ZVEI: Konjunktur der Automation sinkt 2020 stark ab

Die Konjunktur der Automation ist im Jahr 2020 sehr schwierig. Dies bestätigte der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. kürzlich. Nach den ersten neun Monaten 2020 betrage der in Deutschland gemeldete Umsatz der Automation 34,5 Milliarden Euro. Das entspricht einem Minus von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damit setzten sich die Verluste im zweiten Jahr infolge fort. Erfreulich sei jedoch, dass sich der globale Automationsmarkt erhole und die Rückgänge mit minus drei Prozent deutlich geringer ausfallen würden als erwartet.

„Auch wenn die aktuelle konjunkturelle Lage nur schwierig einzuschätzen ist und die Unsicherheit pandemiebedingt hoch bleibt, rechnen wir für das nächste Jahr mit einer deutlichen Erholung“, erklärt Roland Bent, Vorstand des Fachverbands Automation. „Zumal die langfristigen Entwicklungstrends, insbesondere die Anforderungen an einen wirkungsvollen Klimaschutz und die voranschreitende Digitalisierung, für die Automation nach wie vor intakt sind.“

Der Fachverbands-Vorstand betont darüber hinaus, dass die Automation gerade in der Corona Krise ihre Stärken ausspielt und einen wichtigen Beitrag zur Fortsetzung der Produktion geleistet habe. „Es zeigt sich, dass ein hoher Automatisierungsgrad durch Steuerungen, Sensorik, Aktorik hilft, die Produktion auch unter Wahrung der Corona-Sicherheitsregeln aufrechtzuerhalten“, so Bent.

Innovation für den Klimaschutz
Den wichtigen Beitrag der Automation zum Klimaschutz zeige das Beispiel CO2-neutrale Fabrik durch Gleichstromnetze. 70 Prozent des in der Industrie anfallenden Stromverbrauchs entfallen auf Elektromotoren, die damit der größte Verbraucher elektrischer Energie sind.

„Ein gleichstrombasiertes Smart Grid in der industriellen Produktion ist deutlich energieeffizienter als eine wechselstrombasierte Energieversorgung“, so Gunther Koschnick, Fachverbandsgeschäftsführer Automation. „In Modellanlagen konnten wir nachweisen, dass die Energieverbräuche im Durchschnitt bis zu zehn Prozent gesenkt werden können.“ Hinzu kämen auch Materialeinsparungen.

Chancen zum Ausbau der industriellen Führungsposition
Ein Jahr nach Inkrafttreten der Vergabebedingungen für lokale industrielle und landwirtschaftliche Mobilfunknetze, sogenannte 5G-Campusnetze, sind bereits knapp 90 Anträge bei der Bundesnetzagentur ewingegangen.

„Die hohe Nachfrage ist sehr erfreulich. Campusnetze sind in Verbindung mit Industrie 4.0-Anwendungen essenziell für den Industriestandort Deutschland und Voraussetzung für eine fortgesetzte starke Stellung im internationalen Wettbewerb“, erklärt Koschnick abschließend.

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