Auch im digitalen Raum erfolgreich: BVSW-Sicherheitsforum
Cybercrime und die Sicherheit rund um die IAA Mobility bildeten die Schwerpunkte des diesjährigen BVSW-Sicherheitsforums.
Mit der Dialogveranstaltung fördert der Verband den Wissenstransfer zwischen der Wirtschaft und den Sicherheitsbehörden und ermöglicht einen direkten und themenorientierten Austausch aller Beteiligten. Die Sicherheitslage entwickele sich sehr dynamisch und deshalb sei es wichtig gewesen, trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ein Sicherheitsforum anzubieten, so BVSW-Vorstand Johannes Strümpfel. Die Themenauswahl habe sich an den wichtigsten Sicherheitsherausforderungen für bayerische Unternehmen in 2021 orientiert.
Dazu gehört allen voran die IT-Kriminalität. Wie leicht es ist, Opfer einer Phishing-Attacke zu werden, demonstrierten die Referenten des Bayerischen Landeskriminalamts (BLKA) zum Auftakt der Veranstaltung eindrucksvoll. Schon eine kleine Unachtsamkeit genügt und mit dem versehentlichen Öffnen einer infizierten E-Mail wird ein verhängnisvoller Prozess in Gang gesetzt, der zu einer Verschlüsselung wichtiger Unternehmensdaten führen kann. Tatsächlich steigt die Zahl der Ransomware-Angriffe und führt immer häufiger zu existenziellen Notlagen bei den betroffenen Unternehmen, so Dr. Evi Haberberger, Leiterin der Zentralstelle Cybercrime beim BLKA.
Weil es gerade bei Cyberattacken besonders wichtig ist, schnellstmöglich digitale Spuren zu sichern, wurde beim BLKA sowie in jedem Präsidium der Bayerischen Landespolizei eine neue Spezialeinheit gegründet: Die sogenannten „Quick-Reaction-Teams“ kommen im Fall einer Cyberattacke zum Einsatzort, sichern Beweise und unterstützen das Unternehmen bei der Schadensbegrenzung. Wie schwierig die jedoch umzusetzen ist und welche weitreichenden Konsequenzen über die Unternehmensgrenzen hinaus ein Cyberangriff haben kann, zeigten Andreas Brosche und Michael Weber von der Zentralen Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) anhand eines Planspiels. Gleichzeitig wurden Fragen der Teilnehmer diskutiert, beispielsweise, in welchen Fällen der Verfassungsschutz, bzw. die Polizei für Cybercrime-Vorfälle zuständig ist und wie sich das Legalitätsprinzip in der Zusammenarbeit auswirkt.
Der zweite Teil der Veranstaltung widmete sich der Sicherheitslage rund um die Internationale Automobilausstellung (IAA Mobility 2021), die zum ersten Mal in München stattgefunden hatte. Zu den wichtigsten Herausforderungen zählte vor allem die dezentrale Organisation, sagte der Münchner Polizeipräsident Thomas Hampel. So begrenzte sich die IAA Mobility 2021 nicht nur auf das Messegelände in Riem, sondern beinhaltete im Rahmen des „Open Space“-Konzepts auch mehrere Veranstaltungsflächen zur „Mobilität der Zukunft“ in der Münchner Innenstadt. Mit der sogenannten „Blue Lane“, einer speziellen Test- und Transferstrecke, sollten die verschiedenen Standorte verbunden werden, so Thomas Hampel.
Wie die Jahre zuvor in Frankfurt, waren auch zur IAA Mobility 2021 in München zahlreiche Proteste und Aktionen angekündigt. Die Polizei war aufgrund eines intensiven Informationsaustauschs mit anderen Behörden und sonstigen Beteiligten vorab gut informiert und setzte auf schnelles und konsequentes Durchgreifen bei Sicherheitsstörungen und Straftaten, was maßgeblich zu einem reibungslosen Ablauf der Messe beitrug. Damit wurde ein wichtiges Ziel erreicht, das mit dem Umzug der Messe nach München verbunden war, nämlich erhebliche Sicherheitsstörungen und Berichte über gewaltsame Proteste, wie zuletzt in Frankfurt, zu verhindern.