Sicherheitstechnik: Kooperation von Dallmeier und PPS für Infraserv Höchst
Sicherheitstechnik: Kooperation von Dallmeier und PPS für Infraserv Höchst. Infraserv Höchst ist führender Standortbetreiber und Industriedienstleister für Chemie und Pharma sowie ...
Sicherheitstechnik: Kooperation von Dallmeier und PPS für Infraserv Höchst. Infraserv Höchst ist führender Standortbetreiber und Industriedienstleister für Chemie und Pharma sowie verwandte Prozessindustrien und betreibt einen der größten Produktions- und Forschungsstandorte Europas: den Industriepark Höchst in Frankfurt am Main. Mit Lösungen des Regensburger CCTV-Spezialisten Dallmeier und dem Systemintegrator PSS GmbH & Co KG aus Mörfelden-Walldorf wurde ein Videoüberwachungs- und Sicherheits-Managementsystem implementiert, das eine zuverlässige Absicherung des gesamten Areals ermöglicht und dabei die Integration unterschiedlichster Sub-Systeme erlaubt.
Der Industriepark Frankfurt-Höchst ist ein hochmoderner Chemie- und Pharmastandort mit einem einzigartigen Dienstleistungsangebot aus einer Hand. Mit rund 22.000 Beschäftigten bietet der Standort eine optimale Infrastruktur für mehr als 80 Unternehmen – vom internationalen Konzern bis hin zum innovativen Dienstleister. Die zentrale Lage im Herzen Europas nahe der Business-Metropole Frankfurt garantiert eine perfekte Anbindung an internationale Warenund Finanzströme.
Der Industriepark ist aus dem ehemaligen Stammwerk der Hoechst AG hervorgegangen. Im Zuge der Überführung der einzelnen Aktivitäten der Hoechst AG in verschiedene eigenständige Gesellschaften wurde 1997 die Infraserv GmbH & Co. Höchst KG als Standortbetreibergesellschaft gegründet. Mit bewährtem Know-how und einem Höchstmaß an Zuverlässigkeit ermöglicht Infraserv seinen Kunden die Konzentration auf ihr Kerngeschäft und trägt damit entscheidend zu deren Erfolg bei.
Die Infraserv Höchst-Gruppe beschäftigt ca. 3.000 Mitarbeiter und erzielte 2005 einen Umsatz von 812 Mio. €. Als führender Standortbetreiber bietet das Unternehmen seinen Kunden alle Leistungen für einen erfolgreichen Geschäftsbetrieb: von der Laborausstattung über umfassende Logistik-Services bis hin zu Entsorgungsleistungen – und natürlich auch ein entsprechendes Sicherheitssystem.
Zentrale Leitstelle
In einer speziell eingerichteten Leitzentrale mit fünf Arbeitsplätzen, die 24 Stunden am Tag besetzt sind, laufen die Alarme des gesamten Areals auf. Bereits seit einigen Jahren ist hier ein analoges System im Einsatz, das mittlerweile allerdings nicht mehr dem neuesten Stand der Technik entsprach. Deshalb wurde beschlossen, das System grundlegend zu modernisieren und schrittweise auf digitale Technik umzustellen.
Komplexe Anforderungen
Die Anforderungen an ein Überwachungssystem im Industriepark Höchst sind sehr komplex und lassen sich mit den Bedingungen in einer Stadt vergleichen, in der viele unterschiedliche Bereiche zusammentreffen: Es werden nicht nur die äußeren Grenzen, Zufahrtsbereiche, einzelne Produktions- und Lagerstätten überwacht, sondern auch Verkehrsbereiche und Parkplätze.
Darüber hinaus wird das Gelände durch den Main geteilt, weshalb auch der Uferbereich entsprechend abgesichert werden muss. Der attraktive Standort führt dazu, dass sich immer neue Unternehmen ansiedeln, so dass das System für künftige Erweiterungen flexibel sein muss. Zudem sollte eine problemlose Integration in bereits bestehende Systeme möglich sein.
Bei einem Besuch in der Fertigungsstätte von Dallmeier in Regensburg fiel schließlich die endgültige Entscheidung zugunsten des erfahrenen Marktführers. Ausschlaggebend war laut Aussagen von Thomas Krüger von Infraserv Höchst, Leiter der Meldezentrale des Industrieparks, nicht nur die überzeugende Technik, sondern auch das offene Systemkonzept der Dallmeier-Lösung.
