Videosicherheitslösungen für die EDF-Rheinschleusen
Die Rheinschleusen in Ottmarsheim und Straßburg (und demnächst auch in Kembs) wurden vor kurzem mit leistungsfähigen Videoüberwachungssystemen von Geutebrück ausgestattet. Sie die...
Die Rheinschleusen in Ottmarsheim und Straßburg (und demnächst auch in Kembs) wurden vor kurzem mit leistungsfähigen Videoüberwachungssystemen von Geutebrück ausgestattet. Sie dienen der Erhöhung der Sicherheit - und nicht zuletzt auch zur Verbesserung des Flussverkehrsmanagements. Diese Verbesserungen sind Teil umfassender Modernisierungsarbeiten, die der Betreiber EDF an seinen Rheinschleusen vornimmt.
Eines der Ziele des Projekts bestand darin, Zwischenfälle zu vermeiden bzw. besser reagieren zu können, sollte es zu einem solchen Zwischenfall kommen: Grund dafür sind die oftmals schwierigen Manöver, die die passierenden Schiffe hier vollführen müssen. Es ist nicht selten, dass der Schleuser mit Situationen konfrontiert wird, in denen Kollisionen Schäden an den Schiffen und an der Schleuse verursachen. Aber auch Schlimmeres kann passieren: Es besteht immer ein gewisses Risiko für Unfälle, bei denen Schiffe sinken, Menschen oder Fahrzeuge über Bord gehen.
Die durch Geutebrück installierte Lösung wurde speziell an diese Anforderungen angepasst - angefangen bei der gewissenhaften Platzierung der Kameras, die eine optimale Übersicht gewährleistet.
Kameras kommunizieren mit Schleusensteuerung
Eine der Neuheiten des Systems besteht in der automatischen Kommunikation der Kameras über ein Netzwerk mit der gesamten Steuerung der Schleuse, um eine völlig synchrone Arbeitsweise bei jedem Schleusenmanöver zu gewährleisten. Die Videosicherheitsanlage ist dabei durch das Modbus-TCP/IP-Protokoll direkt mit der Steuerung der Schleuse verbunden.
Durch die leistungsstarke Software Gevisoft von Geutebrück führen mehrere Dome-Kamerasysteme an festgelegten Zeitpunkten vordefinierte „Kamerafahrten" durch, um festgelegte Bereiche, wie die Schleusenmauern und -tore, zu untersuchen und in Echtzeit vergrößert zu visualisieren. Alle Bewegungen dieser Kameras sind automatisch und perfekt auf die verschiedenen Schritte des Schleusenvorgangs, wie das Öffnen und Schließen der Tore oder den Wasserein- und -auslass, abgestimmt. Die ausgefeilte Abstimmung der Kamerafahrten auf die Arbeit der Schleusenanlagen erfolgt mit einer Präzision, die an ein Uhrwerk erinnert.
Überblick per Videowand
Der Kontrollraum ist mit einer Videowand ausgestattet, auf die die Bilder aus der Schleuse in Echtzeit übertragen und entsprechend der jeweiligen Phase des Schleusenvorgangs zusammengestellt werden. Das Schleusenpersonal kann sich so leichter als je zuvor einen Überblick über die Situation verschaffen. Sogar die Helligkeit und die Farbtemperatur der Monitore passt sich - ebenfalls durch Gevisoft gesteuert - automatisch an.
Wie bereits erwähnt, besteht das Ziel darin, die Anzahl der Zwischenfälle zu verringern bzw. deren Konsequenzen einzudämmen und besser darauf zu reagieren. Zu diesem Zweck werden die Bilder durch das System redundant auf RAID-Festplatten gespeichert. Durch die Software GSCView, die die simultane Wiedergabe verschiedener Kameraaufnahmen erlaubt, lassen sich Zwischenfälle rekonstruieren. Auch kommt die einfache Bedienbarkeit und Effizienz des Systems zum Tragen. Im Schadensfall lässt sich damit auch die Schuldfrage wesentlich leichter klären.
Optimierung der Schleusen-Rentabilität
Eine weitere Neuheit ist der Einsatz von Wärmebildkameras, die das Videosystem komplettieren. Hierdurch lassen sich Arbeitsweise und wirtschaftliche Rentabilität der Schleuse optimieren, indem die Wartezeiten der Schiffer verringert werden. Des Weiteren lässt sich das Verhältnis zwischen geschleusten Schiffen und der Anzahl der Wasserein- und -auslässe optimieren, indem soweit wie möglich Schleusungen mit mehreren Schiffen durchgeführt und Leerschleusungen vermieden werden.
Um die Wasserein- und -auslässe auf den Schiffsverkehr in beiden Richtungen abzustimmen, muss der Schleuser weit vorausblicken können, um verlässliche Informationen über die Schiffe, die sich auf die Schleuse zubewegen, zu erhalten. Dies wurde durch die Installation von Wärmebildkameras erreicht, die es ermöglichen, den Flusslauf am Horizont flussauf- und flussabwärts zu überblicken.
Die Inbetriebnahme dieser neuen Videotechnologien wurde in Ottmarsheim und in Straßburg bereits abgeschlossen. Weitere Schleusen im Elsass werden ebenfalls in Zukunft mit ihnen ausgestattet, darunter bereits in Kürze diejenigen von Kembs und Vogelgrün.
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