Kaspersky: Stalking 2.0
Stalking – insbesondere gegenüber Frauen – verlagert sich zunehmend auch in die digitale Welt, wie Kaspersky mitteilt. Durch sogenannte Stalkerware erhalten die Täter Zugang zu Nachrichten, Fotos, Audio- oder Kameraaufnahmen sowie Geolokalisierungsinformationen ihrer Opfer. Auch deutsche Nutzer sollten achtsam sein: Laut Kaspersky gab es im Jahr 2019 eine Zunahme um 77 Prozent (im Vergleich zu 2018) hinsichtlich versuchter Stalkerware-Kompromittierungen bei deutschen Mobile-Usern. Das Unternehmen zeigt, wie sich Stalkerware auf dem eigenen Smartphone identifizieren lässt, wie man sich im Vorfeld schützt und an welche Hilfsorganisationen und Anlaufstellen sich Betroffene im Ernstfall wenden können.
Das Perfide an Stalkerware ist die Tatsache, dass es vielen gar nicht bewusst ist, Leidtragende geworden zu sein. Wie bei klassischen Stalking-Szenarien sind auch beim digitalen Stalking vornehmlich Frauen betroffen. Stalkerware-Programme ermöglichen es, in das Privatleben einer Person einzudringen, und werden inzwischen immer häufiger auch als digitales Werkzeug in Fällen häuslicher Gewalt und Stalking missbraucht. Wie eine aktuelle Kaspersky-Analyse zeigt, ist Stalkerware ein weltweit wachsendes Problem. So wurden im Jahr 2019 insgesamt 67.500 mobile Nutzer via Stalkerware attackiert – die entspricht einem Anstieg um 67 Prozent innerhalb eines Jahres (2018 waren es mit 40.386 noch deutlich weniger). Deutschland steht – versuchte Stalkerware-Kompromittierungen betreffend – im weltweiten Vergleich an dritter und in Europa an erster Stelle – mit einem Zuwachs im selben Untersuchungszeitraum von 77 Prozent – Tendenz steigend.
Gemeinsam mit neun renommierten Unternehmen und Verbänden hat Kaspersky Ende vergangenen Jahres die globale Initiative „Coalition Against Stalkerware“ zum Schutz vor Spionage-Software ins Leben gerufen. Diese neue, weltweit tätige Arbeitsgruppe bündelt ihr Know-how in den Bereichen Betroffenenhilfe und Cybersicherheit, um von Stalkerware Betroffenen bestmöglich zu helfen. Das Projekt zielt als nicht kommerzielle Initiative darauf ab, Akteure aus gemeinnützigen Organisationen, der Industrie und anderen Bereichen wie der Strafverfolgung unter einem Dach zu vereinen.