dazu kommt die besondere Flexibilität der installierten Schlüsselschränke. Sie können nahezu beliebig an andern Orten installiert, erweitert oder umorganisiert werden. Der große Speicher des Bedienterminals macht das System besonders betriebssicher, selbst bei Netzwerkausfall können Spannungsausfälle überbrückt werden. Das System hat sich in der Praxis ausgesprochen bewährt, so Paul Gilardi. Demnächst werden auch die Standorte Renault Boulogne sowie Renault Sport - beide ebenfalls in der Nähe von Paris - mit dem System ausgerüstet.
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