Carrier - Mit KI und Algorithmen: Brandschutz für Vertriebszentren
Covid-19 hat die Menschen dazu gebracht, von Zuhause zu arbeiten, um ihre Familie und sich selbst zu schützen. Der Online-Handel blühte auf – dabei musste die Verfügbarkeit von Waren sichergestellt werden und die Logistikzentren hatten jetzt einen noch höheren Stellenwert bei der Auslieferung als vor der Pandemie.
Sicherheit kann dabei nur durch eine zukunftssichere und intelligente Brandschutzlösung erfolgen. Es bedarf eines Systems, das so früh wie nur möglich Rauch detektiert und erkennt: Ansaugrauchmeldersysteme sind die Lösung: Ein Beitrag von Frank Einlehner, Sales Manager Fire DACH Carrier Fire & Security Deutschland.
Vertriebszentren sind die Drehkreuze moderner Lieferketten. Sie sollen die pünktliche Lieferung der Waren an lokale, nationale und internationale Kunden gewährleisten – bei minimalem Versandaufwand. Die Performance bei der Auftragsabwicklung hat erheblichen Einfluss auf Markenidentität und Kundenzufriedenheit. Ein Brand in solch einem sensiblen Umfeld wäre deshalb der Worst Case. Gerade in Zeiten der Pandemie, wo Kunden die Ware gerne direkt bis an die Haustüre geliefert bekommen wollen, muss die Sicherheit der Lieferketten eingehalten werden.
KI und Algorithmen zur Brandfrüherkennung
Carrier Fire & Security bietet zukunftsorientierte Lösungen zur Brandfrüherkennung an, die mit neuester künstlicher Intelligenz und besonderen Algorithmen ausgestattet sind, um Brände in der Frühphase sicher zu erkennen, zu melden und so Werte effizient zu schützen. Das Unternehmen bietet Heizungs-, Lüftungs-, Klima- und Kühlsysteme, Gebäudesteuerung und -automatisierung sowie Brandmelde-, Sprachalarmierungs- und Sicherheitssysteme, die zu sichereren, intelligenteren, nachhaltigeren und leistungsstärkeren Gebäuden führen.
Carrier Fire & Security EMEA BV, Teil der Carrier Global Corporation, verfügt über ein Expertenteam von über 800 Mitarbeitern in 18 Ländern in Europa, dem Nahen Osten und Afrika, die sich für den Schutz von Vermögenswerten, Personen und Infrastrukturen einsetzen. Die Technik des Unternehmens schützt nicht nur riesige Logistikhallen, auch Industriegebäude, Hochregal-, Tiefkühl- und Gefahrstofflager, Museen, Atrien, Rechenzentren, Züge, Tunnel, Bibliotheken, Windenergieanlagen, Flugzeughangars, sondern auch Justizvollzugsanstalten und Tresorräume.
Basis für eine Überwachung all dieser Brandschutzlösungen bietet das Edwards Ansaugrauchmeldersystem ModuLaser. Dazu gehört auch die gesamte Familie der Stratos-Rauchansaugmelder wie Micra10/25/100, HSSD2 die über ein SenseNet-Netzwerk kombiniert werden können – mit bis zu 127 Meldern insgesamt.
Das fehlalarmsichere ModuLaser-Ansaugrauchmeldersystem ist modular aufbaubar. Dadurch bietet es flexible Lösungsmöglichkeiten für den Betreiber und Planer, was auch zur Kosteneffizienz und zu einer wettbewerbsfähigen Brandschutzlösung beiträgt.
Künstliche Intelligenz
Das Edwards ModuLaser-System arbeitet mit Algorithmen zur Staubunterdrückung (LDD-3D³) und einer patentierten „künstlichen Intelligenz“, genannt ClassiFire. Sie kann sehr frühzeitig und fehlalarmsicher Brände detektieren und andere störende Umwelteinflüsse ausblenden. Durch eine automatische Anpassung an die jeweiligen Umgebungsbedingungen werden hier höchste Empfindlichkeit, optimale Alarmschwellen und niedrige Fehlalarmraten sichergestellt.
