Resilienz Kritischer Infrastrukturen – und was Videotechnologie dazu beiträgt
Die Widerstandsfähigkeit Kritischer Infrastrukturen steht ganz oben auf der politischen Agenda. Nach dem IT-Sicherheitsgesetz 2.0 folgt nun das KRITIS-Dachgesetz und mit ihm verbindliche Standards für den physischen Schutz und die Resilienz von KRITIS. Hierbei spielt auch Videosicherheit eine wichtige Rolle. Videor bietet mit Produkten namhafter Hersteller die hierfür erforderliche Technik. Darüber hinaus unterstützt das Unternehmen KRITIS-Betreiber und Facherrichter durch Beratung und Planung bei der Durchführung von Videosicherheitsprojekten.
Im vergangenen November hat das EU-Parlament die Richtlinie über die Resilienz kritischer Einrichtungen verabschiedet. Diese sogenannte CER-Richtlinie (Critical Entities Resilience) schreibt Mindeststandards für die Risikobewertung und nationale Resilienzstrategien für Kritische Infrastrukturen (KRITIS) in der EU vor, die von den Regierungen der Mitgliedstaaten bis 2024 in nationale Gesetze zu überführen sind. In Deutschland wird dies im Rahmen des KRITIS-Dachgesetzes sehr wahrscheinlich noch in diesem Jahr der Fall sein. Dieses werde laut dem Innenministerium ergänzend zum Cyberschutz (IT-Sicherheitsgesetz 2.0) „zum ersten Mal das Gesamtsystem zum physischen Schutz Kritischer Infrastrukturen in den Blick“ nehmen und gesetzlich regeln.
Entsprechend der EU-CER-Richtlinie werden KRITIS-Betreiber dann verpflichtet sein, für „einen angemessenen physischen Schutz“ mittels „Zäunen und Sperren, Instrumenten und Verfahren für die Überwachung der Umgebung, Detektionsgeräten und Zugangskontrollen“ zu sorgen. Auch wenn das KRITIS-Dachgesetz noch nicht verabschiedet ist, sind die Betreiber gut beraten, sich im Vorfeld über die Anforderungen zu informieren. Denn bei Nichterfüllung der Standards drohen empfindliche Sanktionen. Die Modernisierung oder Erweiterung bestehender Videosicherheitssysteme sorgt hier für den Investitionsschutz bereits eingesetzter Komponenten und erhöht durch moderne, KI-basierte Videosicherheitstechnik deutlich die Widerstandsfähigkeit von KRITIS.
KI-basierte Videosicherheitslösungen
Videoüberwachung ist mit Blick sowohl auf den physischen Schutz als auch die Resilienz kritischer Infrastrukturen unverzichtbares Element eines umfassenden Sicherheitskonzeptes. In der Regel folgen KRITIS-Sicherheitskonzepte dem Zwiebelschalenprinzip, das mehrere Schutzzonen von außen nach innen vorsieht. Videokameras kommen dabei entlang und innerhalb der Schutzzonen zum Einsatz, vom Sicherheitsperimeter bis zum Innen- und Hochsicherheitsbereich, einschließlich der jeweiligen Zonenübergänge wie z. B. Zufahrten und Zugänge. Primäres Ziel ist der Schutz vor unbefugten Eindringlingen durch mehrere Detektionslinien. Hierbei kann man unterscheiden zwischen unerfahrenen Tätern, die mit hoher Wahrscheinlichkeit durch Kameras und automatisierte Interventionen (Lautsprecheransprachen, Alarmsignale) abgeschreckt werden können, und hochmotivierten Tätern, die sich gezielt Zutritt verschaffen wollen und die es so früh wie möglich zu detektieren und abzuwehren gilt.
Perimeterschutzlösungen sehen hierfür den kombinierten Einsatz von Thermalkameras und hochauflösende Videokameras vor. Dies gewährleistet die zuverlässige 24/7-Detektion verdächtiger Personen und Objekte selbst unter schwierigen Wetter- und Sichtverhältnissen. Für die Innenbereiche kommen Videokameras verschiedener Bauarten in Frage, von klassischen Dome-Varianten bis hin zu 360°-Kameras, die einen ganzen Raum überwachen können. Erhöht werden Effektivität und Effizienz von KRITIS-Videosicherheitslösungen durch hochauflösende Videokameras mit KI-gestützten Videoanalysefunktionen, die Objekte und Muster mit hoher Präzision erkennen. Mit ihrer Hilfe kann die Fehlalarmquote am Perimeter auf nahezu Null reduziert werden, während potenzielle Bedrohungen dank der Analyse der Bewegungsmuster von Menschen und Fahrzeugen frühzeitig detektiert werden. Gesichts- und Kennzeichenerkennungsfunktionen können ebenfalls eingesetzt werden, um den unbefugten Zugang zu KRITIS-Objekten zu verhindern.
