Friedrich P. Kötter: „Sicherheitssektor überbesetzt“
Die Dienstleistungsgruppe Kötter Services hat beim Lünendonk-Ranking Führende Facility-Service-Anbieter erneut den Sprung unter die Top-Anbieter geschafft. Damit unterstreicht das ...
Die Dienstleistungsgruppe Kötter Services hat beim Lünendonk-Ranking „Führende Facility-Service-Anbieter“ erneut den Sprung unter die Top-Anbieter geschafft. Damit unterstreicht das Familienunternehmen seine Kompetenz als Systemanbieter für ganzheitliche Gebäudedienste und Spezialist für Sicherheits-, Reinigungs- und Personaldienste. Gleichzeitig nimmt Verwaltungsrat Friedrich P. Kötter die neuesten Ergebnisse der renommierten Studie zum Anlass, vor einer reinen Wachstumsausrichtung der Branche zu warnen.
„Wachstum ist gut – Qualität und fairer Wettbewerb aber auch. Dies gilt speziell für den mit mittlerweile zirka 6.500 Marktteilnehmern überbesetzten Sicherheitssektor, bei dem rund die Hälfte der Unternehmen einmal genauer unter die Lupe genommen werden müsste“, betonte der Familienunternehmer. „Angesichts eines Anbieterwachstums von fast 25 % allein in den letzten fünf Jahren, der den dramatischen Wettbewerbs- und Preisdruck weiter angekurbelt hat, benötigen wir dringend eine Konsolidierung der Branche und deutlich strengere gesetzliche Vorgaben“, untermauerte der Vizepräsident des Bundesverbandes der Sicherheitswirtschaft (BDSW) mit Blick auf das von der Bundesregierung für diese Legislaturperiode angepeilte Sicherheitsgesetz.
Mit einem Jahresumsatz von 540 Millionen Euro sowie 18.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schaffte das Familienunternehmen mit Stammsitz in Essen den Sprung auf Rang 11. „Die Studie bestätigt unsere auf nachhaltiges Wachstum, langfristige Partnerschaften sowie Qualitätsdienstleistungen ausgerichtete Strategie, mit der wir uns trotz des stetig steigenden Wettbewerbsdrucks behaupten“, erklärte Friedrich P. Kötter. So konnte die Unternehmensgruppe den Umsatz in den zurückliegenden fünf Jahren um durchschnittlich 6,6 % pro Jahr steigern, die durchschnittliche 5-Jahres-Wachstumsrate bei den Beschäftigten betrug 2,6 % p. a. Impulsgeber sind die ganzheitlichen Lösungen aus Sicherheitsdiensten und -technik, Reinigungs- sowie Personaldienstleistungen, die in Kombination mit Hightech-Anwendungen die Sicherheit erhöhen, die Kunden bei der Konzentration auf ihr Kerngeschäft unterstützen sowie ihnen durch die rasante digitale Entwicklung neue Geschäftsfelder eröffnen.
Kein Wachstum um jeden Preis
„Diesen soliden Wachstumskurs werden wir auch in Zukunft strikt fortsetzen“, kündigte der Familienunternehmer an. „Heißt: Es gibt kein Wachstum um jeden Preis, sondern ausschließlich auf Basis strikter Qualitätsausrichtung und solider Personalplanung, die vor dem Hintergrund des wachsenden Arbeitskräftemangels zur immer entscheidenderen Komponente wird.“ In diesem Zuge werde neben den eigenen Maßnahmen die Unterstützung der Auftraggeber immer wichtiger. „Gutes Personal und hochwertige Qualität bedingen auskömmliche Preise. Die Auftraggeber müssen also bereit sein, unsere umfangreichen Rekrutierungs- und Ausbildungsaktivitäten sowie hohen Investments in die Qualitätssicherung angemessen zu honorieren. Dies gilt gerade für den öffentlichen Sektor, der in ganz überwiegendem Maße nach dem billigsten Preis vergibt“, sagte der Sicherheitsexperte. Des Weiteren sei nur durch frühzeitige und kontinuierliche Abstimmung zwischen Kunde und Dienstleister verlässliche Personalplanung möglich.
Gleichzeitig müsse der Gesetzgeber solidere Rahmenbedingungen schaffen. Hier biete die von der großen Koalition für diese Legislaturperiode angekündigte Verabschiedung eines bundeseinheitlichen Sicherheitsgesetzes eine riesige Chance. „Damit würde Deutschland nicht nur zu unseren Nachbarstaaten aufschließen, die bis auf Österreich längst über eine solche Gesetzgebung verfügen“, sagte der 52-Jährige. „Indem die Anforderungen speziell an aktuelle und künftige Gewerbetreibende aber auch die Beschäftigten erhöht sowie zugleich der Einsatz von Nachunternehmern strikt reglementiert wird, kann schwarzen Schafen und Dumpinganbietern endlich die Basis entzogen werden. Das auch im Interesse der Beschäftigten in unserer Branche – denn Dumpingpreise sind immer nur durch Dumpinglöhne, also auf dem Rücken der Mitarbeiter, möglich.