Wettbewerbsfaktor PSA: Wie Unternehmen Fachkräfte für sich begeistern können

Eine gute Betriebsausstattung, ergonomische Arbeitsplätze und hochwertige persönliche Schutzausrüstung (PSA) können die Einsatzbereitschaft der Belegschaft und damit die Produktivität des Unternehmens fördern.

Die Industrielinie der Arbeitskleidung von Garant ist mit drei Prozent Elasthan...
Die Industrielinie der Arbeitskleidung von Garant ist mit drei Prozent Elasthan und vorgeformten Ellenbogen robust und bequem. © Hoffmann Group

Wie persönliche Schutzausrüstung (PSA) bei den Mitarbeitern ankommt, hängt ­von Design, Funktionalität und Tragekomfort ab und färbt auf das Image des Arbeitgebers ab. Auf der A+A hat die Hoffmann Group gezeigt, wie Unternehmen bei ihren Mitarbeitern mit PSA punkten und Fachkräfte für sich begeistern können.

Eine gute Betriebsausstattung, ergonomische Arbeitsplätze und hochwertige persönliche Schutzausrüstung (PSA) können die Einsatzbereitschaft der Belegschaft und damit die Produktivität des Unternehmens fördern. Arbeitskleidung auf Kosten des Hauses kann zusätzlich begeistern, wenn damit eine gewisse Wertschätzung den Mitarbeitern gegenüber zum Ausdruck kommt.


Arbeitskleidung im Corporate Design

Will man mit Arbeitskleidung bei der Belegschaft punkten, müssen Design, Funktionalität und Tragekomfort stimmen. Farben im Corporate Design sorgen für ein stimmiges Gesamtbild, Logos und Schmuckelemente für ein eindeutiges Branding. Letztere kommen per Direkteinstickung, Stickemblem, Transferdruck oder Lasergravur auf den Stoff.

Die Mitarbeiter schätzen es außerdem sehr, wenn es mehrere Kleidungsstücke zur Auswahl gibt. Ergänzt wird der Look durch farblich abgestimmte Schuhe mit Mehrweitensystem, in denen auch breitere Füße Platz haben. Dämpfungsmodule unter der Ferse federn das Körpergewicht optimal ab; leichte, atmungsaktive Materialien mit Lüftungselementen schützen auch an heißen Tagen vor Hitzestress.


Personalisierte Produkte

Damit Jacken, Hosen und Schuhe passen, sollten sie sechs Wochen lang in der Firma getestet werden – von Mitarbeitern aus allen Ländern, denn Konfektionsgrößen fallen international verschieden aus. Für Träger von Sicherheitsschuhen, die Fußprobleme haben, sollten zudem maßgefertigte orthopädische Einlagen beschafft werden. Dabei gilt: Die Einlagen müssen DGUV-konform sein, sonst verfällt der Versicherungsschutz. Müssen Einlagen für eine größere Belegschaft beschafft werden, bietet sich eine Fußvermessung per 3D-Scan vor Ort an. Alternativ dazu können Mitarbeiter, die bereits Einlagen tragen, ihre Fußabdrücke mithilfe eines zertifizierten Abdrucksets selbst nehmen.

Auch für den Gehörschutz gibt es personalisierte Produkte: Sogenannte Otoplastiken werden nach einem Abdruck des Gehörgangs gefertigt und per Lärmfilter exakt auf den jeweiligen Arbeitsplatz eingestellt. Die Vorteile: hoher Tragekomfort, weniger Abfall dank Wiederverwendbarkeit und sechs Jahre Garantie.


Schutzhandschuhe ergonomisch geformt

An vielen Arbeitsplätzen müssen Schutzhandschuhe getragen werden. Diese sollten ergonomisch geformt und frei von hautreizenden oder allergenen Stoffen sein. Polyamid/Nylon, Elasthan, Lycra oder Spezialgarn haben diese Eigenschaften. So ist Nylon besonders hautfreundlich, leicht, robust und strapazierfähig. Spezialgarn kann Glas- und Stahlfasern in sämtlichen Schnittschutzstufen ersetzen. Silikonfreie Handschuhe sind für den Einsatz bei hochsensibler Haut, Silikonallergie oder beim Einsatz auf empfindlichen Oberflächen geeignet. Und 18-Gauge-Feinstrick in den niedrigeren und 15-Gauge-Feinstrick in den höheren Schutzklassen trägt sich auch bei Dauereinsatz sehr angenehm.

Bei den Beschichtungen punkten Nitril, Nitrilschaum und wasserbasiertes Polyurethan mit Elastizität, Touchscreenfähigkeit, Feinfühligkeit und hoher Griffigkeit – Lösemittel wie DMF (Dimethylformamid) sind hingegen ein Ausschlusskriterium.


Funktional, bequem und ressourcenschonend

PSA muss allerdings nicht nur funktional und bequem, sondern zunehmend auch ressourcenschonend sein. Die neuen Garant Montage- und Schnittschutzhandschuhe aus der Serie GreenPlus mit bis zu 86 Prozent an recyceltem Nylon im Trägermaterial fallen in diese Kategorie. Durch den hohen Anteil an wiederaufbereitetem Nylon ist für deren Herstellung weniger Erdöl notwendig. Das Recycling von Nylon ist allerdings schwierig: Der Schmelzpunkt liegt so niedrig, dass Verunreinigungen nicht beim Einschmelzen verbrennen. Nylon muss deshalb aufwändig gereinigt werden. Das schlägt sich im Preis nieder.


