Bosch realisiert intelligente Brandfrüherkennung in Bad Wildbad
Um beliebte Ausflugsziele der Tourismusstadt Bad Wildbad im nördlichen Schwarzwald vor den Gefahren eines Brandes zu schützen, hat Bosch Building Technologies innovative Lösungen zur Brandfrüherkennung realisiert. Der Systemintegrator für Gebäudetechnik setzt hierbei ganz auf die Vorteile von Digitalisierung und künstlicher Intelligenz. Im Fokus der Maßnahmen stand zum einen die Bergbahn, die als Verbindung zwischen der Bad Wildbader Kernstadt und dem Naherholungsgebiet Sommerberg dient. Zum anderen wurden ausgewählte Flächen des dortigen Waldes mit einer Lösung zur Früherkennung für Vegetationsbrände ausgestattet.

Intelligente Brandfrüherkennung steigert Sicherheit in und an der Bergbahn
Die fahrerlose Bad Wildbader Sommerbergbahn zählt zu den modernsten Standseilbahnen in Deutschland und überwindet auf einer Strecke von 740 Metern eine Höhendifferenz von 300 Metern. Während der obere Streckenabschnitt in bewaldetem Gebiet liegt, führt der untere Abschnitt entlang an Hotels, Pensionen sowie Privathäusern bis ins Stadtzentrum. Gesteuert wird die Sommerbergbahn von der Technikzentrale auf der Bergstation.
Um auf die Gefahren eines Brandes umgehend reagieren zu können, wurde entlang der Strecke die videobasierte Brandfrüherkennung Aviotec von Bosch Building Technologies installiert. Mithilfe optischer Sensoren und KI-Algorithmen werden Schwelbrände und kleine Feuer direkt an der Entstehungsquelle innerhalb von Sekunden erkannt und der Diensthabende auf der Bergstation alarmiert. Dieser kann daraufhin die notwendigen Maßnahmen ergreifen, indem er beispielsweise die Bahn sofort anhält, damit diese nicht ungebremst in das Feuer fährt.
Eine weitere Aviotec-Installation hat den Elektromotor der Seilbahn im Blick. Untergebracht im Maschinenraum auf der Bergstation, treibt er die Wagen über ein 800 Meter langes Zugseil an. Während ein Brandmelder erst reagieren kann, wenn Rauch zu ihm aufgestiegen ist, alarmiert die videobasierte Brandfrüherkennung des Herstellers bereits bei einem Funkenschlag.
Rafael Lopez, Betriebsleiter der Sommerbergbahn, sieht die Antriebsmaschine jetzt deutlich besser geschützt: „Ich bin selbst Feuerwehrmann und deshalb hat mich das Konzept sofort überzeugt. Wir sind jetzt technologisch sehr weit fortgeschritten und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Gäste und zum Erhalt der Bahn selbst. Darüber hinaus dient diese Lösung auch dazu, die Sicherheit für das unmittelbare Umfeld entlang der Schienen zu erhöhen.“
Intelligenter Schutz für den Wirtschaftsfaktor Wald
Um auch ausgewählte Bereiche auf dem Sommerberg vor den Gefahren eines Brandes zu schützen, hat das Unternehmen den innovativen Service Wildfire Detection realisiert, der speziell für die Früherkennung von Vegetationsbränden entwickelt wurde. Jährlich besuchen rund 500.000 Gäste den Sommerberg, um zu wandern oder eines der Ausflugsziele zu besuchen. Ein Brand könnte Menschen und Natur gefährden sowie wirtschaftliche Verluste zur Folge haben.
Daher installierten die Brandschutz-Experten des Unternehmens an ausgewählten Besucherpunkten ein Netzwerk aus unauffälligen Detektoren mit integrierten Gassensoren. Diese erkennen durch einen KI-basierten Algorithmus die in einer frühen Schwelbrandphase entstehenden Rauchgase und erfassen wichtige Informationen wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck. Schlägt ein Sensor Alarm, werden im cloudbasierten BOS-Portal von Bosch Building Technologies nach den Regeln der Behörden und Organisationen für Sicherheitsaufgaben alle wichtigen Informationen zur Verfügung gestellt, die die Leitstelle benötigt, um die Einsatzkräfte sicher zur Einsatzstelle zu führen.
„Man kann Waldbrände vielleicht nicht verhindern. Aber man kann die Detektionszeit verkürzen und somit die Einsatzkräfte schneller alarmieren. Das ist ungemein wertvoll, denn wenn es dort brennt, zählt jede Minute“, erläutert Andreas Wacker, Forstbereichsleiter in Bad Wildbad. Die durch die Sensoren gewonnenen Informationen sind dabei nicht nur im Falle der Brandbekämpfung relevant. „Auch im Forstbetrieb helfen uns die Daten zu Temperatur und Luftfeuchtigkeit sehr. Bislang mussten wir sie selbst zusammensuchen, jetzt bekommen wir sie automatisch zugespielt. Perspektivisch erhalten wir so ein Bild von den Klimaveränderungen in unserem Forstbereich”, so Andreas Wacker.