Sicherheitsschaltgerät myPnoz von Pilz als passgenaue Lösung

Das modulare Sicherheitsschaltgerät myPnoz von Pilz wird vorkonfiguriert und einbaufertig geliefert.

Das Timing hätte nicht besser kein können. Andreas Flatscher, Electrical Engineer bei der Firma Micado, war gerade dabei, ein Safety-Konzept für eine Inline-Messstation ­auszuarbeiten, als ein Newsletter in seinem Posteingang landete, der die Einführung ­eines neuen Sicherheitsschaltgeräts aus dem Hause Pilz ankündigte. Dieses bot nicht nur genau die Funktionalität, die er für „seine“ Applikation benötigte, sondern überzeugte auch noch mit einem weiteren überaus kundenfreundlichen Feature: Das modulare ­Sicherheitsschaltgerät myPnoz wird vorkonfiguriert und einbaufertig geliefert.

Die wahre Kunst des Ingenieurs ist es, die Dinge einfach zu machen. So lautet der Leitsatz des Osttiroler Unternehmens Micado, das 1998 als Konstruktionsbüro gegründet wurde und inzwischen als Full-Service-Partner automatisierte Lösungen bietet. Die Innovation dabei immer im Fokus: „Zu uns kommt man, wenn es knifflig wird. Als leidenschaftliche Tüftler lieben wir es, maßgeschneiderte technologische Antworten zu liefern, die den Status quo herausfordern.“ So beschreibt Micado-CTO Andreas Dorer sein Unternehmen, das in den Bereichen Produktentwicklung, Werkzeug- und Vorrichtungsbau sowie Automatisierungstechnik tätig ist.
 

Aufgeschlossen für Neues

Seit jeher aufgeschlossen zeigt sich Micado auch gegenüber neuen Produkten seiner Stammzulieferer. Wie Anfang 2021 – die Tiroler waren die Ersten, die über die österreichische Tochter von Pilz ein myPnoz-Sicherheitsschaltgerät orderten. Und das bereits vor dem offiziellen Produkt-Launch, der Anfang Februar weltweit erfolgte.

Proaktiv ließen sich die innovativen Österreicher die wichtigsten Details zu dieser bedarfsgerecht gestaltbaren Safety-Lösung vorab geben. „Als ich die Ankündigungsmail erhielt, fragte ich sofort nach, was Pilz da Schönes ‚fabriziert‘ hat. Und nachdem ich wusste, worum es sich bei myPnoz handelt, dachte ich: Yes, das passt mir genau rein“, schildert Andreas Flatscher, Electrical Engineer bei Micado, rückblickend die Ausgangssituation. Er war zum damaligen Zeitpunkt gerade dabei, die Sicherheitstechnik für den Prototypen eines Inline-Messsystems zu entwerfen, das dann in mehreren Werken des weltweit tätigen Auftraggebers eingesetzt werden sollte.
 

Konfiguration nach Wunsch

Aus Micado-Sicht präsentierte Pilz das richtige Produkt zum richtigen Zeitpunkt. Denn das modulare Sicherheitsschaltgerät myPnoz bietet sich bei Anwendungen von geringer oder mittlerer Komplexität für die Überwachung von bis zu 16 Sicherheitsfunktionen an. Im Kern ist dieses ohne Programmierkenntnisse individuell gestaltbare Produkt immer noch ein Sicherheitsschaltgerät. Hardwareseitig besteht es aus einem Kopfmodul mit integrierter Spannungsversorgung und übergeordneter Sicherheitsfunktion, an das maximal acht Erweiterungsmodule ansteckbar sind. Die Systemlogik wird durch die Steckreihenfolge und die Einstellung der Drehschalter bestimmt. Die Konfiguration dieser neuartigen Safety-Lösung, die sich je nach Bedarf maßschneidern lässt, erfolgt über das dazu gehörige Onlinetool myPnoz Creator. Das fachmännische Urteil von Andreas Flatscher lautet: „Wenn man einmal den Ablauf für eine Verschaltung mit vorgefertigten Funktionsblöcken kennt, ist die Bedienung praktisch selbsterklärend – sowieso für alle, die bereits mit dem Pnozmulti Configurator – also dem Konfigurator für die sichere Kleinsteuerung von Pilz – gearbeitet haben.“
 

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Ein typischer Anwendungsfall

Bei der Inline-Messstation, die Micado für einen namhaften Automobilzulieferer konzipieren und konstruieren sollte, wurden zwei Sicherheitszonen gebildet, über die ein zweikanaliger Not-Halt-Taster als globale Sicherheitsfunktion wacht. Dieser wirkt auf die Ausgänge beider Zonen und ist mit den weiteren Eingangsfunktionen UND-verknüpft.

