Sicherheitsdienste für die Gläserne Manufaktur von VW in Dresden
Im Dezember 2001 startete Volkswagen in der Gläsernen Manufaktur in Dresden offiziell mit der Fertigung des Phaetons und öffnete alsbald die Pforten für Besucher. Das Konzept: Die...
Im Dezember 2001 startete Volkswagen in der Gläsernen Manufaktur in Dresden offiziell mit der Fertigung des Phaetons und öffnete alsbald die Pforten für Besucher. Das Konzept: Die gläserne Umgebung soll die Automobilproduktion nach außen sichtbar machen. Das transparente Gebäude gilt als Sinnbild für die offene Kommunikation und den modernen Austausch bei VW. Für Sicherheit sorgt u. a. die Firma Hectas Sicherheitsdienste.
Eine Glasfläche von 27.500 m² öffnet fast alle Bereiche der Manufaktur dem Blick der täglich hierher strömenden Besucher. Die gesamte Grundstücksfläche der Heimat des VW Phaeton beträgt immerhin 83.000 m², das Kundenforum hat 15.000 m², und der Fertigungsbereich allein erstreckt sich auf 55.000 m² - dazu kommen noch Außenanlagen von 50.000 m². Rund 800 Mitarbeiter von Volkswagen und externen Dienstleistern arbeiten hier, 210 VW-Mitarbeiter sind in der Fertigung beschäftigt. Der Schutz von Mitarbeitern und Werksgelände vor Unfällen, Brand, Diebstahl oder Industriespionage bedarf Erfahrung und Know-how - und mit beidem überzeugt die Firma Hectas Sicherheitsdienste, seitdem sie eine Ausschreibung im Jahre 2008 mit einem ganzheitlichen Konzept gewann.
Produktionsstätte und Eventlocation
Der Unterschied zu anderen Werken besteht zum einen darin, dass Passanten im Vorbeigehen durch die Glasfassade in die Fertigung der Manufaktur hineinsehen können. Zudem ist die Fertigungsstätte des Phaeton nicht nur für die Produktion ausgelegt, sondern auch für kulturelle Veranstaltungen und einen regen Publikumsverkehr: Circa 300 Menschen besuchen pro Tag diese Manufaktur, das sind über 100.000 Besucher im Jahr. Bei Events ab 100 Personen ist immer ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes anwesend, der die Gäste im Falle eines Alarms aus dem Kundenforum evakuieren kann. Zu den Aufgaben für die Sicherheitsfachleute zählen alle Dienstleistungen rund um die Sicherheit von Gebäude und Gelände, von Tor- und Pfortendienst bis hin zu Feuerwehrdiensten und Erster Hilfe. Hinzu kommen Sonderdienstleistungen wie Fahr- und Kurierdienste, Telefonzentrale mit Postabfertigung und das Betreiben einer Wäschekammer. Für die Erarbeitung des Sicherheitskonzeptes hatten sich der Leiter der Hectas-Niederlassung in Chemnitz, Ralf Hopperdietzel, und Vertriebsleiter Udo Brocke zunächst in ausführlichen Gesprächen mit Objektleiter und Schichtführern über das Objekt informiert. Nach mehreren Ortsbegehungen und einer umfassenden Bestandsaufnahme inklusive einer fundierten Soll-/Ist-Analyse wurde das Konzept für die Gläserne Manufaktur ausgearbeitet.
Fachliche Kompetenz
Um der Vielzahl der Aufgaben rund um die Uhr gerecht werden zu können, sind heute neben dem Objektleiter 27 Mitarbeiter des Dienstleisters im 24-Stundendienst, fünf Auszubildende, ein Mitarbeiter in der Telefonzentrale und ein Mitarbeiter in der Wäschekammer im Einsatz. Sie alle verfügen über eine qualifizierte Ausbildung: Einige sind als Feuerwehrmänner und gleichzeitig als Sicherheitsfachkräfte ausgebildet, zwölf Mitarbeiter sind geprüfte Werkschutzfachkräfte. Mit ihrem umfassenden technischen Wissen können sie auch Aufgaben wie die Prüfung und Anwendung der Sicherheitstechnik, die Kontrolle der Produktionsanlagen sowie die Instandhaltung und Prüfung brandschutztechnischer Einrichtungen erledigen. Die professionelle Feuerwehrausbildung der Sicherheitsmannschaft ist für ein Werk dieser Größe und derart teuren Fertigungsanlagen notwendige Voraussetzung, wie das Unternehmen betont.
