Wagner Group: Feuer und Speiseeis
Ob in der Waffel oder im Becher – Speiseeis ist sommers wie winters beliebt
Ob in der Waffel oder im Becher – Speiseeis ist sommers wie winters beliebt. Bei Eisbär Eis im mecklenburg-vorpommerschen Ribnitz-Damgarten entsteht solches Eis in einer Halle mit hohen Betriebstemperaturen, in der die Produktionsbänder unaufhörlich arbeiten. Im Tiefkühllager hingegen herrschen dauerhaft knackige -24 °C. Hier sorgt aktive Brandvermeidung mittels Sauerstoffreduktion der Wagner Group für verlässlichen Brandschutz.
Täglich bis zu drei Millionen Eisportionen werden im Tiefkühllager von Eisbär Eis durchgefroren, bevor sie auf Paletten verladen und an Handelsketten und Lieferdienste in ganz Europa versendet werden. An solche Dimensionen war nicht zu denken, als im Jahr 1992 die Eisbär Eis Produktionsgesellschaft Ribnitz-Damgarten gegründet wurde. Damals startete das Unternehmen mit 30 Mitarbeitern und einer einzigen Rundgefrieranlage. Heute produziert das mittelständische Unternehmen jedes Jahr rund 18.000 t Speiseeis. Mehr als 200 verschiedene Kaltprodukte werden von 250 Mitarbeitern an der vorpommerschen Boddenküste für die internationale Handelslandschaft produziert. Eis am Stiel, Eis mit Waffel, Eis in Dosen – Eisbär Eis bietet das volle Sortiment.
Das Familienunternehmen gilt heute als einer der größten Speiseeisproduzenten Deutschlands und exportiert einzelne Sonderprodukte sogar bis nach Australien und in die USA. Um der steigenden Nachfrage nach Speiseeis gerecht zu werden und sich weiterhin im Markt an der Spitze zu positionieren, hat das Unternehmen in ein automatisiertes Tiefkühllager investiert.
Die Eisbär-Familie wächst weiter
100 m lang, 25 m breit und 30 m hoch ist der im Jahr 2019 fertig gestellte, automatisierte Tiefkühlkomplex. Mit einem Raumvolumen von 75.000 m³ verfügt das Hochregallager über drei Gassen mit doppelt tiefer Palettenlagerung. „Die Erweiterung des Tiefkühlbereichs ermöglicht uns eine zusätzliche Lagerkapazität von 12.000 Palettenstellplätzen“, erzählt Thomas Fürtig, Betriebsleiter von Eisbär Eis. Die Ein- und Auslagerung und Kommissionierung der Waren erfolgt automatisch über ein modernes Lagerverwaltungssystem.
Eine Brandschutzlösung von Wagner schützt diese Prozesse vor brandbedingten Störungen: Aufgrund der langjährigen, guten Erfahrungen mit dem Unternehmen entschied sich Eisbär Eis gezielt dafür, auch im Neubau eine Sauerstoffreduzierungsanlage zur aktiven Brandvermeidung einzusetzen. Wagner arbeitet stets an der Weiterentwicklung seiner Brandvermeidungsanlagen, um seinen Kunden immer eine optimale Energieeffizienz und Senkung der Betriebskosten zu ermöglichen. Im Zuge der Neuinvestition wurde daher auch die in den drei Bestandslagern laufende Sauerstoffreduzierungsanlage modernisiert und an den aktuellen Stand der Technik angepasst.
Lieferfähigkeit nicht auf Eis gelegt
Die Schutzziele des Kunden wurden im Vorfeld klar festgelegt: Neben dem Personenschutz war mit Blick auf die Brandschutzlösung sicherzustellen, dass Betriebsabläufe und logistische Prozesse nicht unterbrochen und somit Schäden und Verluste im Ernstfall minimiert werden. „Eine Betriebsunterbrechung ist ein absolutes No-Go. Es geht für uns um die Sicherheit des Lagers und um den Schutz der Neuinvestition. Denn unsere Verfügbarkeit hat stets höchste Priorität“, fasst Thomas Fürtig zusammen.
