Zentrales Videomanagementsystem für die öffentliche Hand
Die Tiroler Hall AG hat ein natürliches Bedürfnis nach Sicherheit. Die örtlichen Stadtwerke, Immobilien und Datennetze müssen geschützt werden. Einsatzbereiche für eine moderne ...
Die Tiroler Hall AG hat ein natürliches Bedürfnis nach Sicherheit. Die örtlichen Stadtwerke, Immobilien und Datennetze müssen geschützt werden. Einsatzbereiche für eine moderne Videoüberwachungsanlage dort sind: die Kontrolle der Wasserkraftwerke, die Überwachung der Parkgaragen unter Verwendung der bestehenden Kamera-Infrastruktur - und die Überwachung der eigenen Rechenzentren.
Unter dem Dach der Hall AG und ihrer drei Tochtergesellschaften werden wichtige unternehmerische Aktivitäten der Stadtgemeinde Hall in Tirol zusammengefasst. Dazu gehören die Stadtwerke Hall, welche die klassischen Versorgungsleistungen wie Strom, Wasser, Fernwärme und Informationstechnologien anbieten sowie die Immobilien Hall, die für die Verwaltung vieler Gebäude und für den Betrieb von Tourismus-, Freizeit- und Veranstaltungseinrichtungen verantwortlich ist.
Als Betreiber eines flächendeckenden und leistungsstarken Datennetzes im Großraum Hall-Wattens, das sowohl kommerziell als auch für den eigenen Bedarf genutzt wird, legt die Stadt hohen Wert auf den Einsatz moderner und zukunftsweisender Technologien im Hard- und Softwarebereich. In der Fachabteilung IT laufen alle Anliegen aus sämtlichen Bereichen der Hall AG zusammen, welche die IT-Infrastruktur betreffen.
So wurde in verschiedenen Fachabteilungen im Laufe der letzten Jahre der Wunsch nach einer zukunftssicheren Videoüberwachungslösung laut. Geplante Einsatzbereiche waren die Kontrolle der Wasserkraftwerke, die Überwachung der Parkgaragen unter Verwendung der bestehenden Kamera-Infrastruktur und schließlich auch die Überwachung der eigenen Datenzentren.
Ein Teil des Strombedarfs der Stadtgemeinde Hall wird über zwei Wasserkraftwerke gedeckt, die oberhalb der Stadt in 1.500 Metern Höhe und zehn Kilometern voneinander entfernt im umliegenden Gebirge stehen. Über Einlaufbecken gelangt das Wasser aus den Bergen zu den Turbinen, die den Strom erzeugen. Regelmäßig spült der Fluss Steine, Geröll und Äste in die Einlaufbecken. Ein Rechen vor den Einläufen hält alle größeren Gegenstände zurück und schützt so die Turbinen. Um Störfälle zu vermeiden, müssen diese Rechen regelmäßig überprüft und bei Bedarf von den Ablagerungen gereinigt werden. Das Kraftwerksteam musste im Sommer täglich bis zu einer halben Stunde, im Winter wöchentlich bis zu einer Stunde Fahrt auf teilweise unbefestigten und verschneiten Waldwegen zurücklegen. Um den zeitlichen Aufwand und auch die Gefahr für das Personal zu reduzieren, entschied sich die Hall AG die Rechen mittels Kameraüberwachung von der Zentrale im Tal aus im Auge zu behalten.
Analoge Kameras zentral verwalten
Die BOE Gebäudemanagement GmbH betreibt zwei Parkhäuser mit insgesamt 1.066 Stellplätzen, deren Verwaltung ihr von der Hall AG übertragen wurde. Wie in vielen Parkhäusern kommt es gelegentlich zu Zwischenfällen wie Sachschäden an Fahrzeugen oder Vandalismus an den Kassenautomaten. Um die beiden Parkhäuser einfacher im Auge behalten zu können, sollten die bereits installierten 41 Analogkameras in eine zentrale Überwachungslösung eingebunden werden.
Zugänge überwachen - die Datencenter
Um die drei Datencenter vor unbefugtem Zutritt zu schützen, sollten die Ein- bzw. Ausgänge per Kameras bewacht werden. Jetzt wird es spannend.
Die Hall AG nutzt bereits seit acht Jahren die IP-basierte Videomanagement-Software von SeeTec zur Überwachung des Münzmuseums Hall, einer Sehenswürdigkeit der Stadt, die historische Kulturgüter beherbergt. 18 IP-Kameras sind in der Münze Hall im Einsatz. Bereits 2003 überzeugte die SeeTec-Technologie durch die Plattformunabhängigkeit und die flexiblen Erweiterungsmöglichkeiten. Da das System seither zur vollsten Zufriedenheit einwandfrei lief, sollten die drei zusätzlichen Bereiche in das bestehende System eingebunden und ebenfalls zentral verwaltet werden.
