19.01.2024 • News

EU-Einschränkung des Zahlungsverkehres durch Bargeldobergrenzen

Das Europaparlament und die EU-Staaten haben sich auf eine deutliche Einschränkung des Zahlungsverkehrs geeinigt - Barzahlung über 10.000 Euro sollen in der Europäischen Union verboten werden.

„Wir sehen dieses Verbot kritisch, denn es ist in erster Linie eine massive Einschränkung der Zahlungsfreiheit und ein weiterer Schritt im Kampf gegen das Bargeld“, so Michael Mewes, Vorsitzender der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste. 

Ziel des europaweiten Verbots solcher Barzahlungen, als Teil einer neuen EU-Verordnung, soll laut den Unterhändlern von Europaparlament und Mitgliedsstaaten das Erschweren von Geldwäsche sein. In Deutschland gibt es bislang keine Grenze für Barzahlungen, aber bereits jetzt muss, wer Beträge über 10.000 Euro bar bezahlen will, nachweisen woher das Geld stammt. Die entsprechenden Händler sind verpflichtet, diese Informationen zu erfassen und zu dokumentieren. „Wenn diese Vorgaben eingehalten werden, sind sie bereits ein wirksames Instrument im Kampf gegen Geldwäsche“, so Mewes.

Insbesondere Händler von Luxusgütern sollen zukünftig Kundenidentitäten prüfen sowie verdächtige Geschäfte an die Behörden melden. Die verschärften Regeln sollen unter anderem für den Handel mit Juwelen, Luxusautos, Privatflugzeugen und Schiffen gelten. „Ob Zahlungen solcher Größenordnungen nun tatsächlich offiziell Bar getätigt werden und in Folge des neuen Verbotes ausbleiben würden, ist mehr als fraglich. Fakt ist aber, dass große Teile der Gesellschaft mit Barzahlungen ab 10.000 Euro durch Geldwäschevorwürfe kriminalisiert würden, ohne dass es hierzu empirische Belege gibt. Kriminelle Handlungen in diesem Feld finden längst zu großen Teilen über Scheinfirmen, online oder im Darknet statt.“, so Mewes weiter. Außerdem stelle sich in der Umsetzung die große Frage danach, wer die Zahlungs- und die damit verbundenen Identitätsprüfungen durchführt.

Die Regeln sollen zukünftig auch für den Profifußball gelten, der mit seinen Milliardeninvestitionen aus Drittstaaten als mögliches Einfallstor für Geldwäsche in Europa gilt.

Ähnlich wie die BDGW sehen auch Europaabgeordnete die Obergrenze für Barzahlungen sehr kritisch. "Man sollte den Kampf gegen Geldwäsche nicht mit dem Kampf gegen Bargeld verwechseln", erklärte u. a. der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber

Dem Gesetz müssen Europaparlament und Mitgliedsstaaten noch formal zustimmen.

Business Partner

BDGW - Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste

Am Weidenring 56
61352 Bad Homburg
Deutschland

Kontakt zum Business Partner







GSA 26

GIT SICHERHEIT AWARD 2026 – Die Gewinner

GIT SICHERHEIT AWARD 2026 – Die Gewinner

Wir stellen sie vor: die Sieger aller Kategorien.

Corporate Security

Konzernsicherheit und Krisenmanagement bei Carl Zeiss

Konzernsicherheit und Krisenmanagement bei Carl Zeiss

Risikobasierter Sicherheitsansatz: "Wer alles schützen will, schützt nichts."

Meist gelesen

Photo
09.07.2025 • NewsSecurity

Verkauf der Keenfinity Group abgeschlossen

Neuer Eigentümer, neuer Firmenname: Der Verkauf des Produktgeschäfts für Sicherheits- und Kommunikationstechnik der Bosch Gruppe an die europäische Beteiligungsgesellschaft Triton ist erfolgreich abgeschlossen.

Photo
• 01.09.2025 • News

Mediadaten 2026 GIT SICHERHEIT

Werben Sie mit der Nummer Eins - mit GIT SICHERHEIT. Unsere aktuellen Mediadaten stehen für Sie zum Download bereit.

Photo
23.09.2025 • NewsSecurity

Wiśnowski investiert in Polen und Deutschland

Wiśnowski hat den Ausbau seines Produktionswerks innerhalb der polnischen Investitionszone als auch den Kauf eines Grundstücks in Deutschland für den Bau eines modernen Büro- und Schulungskomplexes bekannt gegeben.