Katastrophenschutz: Stromausfall in Berlin – nichts geht mehr
Würde in Berlin flächendeckend und über längere Zeit der Strom ausfallen, wären die Folgen weitreichend und potentiell verheerend. In der Stadt ginge schlagartig und buchstäblich n...
Würde in Berlin flächendeckend und über längere Zeit der Strom ausfallen, wären die Folgen weitreichend und potentiell verheerend. In der Stadt ginge schlagartig und buchstäblich nichts mehr - ein Katastrophenfall.
Für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Verbundprojekt „Katastrophenschutz-Leuchttürme als Anlaufstellen für die Bevölkerung in Krisensituationen" wurden 800 Berliner/innen zum totalen Blackout befragt. Bei fortdauerndem Blackout würde es großflächig zu Systemausfällen kommen. Die Auswirkungen auf die Bevölkerung gingen weit über Einschränkungen und Unannehmlichkeiten hinaus. Im Katastrophenfall sind die Kräfte von Polizei, Feuerwehr, Technischem Hilfswerk (THW), Rotem Kreuz und anderen Hilfeeinrichtungen weitgehend gebunden, für Notfälle im Einsatz. Die Bewältigung eines großen Stromausfalls gelingt deshalb am besten, wenn Selbsthilfepotenziale der Bevölkerung aktiviert werden. Dafür müssen geeignete Rahmenbedingungen geschaffen werden. Wissenschaftler/innen und Praktiker/innen entwickeln und erproben gemeinsam ein System stationärer und mobiler Katastrophenschutz-Leuchttürme als Anlaufstellen für die Bevölkerung.
Diese Leuchttürme sollen vor allem als Schnittstellen zwischen Bevölkerung und staatlichen Stellen fungieren. Insbesondere der Austausch von Informationen ist ein entscheidendes Moment. Hierfür erforscht das Projekt die organisatorischen und technischen Voraussetzungen. Ziel ist es, die staatliche Sicherheitsarchitektur um ein innovatives, die Bevölkerung aktivierendes, Element zu ergänzen. Inzwischen liegen erste Ergebnisse eines wichtigen Teilprojekts vor. Unter der Leitung der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin waren insgesamt 800 Berlinerinnen und Berliner befragt worden, wie sie ihre Situation im Falle eines Stromausfalls einschätzen, welche Hilfebedarfe sie sehen und ob und in welcher Form sie bereit wären, Hilfe zu leisten. Der Ergebnisbericht zur Bürgerbefragung kann auf der Projekthomepage abgerufen werden.