18.11.2022 • TopstoryEinbruchschutz

Smart Home: Das Risiko von Einbruchschutz der Marke Eigenbau

Die Begeisterung für „Do-it-yourself“-Projekte hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Was jedoch viele Verbraucher nicht wissen: Wenn es um die Sicherheit der eigenen vier Wände oder im Gewerbe geht, sollten lieber Fachleute ans Werk. Ein Beitrag von Dr. Helmut Rieche, Vorsitzender der Initiative für aktiven Einbruchschutz „Nicht bei mir!“

Die Begeisterung fürs Heimwerken ist in Deutschland seit Jahren auf dem Vormarsch. Die coronabedingten Lockdowns der letzten zwei Jahre haben diesen Trend noch einmal verstärkt. Während der Schließungen haben die Deutschen überdurchschnittlich viel Zeit in den eigenen vier Wänden verbracht. Baumärkte bekamen starken Zulauf und lang geplante Renovierungen und Verschönerungsarbeiten wurden kurzerhand in Eigenregie umgesetzt.

Parallel zum Heimwerker-Trend hat auch das Thema Smart Home in den letzten Jahren immer stärkeren Zulauf gewonnen. Nach einer Untersuchung des Statistik-Portals Statista hat sich allein im Bereich der Gebäudesicherheit das Marktvolumen von Smart-Home-Produkten in Deutschland seit 2017 verdoppelt. Vor allem der Komfortgewinn, auch per Smartphone auf zentrale Anlagen im Haushalt zugreifen zu können, ist für viele ein wichtiges Kaufargument. 

Man kann allerdings davon ausgehen, dass das Wachstum auch durch Eigenbau-Lösungen befeuert wird. Ob in Elektronikfachgeschäften, Baumärkten oder in Online-Shops, zahlreiche Anbieter versprechen Einbruchschutz zum Selbermachen.


Vorsicht bei sicherheitssensiblen Bereichen

Angespornt von günstigen Angeboten machen viele Heimwerker vor dem sensiblen Thema Einbruchschutz nicht Halt. Zahlreiche Anleitungen im Internet machen trügerischen Mut, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Umso wichtiger ist es, Verbraucher über die Risiken von „Do-it-yourself“-Einbruchschutz aufzuklären. 

Denn was für Facherrichter selbstverständlich ist, ist vielen Verbrauchern nicht bewusst: Smart Home Produkte zum Selbsteinbauen, zum Beispiel aus dem Einzelhandel oder von Drittanbietern, bieten keinen verlässlichen Schutz. Das Risiko einer Fehlinstallation oder Manipulation von außen ist hierbei hoch. Zudem verfügen viele dieser Geräte nicht über notwendige Datenschutz-Standards oder autarke Funktionen wie Notstromversorgung und Schutz gegen Fremdeinflüsse.


Erste Anlaufstelle ist häufig das Internet

Wenn Verbraucher die Sicherheit ihrer Wohnung verbessern wollen, informieren sie sich häufig als erstes im Internet über mögliche Maßnahmen. Neben Angeboten direkt von den Herstellern und einer stetig wachsenden Zahl an Selbstbau-Anleitungen informieren die Polizei und die Initiative für aktiven Einbruchschutz „Nicht bei mir!“ seit vielen Jahren mit unabhängigen Informationsportalen über Einbruchschutz. Sie klären Endkunden über die Risiken von Eigenbau-Maßnahmen und die Vorteile von integrierten Einbruchschutzkonzepten auf. Beide Portale bieten den Besuchern neben einem Informationsangebot auch die Möglichkeit, mittels Eingabe der Postleitzahl direkt Errichterunternehmen in der näheren Umgebung zu finden.


Errichter vor Ort leisten ­Aufklärungsarbeit

Insbesondere die Facherrichter vor Ort sind diejenigen, die im direkten Austausch mit den Verbrauchern stehen. Sie leisten seit Jahren Aufklärungsarbeit, um den Kunden die maximale Sicherheit zu ermöglichen. 

Um den wirkungsvollsten Schutz für das eigene Zuhause zu erhalten, ist für Verbraucher das Beratungsgespräch im Sicherheitsfachgeschäft unersetzlich. Hier werden sie glaubwürdig und fachgerecht beraten und über die Gefahren von Selbstbaulösungen aufgeklärt. Denn guter Einbruchschutz besteht immer aus einem Gesamtkonzept, das an die örtlichen Gegebenheiten angepasst ist und sich im Rahmen der Vorschriften der europäischen Normung und der Richtlinien der VdS Schadenverhütung bewegt. 

Insbesondere folgende Aspekte sind vielen Verbrauchern nicht immer bewusst: Baumärkte und Versandhändler können meist nicht die Beratung bieten, die bei sicherheitsrelevanten Fragen notwendig ist. Facherrichter und die Präventionsstellen der Polizei sind kompetente Adressen, wenn es um die Sicherheit in der eigenen Wohnung geht. Durch eine Beratung bei einem Facherrichter wird zudem sichergestellt, dass ein Einbruchschutzkonzept an die Bedürfnisse der eigenen Immobilie angepasst wird. Und schließlich: Wenn Smart Home-Anwendungen gewünscht sind, sollten die sicherheitsrelevanten Aspekte immer in ein Einbruchschutzkonzept integriert sein und von einem Fachbetrieb geplant, umgesetzt und gewartet werden.

Erfolgreicher Einbruchschutz ist keine Selbstverständlichkeit und Einbrecher nutzen jede Sicherheitslücke schonungslos aus. Verbraucher müssen daher konsequent über die Risiken von Einbruchschutz im Eigenbau aufgeklärt werden.


Mehr Infos unter:
www.nicht-bei-mir.de

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