Erhöhte Widerstandsfähigkeit durch Videosicherheit
Über den reinen Schutz hinaus stärken Videosicherheitslösungen die Resilienz von Kritischen Infrastrukturen. Resilienz bezeichnet in diesem Zusammenhang die Fähigkeit von KRITIS, ihre Funktionsfähigkeit trotz unvorhergesehener Störungen, Störfälle, Katastrophen oder gezielten Angriffen aufrechtzuerhalten bzw. sehr schnell wiederherzustellen. Angesichts der gravierenden Folgen, die längere, flächendeckende Ausfälle z. B. im Bereich der Strom- und Wasserversorgung, des Verkehrs oder der Kommunikationssysteme haben können, ist diese Widerstandsfähigkeit in den vergangenen Jahren immer mehr in den Fokus der Sicherheitsexperten gerückt.
Von zentraler Bedeutung ist dabei die Reaktionsgeschwindigkeit im Krisenfall. Das gilt für einzelne Anlagen oder Einrichtungen ebenso wie für ganze Infrastruktursysteme und die darin ablaufenden Prozesse. Das Echtzeit-Monitoring dieser Anlagen und Prozesse mit Hilfe von IP-Kameras, die über leistungsstarke, KI-basierte Videoanalysefunktionen verfügen, trägt nicht nur dazu bei, die Sicherheit und Effizienz dieser Anlagen und Prozesse zu erhöhen, es ist auch Voraussetzung schneller und situationsgerechter Reaktionen im Krisen- oder Störfall und damit unverzichtbares Element einer mehrdimensionalen Sicherheits- und Resilienzstrategie für Kritische Infrastrukturen.
Planungs- und Kostensicherheit für Betreiber
Allerdings ist und bleibt es eine anspruchsvolle Aufgabe, eine solche Strategie in eine integrierte Sicherheitslösung zu übersetzen. Mit Blick auf die Videosicherheit beginnt dies bei der Frage, ob ein „System aus einem Guss“ oder ein Mischsystem mit Komponenten verschiedener Hersteller für die konkreten Anforderungen zielführender ist. Letzteres dürfte überwiegend der Fall sein, geht es doch meist um den Schutz gewachsener KRITIS, deren Bestandssysteme aus technischen und wirtschaftlichen Gründen nicht komplett ersetzt werden können, sondern erweitert oder in Teilbereichen modernisiert werden müssen. Neben konkreten technischen Anforderungen wie z. B. Interoperabilität sind hier weitere Aspekte wie etwa Lieferfähigkeit oder Skalierbarkeit zu berücksichtigen.
Angesichts der Komplexität der Herausforderung sind KRITIS-Betreiber und ausführende Sicherheitsfacherrichter gut beraten, auf die professionelle Unterstützung bei der Produktauswahl und Detailplanung zurückzugreifen, wie sie der Multibrand-Distributor Videor im Rahmen seines herstellerneutralen Beratungs- und Planungsservice bietet. Auf Basis eines projektspezifischen Fragenkataloges erarbeiten die Berater des Unternehmens ein Lösungskonzept, das alle technischen Anforderungen vom Funktionsumfang bis zur Systemkompatibilität berücksichtigt. Die Produktvorschläge erfolgen grundsätzlich herstellerneutral, es sei denn, der Kunde wünscht ausdrücklich die Berücksichtigung eines oder mehrerer bestimmter Hersteller.
Ergänzend kann Videor auch die normgemäße Planung von Videosicherheits- und Zutrittskontrollsystemen nach DIN EN 62676 durchführen und Produktmodifikationen vornehmen. Damit bietet das Unternehmen Betreibern von KRITIS alles aus einer Hand: die Produkte namhafter Hersteller wie z. B. Axis, Eneo, Flir, Hanwha, Hikvision, Honeywell, Milestone, Raytec, Senstar oder Vanderbilt, um nur einige zu nennen, sowie professionelle Services, die ein hohes Maß an Planungs- und Kostensicherheit gewährleisten.