Drohnenortung für kritische Infrastrukturen
Mathias Böswetter ist Fachgebietsleiter KRITIS-, Cyber- und Sicherheitspolitik beim Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Der Spitzenverband der Energie- und Wasserwirtschaft vertritt mehr als 2.000 Unternehmen, darunter die großen Energieversorger und Übertragungsnetzbetreiber. Daneben vertritt der Verband aber auch viele kommunale und regionale Unternehmen, darunter viele Stadtwerke. In seinem Beitrag für GIT SICHERHEIT befasst sich der Autor mit dem Schutz kritischer Infrastrukturen vor möglichen Angriffen durch Drohnen oder Drohnenschwärmen. Dabei erkennt er in der Drohnentechnologie auch einen mächtigen Katalysator für neue Anwendungen, den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und neuer Sensorik, wodurch Innovationszyklen beschleunigt werden.

Nach mehr als zwei Jahren Krieg in der Ukraine, der von ununterbrochenen Cyberangriffen und kinetischen Angriffen durch Drohnen sowie Marschflugkörper auf das ukrainische Energiesystem geprägt ist, lassen sich für den Schutz der Energieinfrastrukturen in Deutschland drei Lehren ziehen:
- 1. Die vollständige Abhängigkeit der Ukraine von Großkraftwerken macht ihre Energieversorgung besonders verletzlich für Cyberangriffe und kinetische Angriffe. Die Energiewende dezentralisiert und diversifiziert das Energiesystem zunehmend und macht das Energiesystem so immer resilienter. Sie führt dazu, dass Risiken verteilt und Redundanzen geschaffen werden. Die Energiewende wird damit zur Resilienzwende.
- 2. In Zukunft ist allerdings deshalb auch zu erwarten, dass kommerzielle Drohnen und Drohnenschwärme bei Angriffen auf Energieinfrastrukturen eingesetzt werden. Gerade aufgrund der Energiewende wird das Szenario von Angriffen mit Drohnenschwärmen immer wahrscheinlicher, da dezentrale Wind- und Solarparks zunehmend konventionelle Großkraftwerke ersetzen.
- 3. Künftig werden Betreiber von Energieinfrastrukturen auf Systeme zur Angriffserkennung angewiesen sein, die sowohl einzelne Drohnen als auch ganze Schwärme aus einer Entfernung von mindestens einem Kilometer schnell und zuverlässig erfassen können – unabhängig von Licht- und Witterungsverhältnissen.
Weiterlesen mit kostenfreier Registrierung
Registrieren Sie sich jetzt kostenfrei und Sie erhalten vollen Zugriff auf alle exklusiven Beiträge von GIT SICHERHEIT. Mit unserem Newsletter senden wir Ihnen regelmäßig Top-Meldungen aus der Sicherheitsbranche sowie die aktuelle e-Ausgabe.
Business Partner
BDEW Bundesverband der Energie- und WasserwirtschaftReinhardtstr. 32
10117 Berlin
Deutschland
Meist gelesen

Zur aktualisierten Version der ISO 13855 zur Anordnung von Schutzeinrichtungen an Maschinen
ISO 13855 neu gedacht: Sicherheitsabstände für Maschinen präzise und zukunftssicher berechnen – jetzt informieren!

VDMA-Einheitsblatt 24994: Erster einheitlicher Prüfstandard für die Zertifizierung von Lager-/Ladeschränken für Lithium-Ionen-Akkus
Mit dem VDMA-Einheitsblatt 24994 gibt es seit August vergangenen Jahres erstmals eine Grundlage für einen einheitlichen Prüfstandard im Bereich von Lager- bzw. Ladeschränken und -einrichtungen für Lithium-Ionen-Akkus.

Top Player Safety- Maschinen- und Anlagensicherheit: Simon Mersch und Sören Jäckel, Phoenix
GIT SICHERHEIT im Interview mit Simon Mersch und Sören Jäckel, Phoenix Contact Deutschland

Schutz für exponierte Personen und wohlhabende Familien
Personenschutz für Vermögende: Christina Schwung über Risiken, Schutzkonzepte und digitale Bedrohungen

Maschinensicherheit im Kontext von KI und Security – Cyber Resilience Act: Neue Anforderungen für Maschinenbauer
Cyber Resilience Act & Maschinenverordnung: Neue Sicherheitsanforderungen für Maschinenbauer in vernetzten Industrieanlagen