15.08.2024 • Topstory

Top Player Maschinen- und Anlagensicherheit – Susanne Kunschert, Pilz

GIT SICHERHEIT im Interview mit Susanne Kunschert, Geschäftsführende Gesellschafterin bei Pilz.

Susanne Kunschert, Geschäftsführende Gesellschafterin bei Pilz
Susanne Kunschert, Geschäftsführende Gesellschafterin bei Pilz
© Pilz

Wie schätzen Sie aus Sicht Ihres Unternehmens die wirtschaftliche Lage insgesamt und die Ihrer Branche insbesondere ein – und welche Rückschlüsse ziehen Sie daraus für Ihre strategischen Entscheidungen?

Susanne Kunschert:
2024 ist wieder ein herausforderndes Jahr. Wir sind mit einem niedrigen Auftragseingang gestartet. Die Gründe waren die sinkende Nachfrage als Resultat von Überbevorratung. Wir gehen davon aus, dass heute die Talsohle durchschritten ist und erwarten einen leichten, stufenweisen Anstiegs des Auftragseingangs. Dies deckt sich auch mit den Konjunkturdaten.

Wir halten an unserer Langfrist-Strategie fest. Gleichzeitig haben wir uns so aufgestellt, dass wir schnell und flexibel auf sich ändernde Rahmenbedingungen reagieren können, ohne den Fokus aus den Augen zu verlieren.


Welches sind Ihrer Einschätzung nach derzeit die drängendsten Herausforderungen Ihrer Kunden – und welche besonderen Anforderungen stellen diese wiederum an Sie als deren ­Partner, ­Lieferant oder Dienstleister?

Susanne Kunschert: 
Mit Digitalisierung und Vernetzung kommt dem Thema Industrial Security eine zunehmend wichtige Rolle zu. Wir haben in den letzten Jahren unser Portfolio um die Aspekte der Industrial Security erweitert. Ein wichtiger Baustein ist ein Identification and Access Management (I.A.M.), das Berechtigungen und Zugänge an Maschinen und Anlagen in Unternehmen klar regelt. Unser Zugangsberechtigungssystem PITreader stellt dabei einen wichtigen Produkt-Baustein dar. Damit können Anwender die Anforderungen bezüglich Mitarbeiterschutz, Haftungsschutz, maximaler Produktivität sowie des Schutzes ihrer Daten meistern.

Neben den technischen Herausforderungen bei Security kommen auf die Industrie auch neue gesetzliche Vorgaben zu. Den Beginn markiert die neue Maschinenverordnung, die für Maschinenbauer Security erstmals zur Pflicht machen. Wir haben für Maschinenbauer und Anwender international ein Dienstleistungsangebot aufgebaut, das ganzheitlich alle Aspekte für den Schutz von Mensch und Maschine einbezieht. Das Angebot reicht von grundlegenden Informationen und Orientierungshilfen sowie Schulungen, bis hin zur umfassenden Beratung.


Neue Produkte, Lösungen, Dienstleistungen: Woran arbeiten Sie gerade am intensivsten? Und was können wir demnächst an Neuigkeiten aus Ihrem Hause erwarten?

Susanne Kunschert:
Wir bringen 2024 unser Komplettsystem für das erste herstellerunabhängige, standardisierte Kommunikationssystem IO-Link Safety auf den Markt. Pilz ist der erste Anbieter, der für die sichere Kommunikation ins Feld ein komplettes IO-Link Safety System zur Verfügung stellt: Unsere Lösung umfasst Master, Sensoren sowie Feldgeräte und passendes Zubehör.

Sie spart Zeit und Kosten für Installation, Konfiguration, Diagnose und Austausch von Komponenten. Gleichzeitig bietet IO-Link Safety neue, smarte Funktionen. Mit IO-Link Safety bieten wir eine durchgängige und sichere sowie wirtschaftliche Kommunikation zu jedem Sensor und Aktor im Feld.

Neben den technischen Neuheiten möchte ich hier auch unser neues Dienstleistungsangebot „ISCS – Industrial Security Consulting Service“ erwähnen. ISCS besteht aus den vier Modulen: Schutzbedarfsanalyse, Industrial-Security-Risikobewertung, Industrial-Security-Konzept und Industrial-Security-System-Verifikation. Nach dessen Umsetzung sind Unternehmen mit Blick auf Industrial Security gut gerüstet und erfüllen die aktuellen gesetzlichen Vorgaben.

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