Denn obwohl Dallmeier selbst alle Komponenten für ein perfekt aufeinander abgestimmtes Überwachungssystem liefern kann, ist auch die Kommunikation mit Produkten anderer Anbieter sowie die Integration in übergeordnete Managementsysteme oder die Einbindung externer Systeme, wie z.B. Brandmeldeanlagenb, Einbruchmeldesysteme oder Zutrittskontrollsystemen, problemlos möglich. Vor allem aus finanzieller Sicht ist dies ein großer Vorteil für Infraserv, da sich das neue SeMSy Managementsystem mühelos in die bereits bestehende Infrastruktur eingliedern und bei Bedarf jederzeit erweitern lässt.
Starkes System Design
Für den Industriepark Höchst erwies sich die Digitale Matrix mit dezentraler Aufzeichnung als optimale Lösung. Sie beinhaltet eine integrierte Full Frame Resolution Matrix mit Realtime-Speicher für jeden Kanal. Alle Kanäle sind modular angelegt. So kann je ein Video- und je ein Audiosignal als Eingang (Kameras, Mikrofon) und/oder Ausgang (Monitor, Lautsprecher) verarbeitet werden.
Jede Kamera, die an das System angeschlossen ist, kann aufgezeichnet und gleichzeitig über das mitgelieferte und vorinstallierte Managementsystem SeMSy auf jeden angeschlossenen Monitor (Composite oder Y/C) aufgeschaltet werden. Die Aufschaltung kann im Live- oder im Wiedergabemodus erfolgen. Während der Wiedergabe läuft die Aufzeichnung ohne Unterbrechung weiter.
Der Bedienplatz kann durch ein externes Keyboard ergänzt werden, mit dem die Matrix geschaltet, PTZ-Kameras gesteuert oder Sonderfunktionen aufgerufen werden können. Die Wiedergabesteuerung wird durch das integrierte Jog-Shuttle optimal unterstützt. Recherchezeiten werden so auf wenige Sekunden reduziert.
Durch die dezentrale Aufzeichnung werden höchste Datensicherheit und Datenverfügbarkeit sowie bestmögliche Kosteneffizienz erreicht. Im Vergleich zu einer zentralen Lösung bietet eine dezentrale Aufzeichnungstechnik erhebliche Einsparungen bei Peripherie und Komponenten für die Netzwerktechnik und eine wesentlich günstigere wie sicherere Archivierungsmöglichkeit.
Vergleicht man beide Lösungen – also zentrale und dezentrale Aufzeichnungstechnik – liegt der Kostenfaktor bei 3:1, da der Materialaufwand für Storage, Netzwerk und Ausfallsicherheit bei einer zentralen Aufzeichnung wesentlich höher liegt. Zum Einsatz kommen 115 Systeme des Typs DIS-2/M (1-Kanal MPEG-2/-4 Echtzeit Streamer und Recorder) als Encoder sowie 32 mal DIS-1 (1-Kanal MPEG-2 Video Streaming Server) als Decoder.
Modular aufgebaut
Der DIS-1 ist ein speziell für die Sicherheitstechnik entwickeltes Bildaufzeichnungs-, Tonaufzeichnungs- und Übertragungssystem. Die Daten werden nach dem MPEG-2 Standard komprimiert und können über die integrierte Netzwerkschnittstelle übertragen und gleichzeitig auf einer internen Festplatte aufgezeichnet werden. Parallel ist noch der Empfang eines weiteren Datenstromes aus dem Netzwerk und die Wiedergabe auf einem lokal angeschlossenen Monitor möglich. Die Bild- und Tonqualität entspricht höchsten Erwartungen und reicht, je nach eingestellter Konfiguration, bis zur DVD-Qualität. Die Netzwerkübertragung entspricht den internationalen Standards und unterstützt Unicast sowie Multicast.
