Axis stellt Gesamtlösung für Klein- und Mikrounternehmen vor
Man könnte derzeit den Eindruck gewinnen, die Sicherheitsbranche hätte das kleine Unternehmen gerade neu für sich entdeckt auch Axis Communications hat die kleinen und mittleren U...
Man könnte derzeit den Eindruck gewinnen, die Sicherheitsbranche hätte das kleine Unternehmen gerade neu für sich entdeckt – auch Axishat die kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) seit längerem im Blick. Jetzt stellt das Unternehmen die Gesamtlösung „Axis Companion Communications Line“ vor. Matthias Erler von GIT SICHERHEIT ließ sie sich erläutern von Edwin Roobol, Geschäftsführer der Region Middle Europe bei Axis Communications.
GIT SICHERHEIT: Herr Roobol, wie genau sieht der Sektor „Small Business“ aus, den Sie im Auge haben? Wie groß ist dieser Markt und welche Bedeutung hat er für Axis?
Edwin Roobol: Wir waren in der Tat schon immer in diesem Geschäft tätig, auch in Deutschland zählten KMU schon immer zu unseren Kunden. Jetzt fokussieren wir uns aber noch stärker auf die speziellen Bedürfnisse der kleinen Unternehmen, den sogenannten Small Businesses. Vorab haben wir uns in einer umfassenden Analyse die Besonderheiten dieser Unternehmen näher angesehen. Ein paar Zahlen, die von der EU stammen, umreißen ganz grob das Feld, in dem wir uns bewegen: Demnach definiert man als Small Business alle Unternehmen, die weniger als 50 Mitarbeiter beschäftigen und unter 10 Millionen Euro Umsatz liegen – dazu kommen noch sogenannte Mikro-Unternehmen, die weniger als zehn Beschäftigte haben und weniger als 2 Millionen Umsatz erwirtschaften. In Deutschland umfasst dieser Markt nach unserer Einschätzung etwa 3,6 Millionen Firmen – das beinhaltet Mikro- und Kleinunternehmen.
Dieser Markt funktioniert sicherlich anders als der der mittleren und großen Unternehmen, die Sie sonst im Auge haben.
Edwin Roobol: Lassen Sie mich das mit einem Vergleich zwischen einem Flughafen und einer kleinen Firma vergleichen: Der Flughafen ist natürlich rein größenmäßig eine andere Welt – vor allem aber gibt es dort Fachleute, nämlich Sicherheitsverantwortliche, IT- und Video-Spezialisten etc., die bereits mit einer Videomanagementsoftware arbeiten – außerdem arbeiten wir hier mit Hard- und Softwarepartnern und Integratoren zusammen. Und eben diese Ansprechpartner fehlen in aller Regel beim kleinen Unternehmen. Wir müssen diese Unternehmen also von uns aus vollkommen anders ansprechen. Was den Umfang betrifft, so geht es hier darum, ohne weiteres funktionierende Lösungen für Anwendungen mit weniger als zehn Kameras bereitzustellen. Dafür stellen wir jetzt im April eine neue Gesamtlösung vor...
. . . wie heißt diese Lösung?
Edwin Roobol: Sie heißt Axis Companion Line.
Angelehnt an den Camera Companion?
Edwin Roobol: Ja – das ist die Software. Aber die Axis Companion Line geht darüber hinaus. Sie beinhaltet auch spezielle Kameras, die mit den passenden Funktionen ausgestattet sind, wie Bewegungserkennung. Dazu kommt der Companion Recorder. Die ganze Videolösung ist extrem einfach aufgebaut, hat alles was man braucht bereits integriert – und ist sehr einfach für jedermann zu implementieren und zu bedienen. Damit erfüllen wir genau die Bedürfnisse die dieser Markt hat – dafür haben wir in den letzten anderthalb Jahren umfassende Untersuchungen gemacht. Das System ist skalierbar auf bis zu acht Kameras – aber natürlich ist es nicht ausgeschlossen, dass auch kleine Unternehmen mehr brauchen und wollen – etwa die Integration einer Zutrittskontrolle. Dafür können sie auch auf andere Systeme zurückgreifen, wie etwa unsere Videomanagementsoftware Axis Camera Station.
Was macht diese Lösung einfacher als andere Einstiegssysteme?