„Unsere Applikation ist genau das, was Pilz als typischen Anwendungsfall für myPnoz beschreibt: Bei uns waren drei Sicherheitsfunktionen abzubilden – ein Not-Halt, eine Schutztür, die für Einricht- und Wartungsarbeiten notwendig ist, sowie eine Schutzklappe, um den Eingriff in die vorgelagerte Maschine zu verhindern. Außerdem musste unser System sicherheitstechnisch mit dem vor- bzw. nachgelagerten Produktionsprozess harmonieren“, beschreibt Andreas Flatscher ein Safety-Konzept, für dessen Realisierung letztendlich vier Module notwendig waren: Ein Kopfmodul, ein Ein-/Ausgangsmodul, ein Ausgangsmodul für unverzögert und eines für anzugverzögert schaltende Relaiskontakte.
 

Ready to install

Geliefert wurde myPnoz werksseitig komplett vormontiert, eingestellt sowie getestet und war somit „ready-to-install“. „Bei dieser neuen Generation an Sicherheitsschaltgeräten wandert der Programmieraufwand zu Pilz“, freut sich Micado-CTO Andreas Dorer über eine Lösung, die ihm und seinen Kollegen Zeit sparen hilft. Laut Andreas Flatscher sei dies sicher eine Stunde Zeitersparnis pro Maschine. „Bis dato benötigten wir bei ähnlichen Anlagen bei der Inbetriebnahme einen Programmierer vor Ort, der gemeinsam mit dem Elektriker nach dem Verkabeln und dem anschließenden I/O-Check eine Validierung des Gesamtsystems vornimmt, das fällt jetzt weg“, erklärt er.

Unterstützung bei der Verdrahtung gibt es ebenfalls, denn jedem myPnoz liegt nicht nur eine Dokumentation inklusive Abschaltmatrix, sondern auch ein individueller Anschlussplan bei. Und will ein Kunde zu einem späteren Zeitpunkt denselben Systemaufbau erneut bestellen, so kann er dies über den beim ersten Projekt erhaltenen Typenschlüssel tun. In diesem sind alle Hinweise für die gewünschte Hardware- und Logik-Zusammenstellung versteckt.

Anhand einer eindeutig interpretierbaren Zahlen- bzw. Buchstabenkombination erkennt Pilz, was der Kunde wünscht. Die benötigten Module werden entsprechend zusammengesteckt, die Potentiometer in die richtige Position gedreht und eine Plug & Play-fähige Lösung verschickt. So wird dem Anwender einiges an Aufwand abgenommen. „Man muss wissen, wie viele I/Os benötigt werden und ob bzw. welche Verzögerungszeiten bei der Abschaltmatrix zu berücksichtigen sind – den Rest erledigen der myPnoz Creator und wir“, fügt Andreas Dorer ergänzend hinzu.
 

Safety-Knowhow direkt vom ­Hersteller

Obwohl die Techniker von Micado im Laufe der Jahre ein umfangreiches Safety-Knowhow aufgebaut haben und nur noch äußerst selten auf eine zusätzliche Expertise von außen zurückgreifen müssen, schätzen sie, dass ihnen im Falle des Falles mit Pilz ein verlässlicher Partner zur Seite steht. „Pilz hat immer ein offenes Ohr für uns“, lobt Andreas Dorer. „Bei Bedarf erhalten wir eine professionelle, kompetente Beratung – jederzeit auch persönlich, bei uns vor Ort. Und die Produkte selbst sind qualitativ hochwertig, funktionieren einwandfrei und werden mit einer vollständigen Dokumentation geliefert.“ Andreas Flatscher hebt als Electrical Engineer in diesem Zusammenhang vor allem die Eplan-Makros hervor: „Bei anderen Herstellern werden nur die ‚High-Runner‘ mit solchen Daten ausgestattet. Bei Pilz stehen diese wirklich durchgängig für jedes Produkt zur Verfügung“, erklärt er.

Was das Thema myPnoz betrifft, denken die Oberlienzer bereits über zukünftige Einsatzgebiete nach. „Hier hatten wir eine Inline-High-Speed-Messung zu realisieren, bei der rund um die Uhr im Drei-Schicht-Betrieb 30 Teile pro Minute zu prüfen sind. Wir denken darüber nach eine myPnoz-Einheit zu konfigurieren, die für 80 Prozent unserer Anwendungsfälle passt“. Andreas Dorer deutet weiter an, dass Pilz mit myPnoz ein Sicherheitsrelais auf den Markt eingeführt hat, das Bestseller-Potenzial hat: „Ist so ein Standard geschaffen, mit dem man eine gute Bandbreite an Projekten abdeckt, kann man diesen ohne Engineering- oder Programmieraufwand immer wieder verwenden: Das hat Charme“, urteilt der Micado-CTO abschließend.

Mehr Informationen zu myPnoz erhalten Interessierte unter folgenden Link: https://youtu.be/5RtUDB1Cna4

 

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