Der DIS-2/M ist ein modulares Aufzeichnungs- und Übertragungssystem in 19"-Rack- Einschubbauweise. Aufgrund seines flexiblen Aufbaus ist er die ideale Lösung für die Überwachung kritischer Bereiche, bei denen eine hohe Aufzeichnungsqualität und Echtzeitübertragung in kompakter Form gefordert sind (Broadcast- Qualität). Das System besteht aus bis zu zehn Modulen, die auf Basis des Sicherheitsbetriebssystems Linux arbeiten.
Bei jedem Modul ist der Anschluss eines Video- und eines Audiosignales möglich. Der modulare Aufbau des Systems und die Hotplug-Funktionalität der Einzelmodule, über die auch die redundanten Netzteile des Baugruppenträgers verfügen, stellen eine hohe Verfügbarkeit der Gesamtlösung sicher. Die Systeme zeichnen direkt auf dem integrierten Speicher auf und sichern damit eine maximale Verfügbarkeit der Aufzeichnungsdaten auch im Falle von Netzwerkproblemen oder -ausfällen.
Durch dieses dezentrale Speicherkonzept werden darüber hinaus die Anforderungen an das Netzwerk (z.B. die Bandbreite) minimiert. Zeitgleich zur Aufzeichnung ist die Live-Übertragung von Kamerasignalen sowie die Wiedergabe aufgezeichneter Sequenzen uneingeschränkt möglich.
Automatische Alarmverwaltung
Wenn über das Netzwerk wichtige Meldungen gesendet werden, wird automatisch ein Alarm generiert und es erfolgt eine Aufschaltung auf eine große Monitorwand mit 16 Monitoren. Der Operator, der den Alarm abarbeitet, bekommt alle relevanten Informationen automatisch aufbereitet. An seinem Arbeitsplatz befinden sich drei analoge Monitore, auf denen er zum einen das Alarmbild, dann das Live-Bild und schließlich die automatische Wiedergabe der Aufzeichnung beginnend ab 30 Sek. vor dem Alarm sieht. Dadurch erhält er einen raschen Überblick über die Situation, ohne mühevoll in den aufgezeichneten Sequenzen suchen zu müssen. Vor der Modernisierung lag die Zahl der Alarme pro Jahr übrigens im 5-stelligen Bereich. Mit Hilfe einer neuen Software konnte die Fehlalarmquote mittlerweile erheblich reduziert werden.
Der Systemintegrator
Projekte von PSS wurden bereits einige Male prominent in GIT SICHERHEIT beschrieben. Die PSS GmbH & Co KG ist ein herstellerneutrales Systemhaus in Mörfelden-Walldorf und betreut die Infraserv seit längerer Zeit. Für Volker Nieraad, PSS-Geschäftsführer, war es eine besondere Herausforderung bei dem Projekt, dass "alte analoge Technik" und "neue digitale Wel"“ über Monate parallel betrieben werden musste. Zudem sah Nieraad die jahrelange gute Betreuung des Endkunden, die Ortsnähe mit kurzen Reaktionszeiten im Servicefall (bei Tag und Nacht) sowie die Einführung des herstellerneutralen Managementsystems und die enge Zusammenarbeit mit Dallmeier als Schlüssel zum Erfolg bei diesem komplexen Projekt.
Die nächsten Systemerweiterungen sind schon in Aussicht. So werden in den kommenden Wochen bereits die ersten Brandmeldeanlagen integriert. Mittelfristig werden 70–80 Brandmeldesysteme in das System eingebunden sein. Zutrittskontrolle, Sprechanlagensysteme und Kfz-Kennzeichenerkennung werden gemäß Volker Nieraad zufolge ebenfalls noch in diesem Jahr integriert.
Positive Bilanz
Infraserv Höchst ist laut Meldezentralenleiter Thomas Krüger mit dem eingesetzten System äußerst zufrieden: „Die Bildqualität hat sich erheblich verbessert, außerdem verlief die ganze Abwicklung reibungslos. Wir wurden von Anfang an optimal beraten.“ Aufgrund der positiven Erfahrungen sind so bereits Erweiterungen und neue Anbindungen an das Managementsystem geplant.
KONTAKT
Christina Senninger
Dallmeier electronic, Regensburg
Tel.: 0941/87 00-0
Fax: 0941/87 00-180
info@dallmeier-electronic.com
www.dallmeier-electronic.com
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