FVSB: Einbruchschutz in der dunklen Jahreszeit
Die Herbstzeit ist bei Einbrechern aufgrund der frühen Dämmerung besonders beliebt. Die Dunkelheit bietet einen guten Schutz, um ungesehen einzubrechen, so der Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie e. V. Auch wenn die Zahl der Wohnungseinbrüche in den vergangenen Jahren immer weiter zurückgegangen ist und es die Einbrecher in diesem Jahr die aufgrund der Corona-Pandemie schwerer haben, sollte man den Einbruchschutz nicht vernachlässigen. Der FVSB gibt dazu nun Empfehlungen.
Für einen guten Einbruchschutz sei es besonders wichtig, bauliche Schwachstellen durch geprüfte einbruchhemmende Bauteile zu sichern. Denn: Je länger Türen und Fenster dem Einbruch standhalten, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Täter aufgeben. Inzwischen bleibe es bei fast jedem zweiten Einbruch bei einem Versuch. Bei den Einbrechern generell besonders beliebt sind Einstiegsorte in schlecht einsehbaren Gebäudebereichen wie Kelleraußentüren oder auch Fenster. „Häufig findet man veraltete, unzureichend gesicherte Fenster und Türen. Diese bieten kaum Schutz vor einem Einbruch. Hier besteht ein hoher Nachholbedarf“, so Stephan Schmidt, Geschäftsführer des FVSB.
Um den Schutz zu erhöhen, eignen sich etwa geprüfte einbruchhemmende Türen mit Sicherheitsbeschlägen, Sicherheitsschlössern, Querriegelschlösser und Mehrfachverriegelungen. Fenster werden durch Sicherheitsbeschläge mit Pilzkopfverriegelungen und Sicherheitsschließblechen gesichert. Eine geprüfte einbruchhemmende Tür oder ein Fenster muss bei einem akkreditierten Prüfinstitut wie dem Prüfinstitut Schlösser und Beschläge Velbert nach der DIN EN 1627 geprüft worden sein. Diese Europäische Norm beinhaltet die Anforderungen und Klassifizierung von einbruchhemmenden Bauteilen. Je nachdem welchen Anforderungen das Bauteil in der Prüfung standhält, wird es gemäß der Norm entsprechend als einbruchhemmend klassifiziert. So werden die Produkte nach der Norm DIN EN 1627 in eine der Widerstandsklassen RC 1 N bis RC 6 klassifiziert. Bei Fenster und Türen im privaten Bereich wird mindestens die Widerstandsklasse RC 2 empfohlen.
Steht keine Neuanschaffung an, gibt es zahlreiche Produkte zum Nachrüsten. Wichtig ist es, sich von einem Fachbetrieb beraten zu lassen. Der Fachbetrieb wählt dann die passenden Produkte aus und montiert sie fachgerecht. „Es ist besser, die Montage einem Fachmann zu überlassen. Denn falsch montierte Produkte bieten auch keinen Schutz vor einem Einbruch“, erläutert Schmidt. Bei Nachrüstprodukten muss darauf geachtet werden, dass nur geprüfte Nachrüstprodukte gemäß DIN 18104-1 und -2 verwendet werden. Diese Produkte sind in Anlehnung an die DIN EN 1627 auf die Widerstandsklasse RC2 geprüft. Bei fachgerechter Montage bieten diese Produkte auch einen sehr guten Schutz gegen Einbruch. Die Kommission Polizeiliche Kriminalprävention veröffentlicht regelmäßig Listen mit geprüften und zertifizierten einbruchhemmenden Produkten. So können sich Verbraucher einen Überblick verschaffen.
Für diejenigen, die etwas in Sachen Einbruchschutz tun möchten, bietet die KfW-Bankengruppe unter anderem einen Zuschuss für „Einzelmaßnahmen zum Einbruchschutz“. Über das Förderprogramm erhalten alle, die den Einbruchschutz in Wohnungen und Häusern verbessern möchten, einen Zuschuss. Das Geld können sowohl Eigentümer als auch Mieter beantragen und es muss nicht zurückgezahlt werden. Um die Förderung in Anspruch nehmen zu können, muss der Antrag jedoch vor dem Umbaubeginn bei der KfW gestellt werden.
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