FVSB: Ständige Konferenz tagte in Bremen
Rund 60 Vertreter der Schloss- und Beschlagindustrie sowie des Baubeschlagfachhandels trafen sich zur 59. Ständigen Konferenz in Bremen.
Martin Meesenburg, Sprecher des Arbeitskreises Baubeschlag im ZHH, und der FVSB-Vorsitzende Karl Kristian Woelm begrüßten die Teilnehmer zu diesem Branchentreff. Martin Meesenburg war sichtlich erfreut, dass in diesem Jahr die Ständige Konferenz wieder als physisches Treffen stattfinden konnte. Nach guten Umsatzsteigerungen im ersten Halbjahr prognostizierte er für das Gesamtjahr 2021 ein Umsatzwachstum von knapp sechs Prozent im Baubeschlagfachhandel. Diese trotz Corona positive Entwicklung dürfe jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Branche weiterhin mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert sieht. Dazu gehören neben teils massiven Preissteigerungen bei Transportkosten und Rohstoffen auch die im Jahresverlauf zunehmenden Engpässe bei der Warenversorgung. Auch der schon häufig konstatierte Fachkräftemangel werde Hersteller, Handel und Verarbeiter noch länger beschäftigen und kreative Lösungen abverlangen.
Karl Kristian Woelm zeigte sich auch sehr zufrieden mit der derzeit erhöhten Nachfrage, die aber offensichtlich über den tatsächlichen Bedarf hinausgehe. Es sei daher zu vermuten, dass Handel, Verarbeiter und Handwerker mit Blick auf mögliche Versorgungsengpässe zusätzliche Lager aufbauen. Die Befürchtung liege daher nahe, dass bei einem zukünftigen Rückgang der Nachfrage der Abbau dieses „Sicherheitspolsters“ auch wieder einen Abschwung überproportional beschleunigen könne. Für Arbeiten an einer brancheneinheitlichen Klassifizierung von Produktdaten unter dem Dach von ETIM konnte während der Pandemie leider nur wenig Energie aufgewendet werden. Eine weitere Präzisierung der Klassifikation werde aber als überaus sinnvoll erachtet, Doppelarbeit sollte dabei jedoch unbedingt vermieden werden.
Holger Koch, stellvertretender Geschäftsführer des FVSB, fasste in einem Bericht die wesentlichen Punkte der kürzlich fertiggestellten Innentürenstudie zusammen, die der Fachverband bei B+L Marktdaten beauftragt hatte. Der deutsche Innentürenmarkt werde demnach bis 2023 die 11-Millionen-Grenze überschreiten, was einen Absatz von 7,7 Millionen „normalen“ Holzinnentüren, 2,7 Millionen Funktionstüren und 640 Tausend Wohnungsabschlusstüren entspräche. Das größere Potenzial werde derzeit im Eigenheimbau gesehen. Themen wie der „Green Deal“ und „Stadtflucht“ werden die Renovierungstätigkeit der nächsten Jahre tragen. Baubeschlaghersteller könnten weiterhin von der positiven Entwicklung der Baugenehmigungen und des hohen Bauüberhangs profitieren.