8. Sicherheitstag von BVSW und BDSW
Im Juli 2019 fand der 8. Bayerische Sicherheitstag des BVSW und des BDSW statt. Über 100 Gäste nahmen an der Veranstaltung am Münchner Flughafen teil. Neben verschiedenen Vorträgen...
Im Juli 2019 fand der 8. Bayerische Sicherheitstag des BVSW und des BDSW statt. Über 100 Gäste nahmen an der Veranstaltung am Münchner Flughafen teil. Neben verschiedenen Vorträgen bot die Veranstaltung die Gelegenheit zu Gesprächen unter Experten.
Gerhard Ameis, Landesgruppenvorsitzender des BDSW Bayern, und Alexander Borgschulze, Vorstandsvorsitzender des BVSW, begrüßten die Teilnehmer und betonten dabei die gute Kooperation der beiden Verbände in Bayern.
Der Sicherheitstag befasste sich mit den aktuellen gesellschaftlichen und technologischen Veränderungen und den möglichen Konsequenzen für die Sicherheitsbranche. „Die Digitalisierung bietet der Wirtschaft enorme Chancen“, so Caroline Eder, Geschäftsführerin des BVSW.
„Der zunehmende Vernetzungsgrad schafft für Hacker allerdings auch eine wachsende Angriffsfläche und damit steigt das Risiko für Cyber-Attacken. Wir wollen Unternehmen für die neuen Gefahren sensibilisieren und den Austausch zwischen unterschiedlichen Sicherheitsexperten fördern.“
Digitalisierung, Sicherheitsmarkt und technologische Zeitwende
Dass durch die aktuellen Entwicklungen auch der Schutzbedarf von Staat, Gesellschaft und Wirtschaft steigt, zeigte der Präsident des BDSW, Gregor Lehnert, in einem Vortrag zum geplanten Sicherheitsdienstleistungsgesetz. Das Gesetz soll dazu beitragen, die Rolle der privaten Sicherheitswirtschaft innerhalb der Sicherheitsarchitektur zu stärken und weiterzuentwickeln. Wie im Koalitionsvertrag gefordert, müssen dafür die Qualitätsstandards der Branche verbessert werden.
Thorsten Delbrouck, CISO bei Giesecke & Devrient, sprach anschließend über modernes Security-Management als Business-Faktor. Clouddienste der großen Anbieter etwa bieten ein hohes Maß an Sicherheit und unterstützen die Agilität von Unternehmen. Allerdings müsse überlegt werden, welche Daten in die Cloud übertragen werden und wie ein Unternehmen die Hoheit über seine Daten behält.
Wie die Bayerische Staatsregierung die Digitalisierung fördern will, erklärte Dr. Holger Wittges, Geschäftsführer des Zentrum Digitalisierung Bayern. Als Kooperationsplattform zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft möchte das Zentrum die Digitalisierung in Bayern aktiv mitgestalten und die Transformation des Freistaats zum „Digital Champion“ vorantreiben.
Dr. Tim Stuchtey referierte im Anschluss über die Ordnung des Sicherheitsmarktes und den Wert von Forschung und Entwicklung für Sicherheitsmitarbeiter. Der geschäftsführende Direktor des Brandenburgischen Instituts für Gesellschaft und Sicherheit zeigte dabei, dass Sicherheitsunternehmen, die sich mit Forschung und Entwicklung befassen und zudem noch international tätig seien, stärker wachsen als der Branchendurchschnitt.
Ein weiterer Vortrag widmete sich der Frage, welche Bedeutung die technologische und geopolitische Zeitwende für die Sicherheit hat. Laut Prof. Dr. Henning Vöpel, Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts, erlebe die Gesellschaft aktuell zwei Jahrhundertrevolutionen. Während die Digitalisierung Grenzen überwinde, ließe sich teilweise ein politischer Rückzug aus der Globalisierung beobachten. Wohin die Entwicklungen führen, könne aktuell niemand exakt vorhersehen. Umso wichtiger sei für Prof. Dr. Vöpel die Frage, wie wir als Gesellschaft zukünftig leben wollen.
Zum Abschluss gab Björn Schemberger Einblicke in das Leben eines IT-Forensikers. Der Leiter der IT-Forensik im Stuttgarter Landeskriminalamt betonte die Bedeutung eines IT-Sicherheitskonzepts sowie die eines Dienstleisters, der im Schadensfall die Systeme wiederherstellen kann. Um Social Engineering entgegenzuwirken, empfahl er den Unternehmen, Richtlinien bezüglich der Veröffentlichungen in den sozialen Netzwerken zu erlassen.
Zusätzlich zu den Vorträgen bot die Verantstaltung die Möglichkeit zu Gesprächen und zum Austausch mit Experten der Branche.