Edwin Roobol: Vor allem ist sie, wie gesagt, sehr einfach zu installieren. Technisch gesehen geht es hier darum, die spezifischen Anforderungen zu erfüllen – und kein aufgeblasenes System zu installieren, dass zwar theoretisch toll klingt, praktisch aber um ein Vielfaches überdimensioniert ist. Unser Ziel ist es, kleinen und Kleinstunternehmen eine Gesamtlösung an die Hand zu geben, mit der sie sich, ihre Mitarbeiter und Produkte kompetent schützen können.
Geben Sie uns ein Beispiel?
Edwin Roobol: Ein kleines Büro muss nicht unbedingt ausschöpfen, was HDTV, H.264-Komprimierung, 4K-Auflösung, etc. hergeben. Andere Funktionalitäten sind viel wichtiger: So kann man bei der Companion Line in Form einer App das System über sein Smartphone oder Tablet sehr einfach konfigurieren. Mit wenigen Klicks läuft die Anlage. Die Videobilder sind ebenfalls auf den mobilen Endgeräten abrufbar – und werden nur verschlüsselt übertrage. Die Unternehmen profitieren hier natürlich von unserer Erfahrung als Marktführer, und müssen deshalb keine Abstriche bezüglich der Bildqualität machen.
Sie bieten ja auch Dienstleistungen im Sinne von Video as a Service an – auch das könnte ja für dieses Marktsegment besonders reizvoll sein?
Edwin Roobol: Das wäre ein anderes Konzept als die Companion Line – aber auch so eine Lösung kann gerade für ein kleines Unternehmen interessant sein. Die Companion Line kauft der Kunde, der dann auch alles unter Kontrolle hat – auch die Bildspeicherung findet bei ihm selbst im Hause statt. Video-as-a-Service heißt dagegen, dass die Bilder in der Cloud, also im Rechenzentrum gespeichert werden – mit dem Vorteil, dass die Anfangsinvestitionen nicht ins Gewicht fallen sowie auf ein flexibles System setzt.
Wie stark ist generell das Bedürfnis nach Sicherheitslösungen in diesem Markt der Klein- und Mikro-Unternehmen?
Edwin Roobol: Wir sind dieser Frage in einer langen Vorbereitungsphase nachgegangen, bevor wir die Companion Line entwickelten. In Interviews haben uns viele Unternehmer gesagt, dass definitiv Bedarf für ein professionelles Sicherheitssystem da ist. Allerdings unter der Voraussetzung, dass das System einfach zu installieren und bedienen ist und kein extra Personal mit umfangreichen IT-Kenntnissen notwendig ist. Wir sahen dies als ein Auftrag, die passende Gesamtlösung zu entwickeln. Die Herangehensweise an diese Zielgruppe unterscheidet sich völlig, als wenn wir beispielsweise mit einem internationalen Konzern sprechen. Der Unternehmer einer kleinen Firma hat nicht die Zeit, und meistens auch kein Interesse, sich in langatmigen Ausführungen über Bildauflösung, Speicherkapazität, Videokompression oder Netzwerkprotokolle zu verstricken. Für uns ist es essentiell, die Sprache des Kunden zu sprechen. Unsere Botschaft lautet: Wir entwickeln ein flexibles, einfaches System, das sich an die sich ändernden Bedürfnisse anpasst.
Hat dieser Ansatz personelle oder schulungsmäßige Maßnahmen erfordert?
Edwin Roobol: Ja – wir haben zunächst einmal bei Axis selbst zunächst einmal ein separates Team aufgestellt. Und auf Partnerseite haben wir ebenfalls ein besonderes Programm aufgelegt, mit dem wir Partner rekrutieren möchten, die mit uns speziell in diesem Bereich zusammenarbeiten wollen: Das werden unsere Axis Companion Spezialisten. Es wird außerdem ein Online-Schulungsprogramm mit Website und Forum geben – zum Wissens- und Erfahrungsaustausch. Dort sind auch alle Informationen hinterlegt bezüglich Installation und Konfiguration. Außerdem gibt es ein spezifisches Support-Angebot. Hier sehe ich auch einen Unterschied im Vergleich zu vielen anderen Firmen im Markt. Wir bieten hier nicht nur einfach eine Produktlinie sondern ein durchdachtes Gesamtkonzept auf den Markt.
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Ein Beitrag von Wilfried Joswig, Geschäftsführer beim Verband für Sicherheitstechnik VfS.