Der Einsatz eines konventionellen, wasserbasierten Löschsystems in dem Tiefkühlhochregallager kam nicht in Frage. Da derartige reaktive Brandschutzlösungen ein größeres Schadensszenario und eine Kontamination der eingelagerten Lebensmittel im Brandfall nicht verhindern oder sogar selbst verursachen können, entschied man sich für aktive Brandvermeidung mit Oxyreduct.
Lösung mit zahlreichen Vorteilen
Zwei energieeffiziente Oxyreduct V-Line-Systeme schützen den Tiefkühlkomplex. Mittels kontrollierter Stickstoffzufuhr wird der Sauerstoffgehalt in dem Bereich auf ein definiertes Schutzniveau abgesenkt. Einem möglichen Brand wird so bereits in der Entstehungsphase der notwendige Sauerstoff entzogen. Ein Feuer kann sich nicht mehr entwickeln oder ausbreiten. Bei der aktiven Brandvermeidung kommt im Fall einer Brandentstehung im Lagerbereich kein Wasser zum Einsatz. Auch der Platzbedarf für die Sprinkleranlage innerhalb des Lagers entfällt und kann für zusätzliche Lagerwaren genutzt werden.
Zusätzlich wird der Tiefkühlbereich mit Titanus-Ansaugrauchmeldern zur Brandfrühesterkennung ausgestattet, die über den Gassen im Tiefkühllager installiert sind. Die Systeme erkennen kleinste Rauchpartikel frühestmöglich und unterscheiden verlässlich zwischen Brand- und Täuschungsszenarien. Effektive Gegenmaßnahmen können so schnell und gezielt eingeleitet werden, eine Verrauchung des Lagerbereichs und eine Kontamination der Waren bleibt aus. Die Systeme sind zudem skalierbar. Bei der Erweiterung des Lagers kann auch die Brandschutzlösung problemlos angepasst werden.
Langjährige und zuverlässige Partnerschaft
„Der Kunde hat mit uns langjährige, gute Erfahrungen gemacht und kann sich darauf verlassen, dass unsere Lösungen dem neuesten Stand der Technik entsprechen“, erläutert Reiner Milski, Leiter der Wagner-Niederlassung Berlin. Und auch der Kunde Eisbär Eis zeigt sich zufrieden mit der verbauten Technik: „Die Installation war unproblematisch, die Anlagen funktionieren einwandfrei und der Service der Techniker aus Berlin ist topp“, resümiert Thomas Fürtig die Zusammenarbeit. Denn bereits seit der Errichtung der älteren Sauerstoffreduzierungsanlage im Lageraltbau im Jahr 2012 verbindet das Familienunternehmen eine enge Partnerschaft mit Wagner.
Meist gelesen
Vieles ist noch ungeklärt: Justizvollzug als Bestandteil der kritischen Infrastruktur
Ein Beitrag von Wilfried Joswig, Geschäftsführer beim Verband für Sicherheitstechnik VfS.
Kommunale Sicherheit: Gespräch mit der Düsseldorfer Ordnungsdezernentin Britta Zur
Öffentliche Sicherheit der Stadt Düsseldorf im Zusammenspiel von Ordnungsamt und Polizei: Ordnungsdezernentin Britta Zur im Interview über die Kriminalitätsentwicklung, Gefahrenabwehr und Fußball-EM 2024.
Phoenix: der erste Barfuß-Sicherheitsschuh auf dem Markt
Baak bringt mit "Phoenix" nach fünf Jahren Entwicklungsarbeit den ersten Barfuß-Sicherheitsschuh auf den Markt.
Wie Unternehmen und Polizei zusammenarbeiten
GIT SICHERHEIT im Interview mit Julia Vincke, Leiterin Unternehmenssicherheit BASF, und Bettina Rommelfanger, Polizeivollzugsbeamtin am Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA BW).
General Product Safety Regulation (GPSR): Was regelt sie und welche Akteure müssen sich damit befassen?
Neue EU-Produktsicherheitsverordnung (GPSR) ab 13.12.2024: Wichtige Änderungen und Anforderungen für Verbraucherprodukte