Daniel Heiss, Fachbereichsleiter IT bei der Hall AG, kennt den Nutzen der SeeTec Software: „Da wir über ein flächendeckendes, leistungsstarkes Glasfasernetzwerk verfügen, ist die IP-Videoüberwachung die richtige Lösung für uns. Entscheidender Vorteil ist, dass wir sehr einfach weitere Kameras aufschalten können. Mit SeeTec konnten wir sowohl unsere vorhandenen Analogkameras aus den Parkhäusern mittels Videoserver als auch neue IP-Kameras für zusätzliche Standorte einbinden. Dabei konnten wir jeweils die Kamera wählen, die für den jeweiligen Standort am besten geeignet ist und mussten uns auf keinen Hersteller festlegen."
Innerhalb der Jahre 2006 bis 2009 wurden beide Wasserkraftwerke, zwei Parkhäuser sowie drei Datencenter mit Kameras ausgestattet und in die SeeTec Umgebung integriert. Zusammen mit dem Münzmuseum sind heute insgesamt rund 75 Kameras verschiedener Hersteller und Technologien - analog und digital - im Einsatz, die eine Fläche von rund 5,45 Quadratkilometern abdecken.
Die Anbindung an das Glasfaser-Netzwerk war überall problemlos, lediglich für eines der beiden Kraftwerke musste ein separates Kupferkabel für eine SHDSL-Leitung (Symetric High Bit Rate Digital Subscriber Line) zu dem abgeschiedenen Gebäude gelegt werden. Wegen der exponierten Lage im Gebirge kamen für die Kraftwerksüberwachung nur steuerbare Kameras in Frage, die durch ein beheizbares Outdoorgehäuse geschützt auch bei minus 30 Grad Celsius zuverlässig arbeiten. Außerdem wurden die Kameras mit einem Blitzschutz versehen. Um auch bei Dunkelheit die Rechen sehen zu können, wurden Scheinwerfer installiert, die über einen zusätzlichen Button auf der Bildschirmoberfläche der SeeTec Software zugeschaltet werden können.
Die analogen Kameras der Parkhäuser wurden per Videoserver ebenfalls in das zentrale Videomanagementsystem integriert. An wichtigen Positionen wie beispielsweise Kassenautomaten oder Ein- und Ausfahrten wurden aufgrund der besseren Bildqualität sieben Analogkameras durch IP-Kameras ersetzt, so dass 41 Kameras Bilder beider Parkgaragen liefern. Die drei Datencenter wurden ebenfalls an den Ein- und Ausgängen mit IP-Kameras ausgestattet und in die Gesamtlösung eingebunden.
Seitdem die Rechen der Wasserkraftwerke komfortabel per Videowall mit sechs Bildschirmen auf mögliche Verunreinigungen überprüft werden können, ersparen sich die Mitarbeiter viele unnötige und teilweise auch gefährliche Prüfrundgänge. Im Falle eines notwendigen Einsatzes können anhand des Bildmaterials bereits im Vorfeld die entsprechenden Maßnahmen geplant werden.
Auch die zentrale Überwachung der Parkhäuser bietet Vorteile, da kein Mitarbeiter mehr vor Ort die Kameras einsehen muss. Wer mit entsprechenden Benutzerrechten ausgestattet ist, kann sämtliche Kameras der Bereiche Münze Hall, Wasserkraftwerke, Parkhäuser und Datencenter zentral oder prinzipiell auch per Netzwerkzugriff von jedem Platz aus verwalten. Für die Live-Ansicht erhielten die involvierten Mitarbeiter ein individuell zugeschnittenes Rechteprofil für den jeweiligen Aufgabenbereich.
Alle Gewerke jetzt IP-basiert zu verwalten
Die grundlegende Entscheidung für SeeTec hat sich bewährt, da die umfangreichen Erweiterungen im Laufe der letzten Jahre völlig problemlos abliefen. Mit dem entsprechenden Upgrade musste an den bestehenden 18 Kameras nichts verändert werden und die neuen Kameras wurden einfach hinzugefügt.
Für Daniel Heiss bedeutet die Ablösung der Analogtechnik in den Parkhäusern, dass alle Gewerke nun einheitlich IP-basiert verwaltet werden können. Es gibt keinen Technologiebruch mehr. Alles ist zukunftsorientiert auf IP ausgerichtet. Besonders schätzt er, dass sich hierdurch ein wesentlich geringer Wartungsaufwand ergibt.
Heiss freut sich auch über den Investitionsschutz, den er durch die Erweiterung der SeeTec-Anlage erfuhr: „Die Investition in die 41 Kameras der Parkgaragen konnte erhalten bleiben und dennoch haben wir jetzt ein sehr modernes System, das keine Wünsche offen lässt. Sollten wir künftig höhere Ansprüche an unsere System stellen und beispielsweise Türöffner, Gegensprechanlagen, Lagepläne oder automatisierte Wächterrundgänge einsetzen wollen, steht uns das mit SeeTec offen."
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