Johnson Controls: Intelligente Sicherheits­lösungen für das Transportwesen

Das Transportwesen ist eine breit gefächerte Branche, die verschiedenste Aktivitäten und Infrastrukturen wie Flug- und Seehäfen, Bahnhöfe, Busdepots usw. umfasst.

Wir haben mit Christian Rick, Regional Sales Manager Germany für Zutrittskontroll- und Videoüber­wachungslösungen der Marke Tyco, darüber gesprochen, wie Johnson Controls der Bahnbranche mit Angeboten auf dem neuesten Stand der Technik entgegenkommt.

Herr Rick, wie gelingt es Johnson Controls, sich von anderen Herstellern abzuheben, deren Lösungen nach eigenen Angaben die Anforderungen von Bahnunternehmen erfüllen?

Christian Rick: Dies gelingt durch unsere Strategie, einheitliche, zukunftssichere Lösungen anzubieten, die unseren Kunden mehr Transparenz, größeren Handlungsspielraum und deutliche Einsparungen bringen. Möglich wird dies u. a. durch die Einbettung unserer Zutrittskontroll- und Videoüberwachungslösungen in Produkte und Systeme unserer Technologiepartner mithilfe einer leistungsstarken, offenen Integrationsplattform. Diese Integrationen wiederum unterstützen zahlreiche Hardware- und Softwarelösungen aus der gesamten Angebotspalette der Marke Tyco. Dazu gehören Zutrittskontroll-Hardware und -Software von CEM Systems, Kantech und Software House sowie Kameras, Aufzeichnungsgeräte und Videomanagement-Software von American Dynamics, Exacq, CloudVue und Illustra.

Angesichts der enormen Produktvielfalt unserer Marken sind wir wie vielleicht kein anderes Unternehmen in der Lage, Lösungen für praktisch jede Bahnanwendung anzubieten, sei es um einfachen Vandalismus zu verhindern oder, noch wichtiger, strenge Sicherheits- und Betriebsvorschriften einzuhalten oder das Risiko krimineller und terroristischer Aktivitäten zu mindern und so Leben zu schützen.

Mit unserem konsistenten, innovationsorientierten Ansatz wollen wir in erster Linie Lösungen entwickeln, mit denen Anwender zusätzlichen Nutzen schaffen, ihre Kapitalkosten senken und ihre betriebliche Effizienz steigern können, ohne Abstriche bei der Sicherheit machen zu müssen. Unser speziell darauf abgestelltes hauseigenes Team hat daher stets die sich kontinuierlich wandelnden Anforderungen der Transportbranche im Blick. Je nach den individuellen Anforderungen des Kunden kann es mithilfe unserer offenen Integrationsplattform rasch aus zahlreichen Produkten die gewünschte Lösung zusammenstellen.

Zutrittskontrolle
Können Sie uns einige Beispiele nennen, wie Tyco neueste Technik einsetzt, damit Systemintegratoren hochwertige Lösungen für Bahnanwendungen bereitstellen können?

Christian Rick: Im Bereich Zutrittskontrolle bieten wir eine nahtlos integrierbare freihändige Lösung, mit der Anwender einfach, zuverlässig und sicher kontrollieren und einsehen können, wer Zugang zu eingeschränkten Bereichen hat. Diese Lösung ermöglicht Sehgeschädigten und anderen einen barrierefreien Zutritt, beispielsweise durch das automatische Öffnen von Türen und Schranken. Außerdem minimiert sie dank der freihändigen Nutzung das Infektionsrisiko am Arbeitsplatz in Zeiten der Pandemie.

Compliance
Zum Portfolio von Johnson Controls gehören auch intelligente Zutrittskontrollleser mit Checklisten, die Mitarbeiter und Auftragnehmer abarbeiten müssen, bevor sie einen bestimmten Bereich betreten dürfen. Diese Checklisten umfassen bis zu sechs Fragen, beispielsweise zu geltenden Arbeitsschutzvorschriften oder geeigneter Schutzbekleidung für Besucher und Auftragnehmer. Auf diese Weise lassen sich Compliance-Schritte lückenlos dokumentieren und sicherstellen.

