VdS-Prüfstandard für wartungsfreie Bleibatterien

Um die Funktionalität von Gefahrenmeldeanlagen auch beim Ausfall der Hauptenergiequelle – meistens dem öffentlichen Stromnetz – sicherzustellen, kommen überwiegend sogenannte Sekundärbatterien zum Einsatz.

Der neue Prüfstand im VdS-Labor vor der Inbetriebnahme. Foto: VdS
Der neue Prüfstand im VdS-Labor vor der Inbetriebnahme. Foto: VdS

Das Prüfverfahren dazu ist in den Richtlinien VdS 2102 „Wartungsfreie Blei-Batterien, Anforderungen und Prüfmethoden“ beschrieben, die sich in den letzten 30 Jahren zum Standard bei vielen Produzenten von wartungsfreien Bleibatterien entwickelt haben.

Das Verfahren der Richtlinien VdS 2102 sei nicht nur im Markt für Brandschutz- und Sicherungstechnik positiv aufgenommen worden. Mittlerweile nutzten die meisten Hersteller von wartungsfreien Bleibatterien die VdS-Anerkennung als Nachweis für ihre Produktqualität, so Günter Grundmann, Abteilungsleiter im VdS-Labor für elektronische Sicherungstechnik. Der Schwerpunkt der Prüfungen liege auf der Sicherstellung der Kapazität nach Belastungen oder unter widrigen Bedingungen. Dabei nutzt das Labor für elektronische Sicherungstechnik einen neuen modernen Prüfstand, der einen hohen Automatisierungsgrad aufweist und damit eine sehr effiziente Durchführung der vielfältigen Prüfungen erlaubt, so Günter Grundmann weiter.

Die Batterien müssen nicht nur bei der Eingangsprüfung mindestens die volle Nennkapazität aufweisen, sondern auch nach einer Reihe von Belastungstests. Beim zyklischen Entladen und Laden werden die Batterien über 50 Zyklen einem Stresstest unterzogen, an dessen Ende sie nach wie vor die geforderte Nennkapazität haben müssen. Bei der Tiefentladung werden extreme Belastungsfälle simuliert, in denen die Batterie in Grenzbereiche ihrer Belastungsfähigkeit getrieben wird. Trotz Tiefentladung über 30 Tage muss die Batterie nach einmaligem Wiederaufladen wieder auf mindestens 95 Prozent ihrer Kapazität kommen.

Eine andere Prüfung widmet sich der Kapazität bei niedrigen Temperaturen. Hierbei werden in entsprechenden Klimakammern Temperaturen bis hinab auf 0 °C erzeugt und die geprüften Batterien geladen und wieder entladen. Auch nach diesem Prüfschritt darf die gemessene Kapazität maximal zehn Prozent von der Nennkapazität abweichen. Mit den Prüfungen zum Langzeitverhalten wird der praktischen Anwendung in Anlagen der Brandschutz- und Sicherungstechnik Rechnung getragen. Bei der Prüfung wird der Nachweis geführt, dass die Batterien nach vier Jahren unter normalen Einsatzbedingungen (Erhaltungsladung) noch eine Restkapazität von mindestens 80 Prozent aufweisen. Zudem ist es wichtig, dass die Dokumentation und die Kennzeichnung die Batterie eindeutig und konsistent beschreibt. Neben den Leistungsdaten (Spannung, Kapazität) werden beispielsweise die eindeutige Angabe des Herstellungsdatums und optional die Angabe zur Entflammbarkeit validiert.

Eine dauerhafte Qualitätssicherung wird darüber hinaus durch eine regelmäßige Überprüfung nach Ausstellung des VdS-Zertifikats realisiert, indem Muster aus der laufenden Fertigung einer intensiven Prüfung unterzogen werden. Auf diese Art und Weise werden auch Änderungen im Fertigungsprozess (bspw. wegen gestiegener Rohstoffpreise) bei der VdS-Anerkennung angemessen abgebildet.

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