Tägliche Herausforderungen
Der Tag beginnt für die Sicherheitskräfte mit einer Kontroll- und Aufschlussrunde, außerdem wird der Zutritt der Mitarbeiter kontrolliert. Die Besucher werden an der Pforte unter strengen Vorgaben überprüft, vereinzelt gibt es genaue Personen- und Taschenkontrollen. Darüber hinaus kontrollieren die Sicherheitsfachkräfte Lkw und Pkw bei Ein- und Ausfahrt. Auch die Lieferanten unterziehen sich strengen Prüfungen, etwa ob Listen und Fracht übereinstimmen. Mitgebrachte Laptops und Kameras werden eingehend gecheckt - damit beugen die Fachleute der Industriespionage vor. Hinzu kommen der tägliche Streifendienst, die Brandschutzwache sowie Fahrzeugübergaben. Außerdem führt der Sicherheitsdienst stichprobenartige Kontrollen durch, ob Arbeits- und Umweltschutzrichtlinien eingehalten werden. Bei Notfällen leiten die verantwortlichen Sicherheitsfachkräfte umgehend eine Notfallkette ein und kümmern sich um die professionelle Abwicklung. Der Arbeitstag endet mit der Verschluss- und Lichtrunde. Die Sicherheitsmitarbeiter arbeiten im Schichtdienst von 6 bis 18 Uhr und von 18 bis 6 Uhr, auch an Wochenenden und Feiertagen, sodass zu jeder Tageszeit ein Rundumschutz gewährleistet ist, ohne den Produktionsablauf zu beeinträchtigen.
Full-Service-Leistungen mit Mehrwert
Regelmäßige Kommunikation zwischen allen Mitarbeitern versetzt das Sicherheitsteam in die Lage, gegebenenfalls notwendige Verbesserungen einzuleiten. Der Objektleiter steht in ständigem Kontakt mit dem Auftraggeber, sodass ein optimaler Informationsfluss gewährleistet ist. Seit Auftragsbeginn hat der Dienstleister alle Ablaufpläne optimiert: Sämtliche Dienstleistungen werden regelmäßigen Prüfungen unterzogen, nach denen der Objektleiter evaluiert, ob es Optimierungsbedarf oder -potential gibt.
„Unsere gute Zusammenarbeit basiert vor allem auf unserem eingespielten, erfahrenen Personal. Bei uns kann sich einer auf den anderen verlassen. Entsprechend kann VW unserer qualitativ hochwertigen Arbeit vertrauen. Wir haben hier ein ausgezeichnetes Betriebsklima, und die Harmonie im Team ist deutlich nach außen zu spüren", beschreibt Ulli Szlosarek, Objektleiter für Werksicherheit und Hauptansprechpartner für VW, die Arbeit von Hectas in der Gläsernen Manufaktur. „Freundliches und hilfsbereites Auftreten sind für uns selbstverständlich. Nur wenn diese Faktoren gewährleistet sind, überzeugen wir unseren Auftraggeber und können in dem Maße erfolgreich sein, wie wir es seit nunmehr über zwei Jahren sind."
Hectas zeigt sich in jeder Hinsicht als zuverlässiger Partner mit hoher Einsatzbereitschaft. So übernehmen die Sicherheitsfachkräfte auch mal kurzfristig Fahrdienste für VW, wenn beispielsweise Vorstände für Besprechungen oder Veranstaltungen nach Dresden kommen. Ein flexibler Service, der zur Gesamtphilosophie der Gläsernen Manufaktur passt. „Unser Ziel ist, immer die Ansprüche und den Erfolg des Kunden im Auge zu behalten", so Ralf Hopperdietzel. „Für jedes Problem suchen wir umgehend eine Lösung - unbürokratisch, schnell und stets serviceorientiert. Damit heben wir uns von der normalen Dienstleistung ab. Dabei arbeiten wir selbstständig, sehen Handlungsbedarf oder Verbesserungsmöglichkeiten, was VW zu schätzen weiß."
Die breite Leistungspalette des Sicherheitsexperten hat vielerlei Vorteile für den Auftraggeber: Er bekommt alle geforderten Dienstleistungen aus einer Hand und muss nur in eine Richtung kommunizieren. Das vereinfacht die Arbeitsabläufe erheblich. Und weil es weniger Kommunikations-Schnittstellen gibt, ist auch die Zahl der Fehlerquellen geringer. Doch auch die langjährige Erfahrung von Hectas trägt zu der strukturierten und professionellen Arbeitsweise bei. „Wir arbeiten ja nicht nur für VW", erklärt Jens Koenen, Leiter Marketing und Geschäftsentwicklung. „Die großen Automobilkonzerne zählen zu unseren Kunden und haben uns mit verschiedenen Facility-Services in mehreren europäischen Ländern betraut. Dies ist für uns ein strategischer Markt, und wir sind stolz darauf, dass wir das Vertrauen dieser Kunden genießen, da wir hier an Qualität und Professionalität gemessen werden."
Business Partner
Hectas GebäudediensteAm Diek 52
42277 Wuppertal
Deutschland
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