Neben unseren intelligenten Lesegeräten haben wir Software-Plattformen für Zutrittskontrollzwecke mit herausragenden Berichtsfunktionen. Diese können Schienenbetreibern die Überwachung und Dokumentation der Einhaltung von Arbeitsschutzrichtlinien und anderer rechtlicher Pflichten in zahlreichen Anwendungen wesentlich erleichtern. Beispielsweise können sich Führungskräfte benachrichtigen lassen, ob Mitarbeiter ihre Zertifizierungen erneuern oder in Schulungen ihre Kenntnisse auffrischen müssen.

Videolösungen
Kürzlich haben wir neue PTZ-Kameramodelle mit KI-gestützten Analysefunktionen eingeführt, die Personen, Radfahrer, Fahrzeuge und andere Objekte erkennen können. Außerdem verfügen sie über eine intelligente Kontrollgangfunktion mit automatischer Nachführung, die auf der Detektion von Gesichtern und Personen basiert, weshalb sie sich ideal für streckenseitige Anwendungen eignen.

Viele unserer Kameras und Aufzeichnungsgeräte unterstützen zahlreiche intelligente Videoanalysen, mit deren Hilfe Wachpersonal und Leitstellenmitarbeiter benutzerspezifische Ereignisbenachrichtigungen in Echtzeit einrichten können. Vorfälle lassen sich so leichter erkennen und untersuchen, unter optimaler Ausnutzung der vorhandenen personellen Ressourcen. Beispiele für intelligente Funktionen sind Gesichts-, Schuss- und Nummernschilderkennung, die Detektion verweilender, zurückgelassener und entfernter Objekte, die Wiedererkennung von Objekten in allen Videoquellen sowie „virtuelle Stolperdrähte“, die einen Alarm auslösen, wenn jemand eine Linie überschreitet oder einen zutrittsbeschränkten Bereich betritt.

Wie lassen sich diese verschiedenen Videoanalysefunktionen in Bahnanwendungen sinnvoll einsetzen?

Christian Rick: Je nach Kameratyp ist die Anwendung mehrerer gerätebasierter oder serverbasierter Videoanalysen gleichzeitig möglich, was bei gemeinsamer Finanzierung durch verschiedene Abteilungen – z. B. Sicherheit, Arbeitsschutz, Betrieb und Marketing – erhebliche Kostenvorteile mit sich brächte. Sämtliche Anwendungsmöglichkeiten aufzuzählen, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, aber ich möchte einige wesentliche Vorteile in puncto Sicherheit, Arbeitsschutz und betriebliche Effizienz nennen, von denen uns große Bahnunternehmen berichtet haben:

  • Sicherheitspersonal kann schnell benachrichtigt werden, wenn jemand einen zutrittsbeschränkten Bereich, z. B. einen Technikraum, betritt oder eine benutzerdefinierte virtuelle Linie überschreitet. Das könnte etwa der Fall sein, wenn jemand zu nah an der Bahnsteigkante steht oder auf die Gleise gestürzt ist.
  • Bahnhofsmanager erhalten dank Personenzählanalysen Benachrichtigungen, wenn auf einem Bahnsteig die maximal zulässige Anzahl der Personen erreicht wird. Einzelhändler im Bahnhofsbereich können Besucher- und Umsatzzahlen gegenüberstellen und so ihre Effizienz messen.  
  • Benachrichtigungen sind möglich, wenn sich jemand in einem bestimmten Bereich aufhält oder ein Objekt über einen bestimmten Zeitraum unbeaufsichtigt bleibt.
  • Die Funktion zur Nummernschilderkennung erleichtert die Verwaltung und Überwachung von Parkhäusern.
  • Mithilfe der Wiedererkennung von Objekten lässt sich überprüfen, ob erkannte Personen oder Objekte innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmens auch an anderer Stelle aufgetaucht sind. Auf diese Weise können präzise Zeit- und Aktivitätsverläufe erstellt werden.

