Freitag der 13.: Unglücksrisiko mathematisch nachgewiesen
Freitag der 13. gilt als definitiver Unglückstag. Wie wahrscheinlich es tatsächlich ist, an diesem Tag verstärkt von Ungemach heimgesucht zu werden, zeigt eine Rechnung, die im Rah...
Freitag der 13. gilt als definitiver Unglückstag. Wie wahrscheinlich es tatsächlich ist, an diesem Tag verstärkt von Ungemach heimgesucht zu werden, zeigt eine Rechnung, die im Rahmen des Weiterbildungskonzeptes „Mathematik Anders Machen" durchgeführt worden ist. Dieses Konzept gehörte zu den Finalisten des Deutschen Weiterbildungspreises 2010, ausgeschrieben vom Essener Haus der Technik.
Viele Menschen möchten an diesem Datum am liebsten im Bett bleiben: Freitag der 13. hat einen schlechten Ruf - was schief gehen kann, geht auch schief. Und der Unglücksrabe hat an einem solchen Tag seinen großen Auftritt, so glaubt man. Doch welchen tatsächlichen Hintergrund hat dieser alte Aberglaube?
Nach den Berechnungen der Mathematiker Prof. Dr. Heinrich Hemme und Jochen May, Referenten bei der bundesweiten Initiative zur Lehrerfortbildung „Mathematik Anders Machen" ist Freitag der 13. mit größerer Wahrscheinlichkeit ein Unglückstag als beispielsweise Donnerstag, der 13. Diese Schlussfolgerung hängt mit dem Phänomen des Schaltjahres zusammen.
Ein Schaltjahr - so die mathematische Definition - liegt vor, wenn sich die Jahreszahl ohne Rest durch 400 teilen lässt. Außerdem sind auch die Jahre Schaltjahre, deren Jahreszahl sich durch 4, nicht aber durch 100 teilen lässt. Danach umfasst der Schaltjahreszyklus 400 Jahre - und innerhalb dieser Periode fällt der 13. häufiger auf einen Freitag als auf einen anderen Wochentag. An dieser Stelle kommt die Statistik ins Spiel: Geht man von der Annahme aus, dass ein Unglück an jedem Tag mit der gleichen Wahrscheinlichkeit eintreten kann, erhöht sich mit der Häufigkeit, mit der ein 13. auch ein Freitag ist, entsprechend die Chance, dass an einem Freitag, dem 13. ein Unglück passiert.
Damit ist natürlich noch nichts darüber gesagt, was jeder Einzelne an einem solchen Freitag zu befürchten hat - ebenso wenig, ob diese statistische Auffälligkeit ausschließlich auf Negativ- und nicht genauso auf Positiv-Ereignisse zutrifft.
Eines jedoch zeigt die Rechnung ganz deutlich: Mathematik-Unterricht kann unendlich viel mehr sein als nur trockenes Jonglieren mit abstrakten Zahlen und Werten im scheinbar luftleeren Raum. Und genau darauf kommt es den Entwicklern von „Mathematik Anders Machen" an.
Dabei geht es in erster Linie darum, auf Wissen neugierig zu machen und lebenslanges Lernen als Chance zu begreifen. So wie die Mathematiker Hemme und May das Thema „Freitag der 13." genutzt haben, um Lehrern zu zeigen, wie sie den Mathematikunterricht praxisnäher gestalten können, bieten auch andere Ansätze viele Möglichkeiten und Potenziale, einen der kostbarsten Rohstoffe unserer Gesellschaft zu mehren: die Bildung.
Das Weiterbildungskonzept „Mathematik Anders Machen" gehörte zu den Finalisten des Deutschen Weiterbildungspreises 2010, ausgeschrieben vom Essener Haus der Technik. Auch in diesem Jahr suchen die Veranstalter wieder zukunftsweisende Weiterbildungskonzepte - jeder, der ein entsprechendes Projekt oder Konzept im Bereich der beruflichen Weiterbildung erarbeitet hat, ist zur Teilnahme aufgerufen. Auf die Einreichung derartiger Konzepte freuen sich die Initiatoren des Deutschen Weiterbildungspreises.
Der Deutsche Weiterbildungspreis wird alljährlich durch das renommierte Weiterbildungsinstitut Haus der Technik in Essen verliehen und ist mit 10.000 Euro dotiert. Ziel des Preises ist es, den Stellenwert der Weiterbildung in der Öffentlichkeit zu verdeutlichen und die Arbeit an der Qualität der Lehre zu fördern. Die unabhängige sechsköpfige Jury besteht aus renommierten Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Wettbewerbsbeiträge für die nächste Ausschreibungsrunde können ab April 2011 eingereicht werden.
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