VIP-Interview: Andreas Knobloch, Head of Corporate Security bei Mahle

GIT SICHERHEIT im Interview mit Andreas Knobloch, Head of Corporate Security bei der Mahle GmbH.

Andreas Knobloch, Head of Corporate Security bei der Mahle GmbH © kdbusch.com
Andreas Knobloch, Head of Corporate Security bei der Mahle GmbH © kdbusch.com

In jeder Ausgabe Ihrer GIT SICHERHEIT bitten wir wichtige Personen, Entscheider, Menschen aus der Sicherheitsbranche, zum VIP-Interview.

Im Interview unserer Januar/Februar-Ausgabe:
Andreas Knobloch, Head of Corporate Security bei der Mahle GmbH

- Diplom-Verwaltungswirt, FH Bund

- 2003–2012 Kriminalbeamter im Bundeskriminalamt

- 2012–2022 bei Merck KGaA:

  • Senior Security Manager/Associated ­Director Corporate Security/Head of ­Global Security Threat Management (2012–2018)
  • Head of Global Identity & Access ­Management Strategy (2018)
  • Head of MBS Change Management & Communications (2018–2020)
  • Head of Change & Center Management (bis Februar 2022)

- Seit März 2022 Head of Corporate Security, Mahle GmbH

- Seit 2022 kooptiertes Mitglied im Vorstand der ASW Baden-Württemberg
 

Ihr Berufswunsch mit 20 war:
Mit 20 war ich bei der Bundeswehr und leistete meinen Wehrdienst. Zuvor bin ich beim Einstellungstest des Bundeskriminalamts äußerst knapp im Sporttest gescheitert. Dies hat meinen Berufswunsch, Kriminalbeamter zu werden, aber nicht geschwächt. Ganz im Gegenteil. Ich habe mich erneut beworben und war dann auch erfolgreich. Das war eine große Lehre für mich, dass es sich sehr auszahlen kann, durchzuhalten, seine Ziele nicht aus den Augen zu verlieren und manchmal auch etwas Geduld zu zeigen.

Was hat Sie dazu bewogen, eine Aufgabe im Bereich Sicherheit zu übernehmen?
Das Thema Sicherheit hat mich vor allem gereizt, da ich hier gut meine Stärken für ein in meinen Augen sinnvolles und sinnstiftendes Ziel einsetzen kann. Dies gilt für die Polizei wie für die Sicherheit eines Wirtschaftsunternehmens und seiner Mitarbeitenden.

Welche sicherheitspolitische Entscheidung oder welches Projekt sollte Ihrer Meinung nach schon längst umgesetzt sein?
Ich halte die vielfältigen Gesetze im Bereich Cyber-Sicherheit nicht nur für kritische Infrastrukturen in vielen Ländern und Regionen ­dieser Welt für überfällig. Diese Auflagen ­stellen für Unternehmen eine Herausforderung und einen Kostenfaktor dar, gerade für die Global Player. Heutige Regelungen gehen, meiner Meinung nach, insbesondere im Bereich der Meldepflichten teilweise über das Ziel hinaus oder sind mangels Erfahrung oder aus Vorsicht viel zu unspezifisch. Hier wäre ein internationaler Erfahrungsaustausch sicher hilfreich.

Aber letztlich stellen sie in aller Regel Anforderungen, die es analog bereits im Straßenverkehr oder der Arbeitssicherheit seit Jahrzenten gibt. Für das Führen eines PKWs muss ich einen Führerschein haben und in der Produktion Sicherheitsschuhe tragen. Für den Betrieb einer großen IT-Infrastruktur – mit hohem Missbrauchspotential und damit gegebenenfalls Auswirkungen für uns alle – bislang oft nicht.

Welche Reform bewundern Sie am meisten?
Ich schaue gern in die Zukunft. Hier würde ich eine Reform des UN-Sicherheitsrats bewundern. Es spricht so viel gegen eine Einigung, die gleichzeitig für die Welt aber so wichtig wäre.

Wer hat Ihrer Meinung nach eine ­Auszeichnung verdient?
Ich bin hier vermutlich nicht der Einzige mit dieser Antwort, aber da muss ich klar mein ganzes Team nennen. Sie haben bei meiner Ankunft noch voll das Corona-Krisenmanagement gestemmt, während ich schon mit dem Aufbau der Organisation und neuen Prozessen gedrängelt habe. Die Entwicklung seither war enorm – sowohl die der Abteilung als auch jedes Einzelnen. Alle haben viel dazu gelernt. Wir haben eine hohe Wertschätzung im Unternehmen erreicht, das in seinem Wandel mit der Vision „We shape future mobility“ und aufgrund der Weltlage klar erkannt hat, dass auch Sicherheit und Resilienz wesentliche Voraussetzungen für ein nachhaltiges Geschäft sind.

Worüber können Sie sich freuen?
Am meisten freue ich mich über persönliche Erfolge meiner drei Söhne. Ich finde es einfach großartig, wenn sie voller Stolz fast platzen und mir erzählen, was sie wieder alles gelernt oder geschafft haben.

Welchen Urlaubsort können Sie empfehlen?
Mir hat Florida bislang am meisten gefallen. Ich habe volles Verständnis, warum sich der ein oder andere Rentner in den USA dort im Alter niederlässt. Vielleicht war mein Eindruck aber einfach von dem Ford Mustang Cabrio­ gefärbt, das wir während der Rundreise gemietet hatten.

Welche Zeitschriften lesen Sie regelmäßig?
Neben der GIT SICHERHEIT und einiger anderer Fachzeitschriften ist es tatsächlich seit vielen Jahren das Auto Motor Sport Magazin. Es ist wohl kein Zufall, dass ich in der Automobilbranche gelandet bin.

Worüber machen Sie sich Sorgen?
Ich will nicht sagen, dass ich sorgenfrei bin. Das wäre im Bereich des Risikomanagements sicher nicht zielführend. Ich glaube aber daran, dass sich für viele Probleme Lösungen finden lassen und wir unsere Zukunft in der Hand haben.

Die beste Erfindung im Bereich Sicherheit ist Ihrer Meinung nach:
Komfortlösungen wie Gesichtserkennung zur Authentifizierung in Alltagsgeräten wie unseren Smartphones. Solche Lösungen erhöhen aufgrund ihrer Einfachheit massiv die Akzeptanz.

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung ist:
Neugierig und immer einen kühlen Kopf bewahrend.

 


 

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