Tyco AI
Im Bereich der serverbasierten Videoanalysen gibt es die künstliche Intelligenz Tyco AI, eine Deep-Learning-Lösung, die in naher Zukunft mit allen Systemen der Marke Tyco kompatibel sein wird. Sie kann anhand leistungsstarker Algorithmen Objekte klassifizieren und ermöglicht präzise Verhaltensanalysen und Gesichtserkennungsfunktionen.  

Werden Videoanalysen Ihrer Meinung in absehbarer Zeit so weit voranschreiten, dass Bahnhofs- und Wachpersonal ganz überflüssig wird?

Christian Rick: Johnson Controls investiert fortlaufend in Forschung und Entwicklung, deren Ergebnisse für unsere Leserschaft sehr interessant sein dürften. Ich gehe aber davon aus, dass in geschäftskritischen Umgebungen und potenziell lebensbedrohlichen Situationen immer eine menschliche Komponente nötig sein wird. Mit Videoanalysen können sich Einsatzkräfte einen schnellen Überblick über die Lage verschaffen und auf dieser Grundlage entscheiden, was zu tun ist. Die Ausbildung, Lebenserfahrung und emotionale Intelligenz von Leitstellen-, Wach- und Bahnhofspersonal wird solche Analysen aber nicht ersetzen können.  Vor diesem Hintergrund liegt der Schwerpunkt unserer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten darauf, Anwendern immer bessere Hilfsmittel an die Hand zu geben, um Situationen einzuschätzen, miteinander zu interagieren und auf Vorfälle zu reagieren.

Auf welche Innovationen aus dem Hause Johnson Controls können sich Bahnunternehmen in nächster Zukunft freuen?

Christian Rick: Wir investieren derzeit in die Entwicklung autonomer Roboter, die einige Aufgaben von Zug- und Sicherheitspersonal ergänzen und automatisieren können. Dass dies ein sensibles Thema ist, ist uns bewusst. Unser Ziel ist es dabei, das Kundenerlebnis zu verbessern und die Reaktionszeit bei Sicherheitsvorfällen zu verkürzen. Mögliche Anwendungen für diese Technologie wären Lösungen, die den Weg zum richtigen Bahnsteig weisen oder mehrsprachige Informationen zu Abfahrtzeiten liefern, um nur einige Beispiele zu nennen, wie Roboter den Service für Reisende verbessern und den Betrieb von Bahnhöfen sicherer und effizienter gestalten könnten. Vorstellen könnte ich mir auch, dass diese Technologie eines Tages zum Einsatz kommt, um Vorsicht beim Ein- und Aussteigen anzumahnen, vermisste Kinder ausfindig zu machen oder ängstliche Reisende nachts zu ihren Fahrzeugen im unbeaufsichtigten Parkhaus zu geleiten.

Darüber hinaus arbeiten wir an Drohnen, die Eindringlinge in Einrichtungen selbstständig erkennen und verfolgen. Weiterhin haben wir noch Pläne für eine Körperkamera, die mit dem Videoüberwachungssystem verbunden ist – sie könnte Lagebeurteilungen vereinfachen, Videos auf Personenhöhe aufzeichnen und die Personalsicherheit und -ausbildung verbessern.

Cybersicherheit
Systemintegratoren können sich darauf verlassen, dass sämtliche Tyco-Produkte, die sie heute oder in Zukunft Endanwendern in der Schienenverkehrsbranche empfehlen, im Einklang mit den strengen Standards des Johnson Controls-Programm für die Cybersicherheit von Produkten entwickelt und hergestellt wurden.

Business Partner

Johnson Controls

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UK

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