Transparenz im Umgang mit Alarmen und Störungen
Sicherheits- und Gebäudetechnik ist in Unternehmen und Einrichtungen vielseitig und weit verzweigt im Einsatz. Um das verantwortliche Personal bei Bedienung und Betreuung der Systeme zu unterstützen, bedarf es integrativer Sicherheitsmanagementsysteme. Meldungen wie Störungen und Alarme müssen an zentraler Stelle ersichtlich werden, so dass sie effektiv bearbeitet bzw. verfolgt werden können. Nur so ist es möglich, der Sicherheit ausreichend Rechenschaft zu tragen und durch notwendiges Reagieren bzw. Intervenieren Schlimmeres zu verhindern. Ein Beitrag von Sascha Weis, Produktmanager Sicherheitsmanagementsysteme bei Securiton.
Das übergeordnete Sicherheitsmanagement stellt eine Integrationsplattform dar, die sowohl eine einheitliche Darstellung als auch Maßnahmenbeschreibungen für das Sicherheitspersonal bereithält. Denn stellt man sich vor, dass viele Meldungen parallel entstehen und diese zur gleichzeitigen Bearbeitung durch den Operator anstehen, kann schnell Panik entstehen. Und in Folge davon können durch Unsicherheit bei fehlenden Definitionen im Umgang mit den Meldungen Fehler passieren, die zwingend zu vermeiden sind, wenn es um den Schutz von Menschen und Sachwerten und um den reibungslosen Betriebsablauf geht.
Auf einen Blick die Lage im Griff
Im vielseitigen Umgang mit Brandschutzeinrichtungen, Einbruch- und Gefahrenmeldesystemen, Zutrittskontrolle, Videoüberwachung und anderen Sicherheitseinrichtungen oder Gebäudetechniken (beispielsweise elektroakustische Systeme oder Gegensprechanlagen) gilt es, den sicheren Überblick zu behalten. Dafür werden die Systeme mittels intelligenter Schnittstellen an ein übergeordnetes Sicherheitsmanagement angebunden. Für das Einsatzpersonal steht eine Plattform für eine Vielzahl unterschiedlichster Systeme zur Verfügung, was eine einheitliche Sicht auf die Systeme darstellt und darüber hinaus schnelles und intuitives Reagieren sicherstellt.
Das Sicherheitsmanagement bietet individuelle und optimal eingerichtete Workflows. Durch ein auslösendes Ereignis eines angebundenen Peripheriegerätes erfolgt eine Meldung oder teils auch eine automatische Reaktion im Managementsystem, entweder direkt oder verzögert. So ist es möglich, dass bei ausbleibendem Handeln durch das Sicherheitspersonal nach einer definierten Zeit eine automatische Reaktion seitens des Systems erfolgt. Manuelle Reaktionen wie Barrieren öffnen, Schleusen freigeben oder auch Erkundungszeiten starten werden unterstützt durch automatisierte Reaktionen wie das Aufschalten von Lageplänen und Überwachungskameras. Das individuell konfigurierte Managementsystem macht es möglich, zur richtigen Zeit die richtigen Informationen zur Verfügung zu haben. In Verbindung mit der spezifischen Darstellung und den notwendigen Maßnahmendefinitionen ein echter Mehrwert für jede Anwendungsumgebung.
Alarme sichtbar machen
Der Umgang mit Alarmen und Ereignissen sowie Zustandsänderungen ist elementar, ebenso das permanente Nachführen des Abbildes aller angeschlossenen Systeme.
Wenn Videoüberwachung zum Einsatz kommt, dann liefern die Videobilder der Überwachungskameras nützliche Daten der vorherrschenden Situationen für das von der Leitstelle teils weit entfernte Geschehen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten für die Kombination von Videoüberwachung und Sicherheitsmanagement: Die einfache Art der Integration von Videosystemen ins Alarmmanagement erfolgt über Kontaktschnittstellen, mittels derer die getrennten Systeme den Austausch von wichtigen Meldungen umsetzen. Zusätzlich können hier auch Sammelbefehle an das Videosystem abgesetzt werden. Die eigentliche Anzeige der Videodaten erfolgt in Form einer einfachen Browseransicht, die im Managementsystem integriert wird. Diese Form der Kombination ist allerdings heute in der Praxis nur noch selten anzutreffen.
Einbindung ins Sicherheitsmanagement
Die zweite Möglichkeit – und derzeitiger Standard – besteht in der Anbindung von Videosystemen über Schnittstellen direkt ins Sicherheitsmanagement. Herstellerunabhängig besteht die Möglichkeit, dedizierte Ereignisse und Befehle vom Videosystem in das Managementsystem zu übertragen und die jeweiligen Funktionalitäten bereitzustellen. Die Anzeige der Videodaten erfolgt in einer eigenen Videoapplikation, die innerhalb des Managementsystems zur Verfügung gestellt wird, was allerdings einen begrenzten Umfang für die Darstellung der Videofunktionalitäten bedeutet. Neben Live- und Archivbilddarstellung ist auch die Steuerung von Kameras, die manuelle oder automatisierte Aufschaltung der Videobilder sowie die Darstellung oder Erstellung von manuellen Aufzeichnungen innerhalb des Managementsystems möglich. Im Grundsatz handelt es sich aber dennoch um getrennte Systeme, verbunden über die Schnittstelle mit Bereitstellung von Funktionalitäten.
Intelligente Integration
Securiton Deutschland macht es darüber hinaus möglich, die intelligente Integration durch Kombination des Managementsystems SecuriLink UMS mit dem Videosicherheitssystem IPS VideoManager umzusetzen. Sie erfolgt über die vom Videosicherheitssystem bereitgestellte Systemschnittstelle mit maximalem Leistungsumfang inklusive aller Schnittstellenfunktionalitäten. Bei dieser intelligenten Kombination handelt es sich nicht mehr um zwei getrennte Systeme, sondern um eine Systemplattform, welche alle Funktionalitäten seitens der Videoclients über die Schnittstelle zur Verfügung stellt und damit die komplette Darstellung und Nutzung der Videofunktionen im Managementsystem ermöglichen.
Neben der Live- und Archivbildanzeige, dem Erstellen und Abrufen von Videoaufzeichnungen sowie der Anzeige von Ereignissen inklusive der Bedienfunktionen sind sowohl manuelle als auch automatisierte Steuerungen von PTZ-Kameras direkt aus dem Managementsystem möglich. Ergänzend dazu kommt noch die intelligente Steuerung der PTZ-Kameras anhand der Koordinaten mittels 3D-Georeferenzierung, und zwar durch einfache Mausklicks direkt in die Managementgrafik (beispielsweise den Geländeplan). Dies stellt die zentrale Steuerung bzw. die Systemintegration auf die höchste Stufe, denn bei Mausklick entscheidet das System anhand der Koordinaten zusätzlich, welche PTZ-Kameras der ausgewählten Position am nächsten sind und somit den bestmöglichen Blickwinkel darauf haben – ganz automatisch und eigenständig.
Daraus resultiert die maximale Unterstützung der Bediener ganz ohne manuelle Schritte, was im Alarmfall den wichtigen Zeitvorteil sichert und somit ein unschlagbarer Gewinn für jede Sicherheitsanwendung bzw. für jede Leistelle bedeutet. Dabei sind beliebig viele Videoclients – eigenständig oder sogar kombiniert – direkt und inklusive aller Schnittstellenfunktionen fernsteuerbar.