Mit der Überwachung der internen Meldermesskammer und dem davorliegenden Staubfilter kann die Künstliche Intelligenz seine Betriebsparameter automatisch kontinuierlich anpassen, um einer Verunreinigung entgegenzuwirken. Die Besonderheit bei den Ansaugrauchmeldern des Stratos- und ModuLaser-Systems besteht in ihrer Fähigkeit, ein beständiges Schutzniveau in sehr vielen verschiedenen Umgebungsbereichen durch die automatische kontinuierliche Nachjustierung seiner Empfindlichkeit zu liefern. So ist die Überwachung in Bereichen mit sehr hohem Staub- und Schmutzanteil, sowie auch in Bereichen, in denen z. B. mit Dieselfahrzeugen gearbeitet wird, durchaus möglich.
Staubunterdrückung in der Laser-Messkammer
Zusätzlich liefert noch die Staubunterdrückung LDD-3D³ in der Laser-Messkammer einen hocheffektiven Schutz mittels hinterlegter Algorithmen. Der Laser der Melderkammer wird hier jede Sekunde zweimal für etwa 15 Millisekunden gepulst. Während der Zeitdauer jedes Pulses werden 50 Messungen des in der Melderkammer gestreuten Lichts vorgenommen und diese ermittelten Werte zwischengespeichert. Aus den 50 Werten wird der Durchschnittswert (arithmetisches Mittel) vom Prozessor errechnet. Alle Werte, die über dem Durchschnitt liegen, werden danach gelöscht.
Danach wird aus den verbleibenden Messungen ein zweiter Mittelwert gebildet. Dieser wird als Melderausgangssignal eines Messzyklus angesehen. Dieser wird einer Rechenroutine übergeben, die fortwährend eine Angleichung des Mittelwertes berechnet, wobei dann langsame Schwankungen unterdrückt werden. Das Resultat wird an ClassiFire zur Erzeugung zu einem Histogramms übergeben und mit den Alarmschwellen verglichen, um Alarmzustände zu generieren. Dieser Rechenzylus wird jede Sekunde zweimal durchlaufen. Somit wird eine hocheffektive Staubunterdrückung erreicht. Durch eine Deaktivierung in der Programmierung des Systems mit der Auswahl „LDD ermöglichen“ kann auch auf die Staubunterdrückung ausgeblendet werden, um hier z.B. Reinräume wie Rechenzentren überwachen zu können.
Komplexe Rohrinstallationen
Das System kann normgerecht an alle Klassen A, B und C der EN54-20 und DIN VDE 0833 Teil 2 angepasst werden. Das patentierte modulare und skalierbare ModuLaser- Ansaugrauchmeldersystem macht komplexe Rohrinstallationen möglich und die Rohrverläufe können effektiver gestaltet werden, da die Ansaugrohrleitung nicht vom selben Punkt aus durch den zu überwachenden Bereich verlaufen müssen. Stattdessen können die Ansaugrohrleitungen auf verschiedene autarke Melder-Module aufgeteilt werden, die in einer montage- und bedienerfreundlichen Höhe installiert werden können und so leicht zugänglich sind für Wartungs- und Servicezwecke.
Diese flexible und modulare Modulaser-Lösung spart im Vergleich zu anderen Rauchansaugsystemen mehr als 30% Ansaugrohrleitung ein. So wird nicht nur der Zeitaufwand, sondern auch der Kostenaufwand für eine Installation eines Ansaugrauchmeldersystems eingespart – auch die Ansprechzeit des Melders wird verringert, da der Weg der Luft vom weitesten Probenentnahmepunkts zum Melder deutlich kürzer ist.
Die komplette Bedienung der Anlage bzw. der ModuLaser-Module kann über ein eine dezentral montierte Display- und Bedieneinheit gesteuert und programmiert werden, was auch über ein intuitiv zu nutzendes Programmiertool am PC den jeweiligen Überwachungsbedingungen vom Errichter sehr einfach eingepflegt werden kann.
So können Carrier Fire & Security Brandschutzlösungen zur Früherkennung zukunftssicher und kostenbewusst genutzt und umgesetzt werden, und auch in der Pandemie für die Sicherheit in Logistikzentren und anderen schützenswerten Umgebungen Sorge tragen.
Business Partner
Carrier Fire & Security Deutschland GmbHHammfelddamm 6
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Deutschland
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