Fraunhofer FKIE erhält Auftrag der Cyberagentur
Das Fraunhofer FKIE hat einen Forschungsauftrag der Cyberagentur erhalten.
„Existenzbedrohende Risiken aus dem Cyber- und Informationsraum – Hochsicherheit in sicherheitskritischen und verteidigungsrelevanten Szenarien“ ist ein brandaktuelles Thema. Die Agentur für Innovation in der Cybersicherheit (Cyberagentur) vergibt hierzu in einem mehrstufigen Verfahren Forschungsaufträge mit einem Gesamtvolumen von 30 Millionen Euro. Die Verträge der ersten Förderphase wurden nun unterzeichnet. Einer der sechs Aufträge geht an das Fraunhofer FKIE.
Prof. Dr. Christian Hummert, Forschungsdirektor der Cyberagentur, Daniel Mayer, kaufmännischer Direktor der Cyberagentur, Prof. Dr. Peter Martini, Institutsleiter des Fraunhofer FKIE, und Prof. Dr. Elmar Padilla, Leiter der FKIE-Abteilung „Cyber Analysis & Defense“, unterzeichneten den Vertrag für die erste Phase des Projekts SEC++. Die Projektidee hat sich damit im Auswahlverfahren bei der Fachjury bestehend aus Mitgliedern der Cyberagentur und Vertretern der gesamtgesellschaftlichen Sicherheitsvorsorge durchgesetzt und wird nun in der sechsmonatigen ersten Phase weiter ausgearbeitet. Startpunkt ist der Kick-off-Workshop am gleichen Tag.
SEC++ hat die Erforschung neuer, innovativer Ansätze und Methoden in den Bereichen Prävention, Detektion, Reaktion und Attribution zum Ziel. Diese vier Säulen seien essenziell für eine funktionierende Cyberabwehr, so Professor Elmar Padilla. Zum Einsatz kommen hierbei Methoden der Explainable AI und des Digital Twin sowie Big-Data- und Reasoning-Ansätze. Um ein hohes Cybersicherheitsniveau in Deutschland zu gewährleisten, legt Fraunhofer FKIE den Fokus einerseits auf eine ganzheitliche Betrachtung und Zusammenführung der einzelnen Forschungsergebnisse. Andererseits werden sie mittels Realdaten aus dem Bereich der Inneren und Äußeren Sicherheit validiert.
Digitalisierung werde komplett scheitern, wenn man den Aspekt der Cybersicherheit nicht in den Griff bekomme, so Professor Peter Martini. Und dies sei nur möglich, wenn die verschiedenen Player zusammenarbeiten und die entwickelten Methoden mit der Einsatzrealität – z. B. der Bundespolizei – abgeglichen werden. Der Jury gehören seitens der Cyberagentur Forschungsdirektor Prof. Dr. Christian Hummert, Abteilungsleiter Sichere Systeme Prof. Dr. Tobias Eggendorfer und der Projektleiter Dr. Gerald Walther an. Als externe Mitglieder konnte die Cyberagentur Dr. Harald Niggemann, Cyber Security Strategist beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, sowie Oberstleutnant Christoph Kühn, Dezernatsleiter im Zentrum für Cyber-Sicherheit der Bundeswehr, gewinnen.
Der Wettbewerb der Cyberagentur umfasst einen Zeitrahmen von fünf Jahren. Als Ausschreibungsverfahren wurde das Pre-Commercial Procurement (PCP) gewählt. Die vorkommerzielle Auftragsvergabe ist ein von der EU-Kommission entwickeltes spezifisches Ausschreibungsverfahren der öffentlichen Hand für Forschungs- und Entwicklungsleistungen. Charakteristisch dabei ist die wettbewerbsbasierte Forschung und Entwicklung in Phasen sowie die Risiko-Nutzen-Teilung. So findet der aktuelle Wettbewerb in fünf Phasen einschließlich des Auswahlverfahrens statt. Insgesamt stehen dafür 30 Millionen Euro für den Zeitraum von fünf Jahren zur Verfügung.