Gute Investition: mehr Qualität zum gleichen Budget

Um höherwertige PSA anzubieten, ohne das Budget zu strapazieren, gibt es einen einfachen Trick: die Liste an zugelassenen PSA-Artikeln konsolidieren und einen verbindlichen Artikelkatalog erstellen. Nun lassen sich pro Artikel Mengenvorteile beim Einkauf nutzen und bei gleichbleibendem Budget höherwertige PSA erwerben. Weniger Positionen im Einkauf bedeuten weniger Buchungen im Wareneingang und weniger Platzbedarf im Lager – somit gewinnen Unternehmen und Mitarbeiter gleichermaßen. Weitere Einsparungen lassen sich durch den Einsatz von PSA-Ausgabeautomaten wie den Garant Tool24 erzielen. Diese stellen PSA rund um die Uhr zur Verfügung und entlasten den Einkauf, wenn man sie auf „automatisch nachbestellen“ programmiert.


Fazit

Mitarbeiter, die sich rundum geschützt, sicher und gut ausgestattet fühlen, können besser arbeiten. Persönliche Schutzausrüstung, die kaum spürbar ist und ein gutes Gefühl vermittelt, ermöglicht es, sich voll auf die Arbeit zu konzentrieren. Das Ergebnis: gesündere Mitarbeiter, weniger Ausfalltage und mehr Produktivität.

5 Fragen an Alexandra Kovacs, Projektmanagerin PSA bei der Hoffmann Group
 

GIT SICHERHEIT: Frau Kovacs, Sie haben auf der A+A Arbeitskleidung ­vorgestellt. Was zeichnet diese aus?

Alexandra Kovacs: Mit der Arbeitskleidung bauen wir unsere Garant-Kollektion weiter aus. Die beiden Modelllinien „Industrie“ und „Service“ sind für Einsätze in der Metallbearbeitung und der Instandhaltung optimiert, also dort, wo man unsere Garant-Werkzeuge seit 50 Jahren kennt, und die Marke viele Fans hat. Die Kleidung ist deshalb ganz Garant: Qualitativ hochwertig, stylish, funktional und modern. Sie besteht zu einem Drittel aus Baumwolle und klimatisiert sehr gut. Dazu kommt atmungsaktives Coolmax an den Kniekehlen und 4-Wege-Stretch an stark beanspruchte Stellen. Die Industrielinie ist mit 3 Prozent Elasthan und vorgeformten Ellenbogen robust und bequem; die Servicelinie bietet mit 4 Prozent Elasthan besonders viel Bewegungsfreiheit im sportlichen Design. Die Taschen sind entsprechend positioniert. Auf Wunsch veredeln wir die Textilien mit Logos und Schmuckelementen in Firmenfarben. Das gibt einen klaren Touch im Corporate Design, ohne aufdringlich zu wirken und verstärkt das Gefühl von Zugehörigkeit in der Belegschaft.


Die Anforderungen an PSA ­steigen. Was bedeutet das für Ihr Geschäftsmodell?

Alexandra Kovacs: Moderne PSA muss schützen und gleichzeitig so angenehm wie möglich zu tragen sein. Tragekomfort, Funktionalität und Design sind gefragt. Damit geht der Trend in Richtung Personalisierung. Wir haben unser Leistungsportfolio erweitert und arbeiten stetig daran, an dieser Stelle den Unterschied zu machen – zum Beispiel mit individuell gefertigten orthopädischen Einlagen und individualisiertem Gehörschutz – also so genannten Otoplastiken. Wir haben starke Partnerschaften hierfür gebildet mit dem orthopädischen Schuhmacher GetSteps und der Firma Cotral Lab, einem Spezialisten für Otoplastiken. GetSteps bietet DGUV-konforme Einlagen für über 2500 Sicherheitsschuhe, eine 3D-Scan-Fußvermessung und eine Fernversorgung mittels eines als Medizinprodukt zertifizierten Abdrucksets an. Cotral Lab nimmt hingegen vor Ort Abdrücke des Gehörgangs der Mitarbeiter.


Personalisierte PSA gehört also der Zukunft?

Alexandra Kovacs: Ich sehe diesen Trend vor allem dort, wo mit personalisierter PSA Komfort und eine höhere Trageakzeptanz erzielt werden. Typische Beispiele sind der Gehörschutz aber auch orthopädische Einlagen: Herkömmliche Gehörschutzstöpsel passen nicht optimal in jedes Ohr und erschweren die Kommunikation. Sie werden deshalb oft nicht konsequent benutzt. Darunter leidet das Hörvermögen.

Bei Otoplastiken ist das anders, weil sie angenehmer im Ohr sind, die Konzentration fördern und die Kommunikation erleichtern. Hörschäden werden dadurch vermieden, die Mitarbeiter bleiben gesund, sind zufriedener und produktiver. Dasselbe gilt für orthopädische Einlagen. Mit schmerzenden Füßen und Gelenken arbeitet es sich schlecht. Die Mitarbeiter schätzen außerdem den Aufwand, den der Arbeitgeber betreibt.


Ist das nicht zu teuer?

Alexandra Kovacs: Das Budget kann häufig durch Einsparungen an anderer Stelle freigemacht werden. Reduziert man zum Beispiel die Modellpalette, können Mengenvorteile im Einkauf genutzt und in höherwertige PSA sowie Personalisierung reinvestiert werden.


Wie geht man solch ein Projekt an?

Alexandra Kovacs: Wir empfehlen in mehrstufigen Projektphasen eine Standardisierung und Harmonisierung anzugehen, dies kann sein von Kopf bis Fuß, beginnend bei Produktbereichen wie Augenschutz, Atemschutz oder Gehörschutz. Die höhere Komplexität des Fußschutzes oder der Bekleidung im späteren Verlauf anzugehen, macht aus Sinn der Akzeptanz einer möglichen Umstellung Sinn. 

Alexandra Kovacs, Projektmanagerin PSA © Hoffmann Group
Alexandra Kovacs, Projektmanagerin PSA © Hoffmann Group

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