Zutrittsregelung: Ein universelles elektronisches Schließsystem

Mit Pylocx hat die Firma Lock Your World ein universell einsetzbares Schließsystem vorgestellt. Es lässt sich an vorhandene Systeme als Add-On zur zusätzlichen Sicherheit anbinden,...

Mit Pylocx hat die Firma Lock Your World ein universell einsetzbares Schließsystem vorgestellt. Es lässt sich an vorhandene Systeme als Add-On zur zusätzlichen Sicherheit anbinden, funktioniert ohne Batterien im Schlossmodul und ist wartungsfrei. GIT-SICHERHEIT.de sprach mit Daniela Kaiser, Vertriebsleiterin bei Lock Your World.

GIT-SICHERHEIT.de: Frau Kaiser, Pylocx ist ein elektronisches Schließsystem - und als solches muss es sich in einem an Mitspielern nicht armen Wettbewerb behaupten. Was sind die wichtigsten Charakteristika des Produkts im Vergleich zu anderen?

Daniela Kaiser: Ein ganz wesentliches Unterscheidungsmerkmal ist vor allem die mobile Einsetzbarkeit von Pylocx. Im Gegensatz zu anderen Schließsystemen integriert es alle möglichen Applikationen der persönlichen Arbeitswelt: Es geht also nicht allein um Gebäude- bzw. Raumtüren, sondern auch um Fahrzeuge, Safes, Transportkisten, Schlüsseldepots, Tore, etc. Es ist in Indoor- als auch in Outdoor-Bereichen einsetzbar. Es ist vandalismussicher, denn von außen findet sich kein Hinweis auf ein Schloss. Das System ist völlig unabhängig vom Strom- und Datennetz. Pylocx ist sozusagen der Offroader unter den Schließsystemen. Es lässt sich in bestehende Systeme integrieren, funktioniert offline oder auch online.

Wie funktioniert das Ganze?

Daniela Kaiser: Das System besteht aus drei Komponenten, nämlich dem Pykey, der Kontaktstelle und dem Steuermodul mit Schloss. Der Pykey ist eine mobile Tastatur. Dort gibt man einen persönlichen PIN-Code ein - zum Öffnen setzt man den Pykey einfach auf die Kontaktstelle. Diese besteht aus einer magnetischen Fläche. An dieser dockt der Pykey mit seinen drei Kontaktstiften zum Daten- und Stromaustausch an. Jetzt tauschen sich Steuermodul und Pykey via Kontaktstelle über elektromagnetische Signale aus. Wenn die beiden sich gegenseitig identifiziert haben und der eingegebene Code korrekt ist, lässt sich das Schloss öffnen.

... und die Stromversorgung?

Daniela Kaiser: Das System benötigt weder externe Stromversorgung noch Batterien. Es wird jeweils mit dem Pykey von außen bestromt - dieser wiederum ist mit einem Lithium-Ionen-Akku ausgerüstet - und kann sogar im Auto aufgeladen werden wie ein Handy. Diese Bestromung ist äußerst praktisch, denn Türen, Behältnisse oder Safes können selbst bei Stromausfall geöffnet werden, selbstverständlich nur dann, wenn die Berechtigung vorliegt. pylocx ist also wartungsfrei und batterielos zu betreiben - das verringert die Betriebskosten und schont zudem noch die Umwelt.

...wieso?

Daniela Kaiser: Man muss zum Beispiel keine Wartungsfahrten durchführen, nur um leere Batterien auszutauschen. Das macht sich gerade bei Anwendungen im Außenbereich sehr stark bemerkbar.

Jetzt sagten Sie, dass man Pylocx allen ­bestehenden Systemen hinzufügen kann. Wie genau ist das zu verstehen?

Daniela Kaiser: Neben den vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten, von der Sicherung eines Safes bis hin zum Werkstor, können auch bestehende Schließsysteme aufgerüstet werden. Etwa um eine Tür in hochkritischen Bereichen zusätzlich zu sichern. Pylocx kann auch bei mechanischen Systemen als Security-Add-On genutzt werden, um die Öffnung erst nach einer Code-Eingabe auf dem Pykey möglich zu machen. Das ist eine wirtschaftliche und leicht zu installierende Sicherungsmöglichkeit, punktuell ergänzend einsetzbar und dem Sicherheitsbedürfnis des jeweiligen Kunden angepasst. Ein weiterer Nutzen: da das System auch Fremdsysteme bestromt, kann beim Einbinden von Pylocx in das System auf Batterien und die notwendigen Wartungsfahrten verzichtet werden.

Noch mal zu den Codes: Es handelt sich, wenn gewünscht, ja um Einmal-Codes?

Daniela Kaiser: Ja, es gibt sowohl die Möglichkeit, statische Codes einzurichten, diese können vier- bis neunstellig sein, als auch die Einmal-Codes zu nutzen. Einmal-Codes werden zentral ohne physikalische Verbindung zum Schloss für einen Nutzer und dessen Pykey generiert, um ein bestimmtes Schloss ein einziges Mal zu öffnen. Die Öffnung ist mit diesem Code kein weiteres Mal möglich, auch kann dieser Einmal-Code nicht mit einem anderen Pykey genutzt werden. Dies schafft hohe Sicherheit. Auch bei Verlust des Pykeys kann dieser nicht missbraucht werden. Das Generieren der Einmal-Codes erfolgt über eine Datenbank. Diese kann der Kunde selbst verwalten oder eine externe Leitstelle einbinden. Optional sind automatische Vergabesysteme nutzbar.

In welchen Segmenten finden sich Ihre Kunden?

Daniela Kaiser: Im Prinzip ist das System in allen Branchen einsetzbar. Unsere Kunden finden sich beispielsweise bei Behörden, Banken und bei Sicherheitsdienstleistern. Letztere nutzen u.a. sehr gerne das integrierte Sicherheitssystem, wodurch Pylocx auch auf Leitstellen aufgeschaltet werden kann. Im Handel unterstützt das System u.a. die Bargeldlogistik. Sehr interessant ist es auch für die Zugangsschlüssel der Werksfeuerwehren: Es ist so unscheinbar, dass man den Schlüsseltresor nicht als solchen erkennt. Dazu kommt auch hier der Vorteil des Einmal-Code-Verfahrens: Externe wie etwa Sicherheitsdienstleister oder Feuerwehrleute erhalten Einmal-Codes zum Öffnen. Möglich ist auch, dass Stammpersonal mit statischen Codes ausgestattet wird und Springer nur Einmal-Codes erhalten. Die Variationen sind vielfältig und werden individuell dem jeweiligen Unternehmen angepasst.

Was gibt es noch für typische Anwendungs­gebiete im Außenbereich?

Daniela Kaiser: Beispiele sind kritische Infrastrukturen - etwa bei der Bahn oder der Telekom, aber auch z.B. Mobilfunkmasten, etc. Hier geht es oft um die Sicherung abgelegener Standorte, bei denen das Einmal-Code-Verfahren überwachte Zugänge garantiert. Vorzüge, die auch beim Öffnen von Geldautomaten durch Geldboten erhebliche Vorteile bieten. So nutzen auch Banken mittlerweile Pylocx, um die Geldautomaten zu sichern.

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