E-Bulbs der Job-Gruppe machen E-Autos sicherer
Elektrofahrzeuge liegen in Deutschland voll im Trend – das zeigen die aktuellen Zulassungszahlen, bei denen dieses Fahrzeugsegment einen mehr als 50-prozentigen Zuwachs zum Februar letzten Jahres verzeichnen konnte. Ihr Anteil an den gesamten Neuzulassungen liegt aktuell bei über 14 Prozent – mit stark steigender Tendenz.
Elektrofahrzeuge sind sicher – keine Frage. Dennoch ist diese Antriebstechnik im Vergleich zu den Verbrennungsmotoren immer noch jung und bietet – vor allem beim Thema Sicherheit – Luft nach oben. Denn: Bei der Entwicklung von Elektrofahrzeugen ist die Verbesserung der Ausfallsicherheit der Batterien enorm wichtig. Eine Überhitzung gilt es unbedingt zu vermeiden, denn diese kann zu einer Kettenreaktion (Thermal Runaway) führen, die wiederum zu einem Brand führt, der sich nicht mehr stoppen lässt. Wird eine Überhitzung der Lithium-Ionen-Akkus im Auto vom Batteriemanagement entdeckt, wird meist die Systemspannung unmittelbar reduziert, um Schlimmeres zu vermeiden. Bedauerlicherweise gab es in der jüngsten Vergangenheit einige Vorfälle, wo genau das nicht verhindert werden konnte: Fälle aus Neuenstein-Wüchern, Detmold und Dresden belegen das. Obwohl diese Brände glücklicherweise zu keinen Personenschäden führten, war der Sachschaden erheblich.
Selbstverständlich sind die Feuerwehren in diesem Land darauf geschult, mit brennenden E-Autos umzugehen. Doch wäre es nicht viel besser, wenn solche Brände gar nicht erst entstehen? Die Job-Gruppe aus Ahrensburg, forscht, entwickelt und produziert wärmeempfindliche Thermo Bulbs (Glasfässchen) für die Sprinkler- und Automobilindustrie, hat zusammen mit ihrem Partner Intercable einen autarken thermomechanischen Trennschalter entwickelt. Im Zusammenspiel mit einem elektronischen Abschaltsystem kann eine möglichst hohe Sicherheit und Zuverlässigkeit erreicht werden.
Intercable hat diesen Grundsatz weiterverfolgt und ein passives „Failsafe-device“ entwickelt. Die „Thermofuse“ ist ein Hochvolt-Trennschalter, der bei Überschreitung einer fest definierten Temperatur im Inneren des Energiespeichers selbstständig und irreversibel öffnet. Die Technik, die hinter der „Thermofuse“ steckt, ist denkbar simpel: Als Aktuator kommt eine extrem robuste Glasampulle wie bei einer Sprinkleranlage zum Einsatz – die E-Bulb. Das Wirkungsprinzip der E-Bulb packe das Problem an der Wurzel und unterbreche sicher den Strom, indem mögliche Brände oder Lichtbögen bei der Stromtrennung direkt gelöscht werden, so Markus Fiebig, Senior Product Manager der Job-Gruppe. Bei der E-Bulb handelt es sich um eine zertifizierte feuerlöschende Sicherung, die gerade einmal so groß wie ein 1-Euro-Stück ist. „Nicht ohne Grund nennen wir sie den kleinsten Feuerlöscher der Welt“, so Markus Fiebig.
Die ersten Automobilhersteller erwägen aktuell den Einsatz der Hochvolt-Trennschalter in zukünftige Serienproduktionen, da sie das Potenzial der „Thermofuse“ erkannt haben, so Christoph Baumgartner, Projektleiter im Bereich Applied Research bei Intercable. Das mache die Anschaffung von Elektrofahrzeugen attraktiv, da Brandrisiken weiter minimiert werden können.