27.01.2010 • Topstory

Der Herr der Säulen

GIT SICHERHEIT: Herr Goßen, Ihr Unternehmen hat bereits mehrere Flughäfen mit multifunktionalen Terminals ausgestattet. Was leisten diese im Einzelnen? B. Goßen: Es gibt ganz unte...

Der Herr der Säulen

GIT SICHERHEIT: Herr Goßen, Ihr Unternehmen hat bereits mehrere Flughäfen mit multifunktionalen Terminals ausgestattet. Was leisten diese im Einzelnen?

B. Goßen: Es gibt ganz unterschiedliche Anforderungen von Flughäfen bezüglich Säulen. Eine „Notrufsäule" etwa ist eine auffallende, frei stehende Säule, die im Notfall zur Verfügung stehen soll - mit Alarmierungssystem und rotem SOS-Taster. Die „Infosäule" ist dagegen eine frei ­stehende beleuchtete Säule mit integriertem ­Bildschirm, Kommunikationssystem und Info-Beschriftung. Es kann aber auch eine Ein- und Ausfahrtsäule für Fahrzeuge benötigt werden - mit Kommunikationsanlage, Zufahrtsberechtigungsleser und Sprechanlage. Auch „Servicesäulen" - wir haben sie bereits auf fünf deutschen Flug­häfen installiert - sind ein wichtiges Thema zur Umsetzung der EU-Norm 1107/2006, wonach behinderten Personen mit eingeschränkter Mobilität die Beförderung nicht verweigert werden darf: An diesen Säulen kann sich der Betroffene z.B. Hilfe holen. Daneben gibt es viele weitere Funktionen wie Notruf mit Videoübertragung, Induktionsschleifen, die Integration von Feuerlöschern, Defibrillatoren etc.

Worin unterscheiden sich Ihre Säulen von anderen?

B. Goßen: Zusammengefasst leisten unsere Säulen alles das, was der Kunde sich wünscht. Wir stellen keine Standardsäulen, sondern auf den Kundenwunsch zugeschnittene Säulen her. Es werden unterschiedliche Geräte von unterschiedlichen Herstellern integriert - ob Video, Monitor mit PC, Telefon-Sprechanlage, Zutrittskontrolle, Druckknopfmelder, Feuerlöscher, Erste-Hilfe-Kasten oder Defibrillator. Notrufeinrichtungen sind heute vernetzte Komponenten, die prozessorientiert über Schnittstellen funktionieren. Um die verschiedensten Notruf- bzw. Sicherheitseinrichtungen für den Nutzer so einfach wie möglich bedienbar zu machen, achten wir auf eine auffallende Konstruktion der Säulen. Die Endgeräte werden mechanisch befestigt und, wenn gewünscht, gemäß den Vorschriften angeschlossen.

Sie sprachen von Integrationskompetenz und Prozessdenken - könnten Sie uns das einmal näher erläutern?

B. Goßen: Ich nennen Ihnen ein einfaches Beispiel für die Prozesse, um die es hier geht: Wenn Sie etwa im Parkhaus eines Flughafens angekommen sind, haben Sie bestimmte Bedürfnisse - Sie fragen sich z.B., wie Sie ins Terminalgebäude kommen. Sie suchen Beschilderungen, möchten möglicherweise jemanden anrufen, um Hilfe zu bekommen. Vielleicht habe Sie oder jemand in Ihrer Nähe ein gesundheitliches Problem, und Sie möchten einen Notruf auslösen. Integrationskompetenz bedeutet nun: Wir wissen, welche technischen Module mit den richtigen Schnittstellen prozessorientiert zusammenwirken müssen - auf Flughäfen und auch in anderen Gebäuden. Die meisten Sicherheitseinrichtungen sind Stückwerk. Anlagen und Systeme werden einzeln betrachtet, aber nicht prozessorientiert geplant. Die Ansprechpartner für Sicherheitssysteme im Sinne von technischen Sicherheitssystemen und medizinischer Vorsorge sind bei den Betreibern meist verschiedene Abteilungen. Die Abteilung für Video, Brand, Zutritt usw. hat mit den Mitarbeitern der Abteilung Erste Hilfe, Defibrillator etc. nur selten eine Schnittstelle. Daher findet hier auch keine Kommunikation statt. Wir verknüpfen bei unseren Beratungsprozessen die verschiedenen Bereiche. Sonst würde bspw. nicht beachtet, dass ein installierter Defibrillator mit Alarmierung und von der Videoüberwachung mit abgedeckt wird: Das ist ganz entscheidend, um gerichtsfest dokumentieren zu können, dass ein abgesetzter Notruf vom Flughafen rechtzeitig beantwortet wurde.

Herr Goßen, besten Dank für das Gespräch.

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